Mannheim - Die Deutschen Meisterschaften auf dem System Eternit konnten trotz schlechter Wetterprognosen und einiger Regenunterbrechungen über die volle Distanz ausgetragen werden. Knapp 120 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet bewarben sich um die ausgeschriebenen Einzeltitel (Damen, Herren, Senioren über 45, Seniorinnen über 45, Senioren über 58 und Seniorinnen über 58). Außerdem wurde die Mannschaftsmeisterschaft der Senioren ausgespielt. 13 Teams hatten sich hierfür qualifiziert, und am Ende triumphierte der Favorit: Mit 18 Schlägen Vorsprung verwies das Trio vom MGC Ludwigshafen (Hans-Peter Künzel, Karl-Albert Schweitzer, Hans Rolf Wageck sowie Ersatzmann Franz Maurer) die Konkurrenten vom MGC Millenium Lorsch auf den 2. Platz. Bronze holte MC Möve Cuxhaven, wobei die "Möven" nach 6 Runden die Winzigkeit von einem Schlag gegenüber Olympia Kiel ins Ziel retteten.

Bei den Herren (26 Teilnehmer) gab es bis zur 9. Runde einen Vierkampf zwischen René Dippelhofer, Stefan Kellershohn, Branislav Stoparic (alle MGC Mannheim) sowie Robert Hahn (Foto oben) vom MGC Ludwigshafen. Stoparic verpasste um einen Schlag das Finale der besten 3, in dem Robert Hahn seine in Runde 8 übernommene Führung nicht mehr hergab und mit dem besten Turnierergebnis aller Teilnehmer (210) verdientermaßen Deutscher Meister wurde. Dippelhofer hatte die Konkurrenz lange Zeit angeführt, kassierte jedoch im 8. Durchgang eine 24, die ihn aus der Goldspur warf. Lohn der Anstrengung: DM-Silber (214) vor Mitfavorit Stefan Kellershohn (222), der im finalen Durchgang sichtlich genervt nicht mehr angreifen konnte.

Bei den Damen zeigte Betonspezialistin Claudia Wittke (BGV Berger Feld), dass sie auch auf den kleinen Bahnen große Ergebnisse spielen kann. Ein wenig mehr Klasse im Teilnehmerfeld hätte sicherlich gut getan, denn am Ergebnis von Claudia Wittke (217) hätten auch die Arrivierten zu knabbern gehabt. Zweite wurde Britta Spandau vom MGC Peine (224) vor der Überraschungsdritten Beatriz Grüßinger vom MGF Rheinstetten, die durch ihre unbekümmerte und fröhliche Art, Minigolf zu spielen, zur Meisterin der Herzen wurde.

Beatriz rockt ins Finale

Freude im Moment des Triumphs: Birgit Stiebling und Kuno Otto

Spannung pur bot die Entscheidung bei den Senioren I (über 45). Hier sah Hans-Rolf Wageck lange wie der sichere Gewinner aus, und trotz einer 24 in Runde 9 ging der frischgebackene Seniorenmannschafts-Europameister mit 2 Schlägen Vorsprung ins Finale, wo Dirk Czerwek (MGC putter Künzell) und Jörn Osnabrügge (SV Dreieichenhain) schlaggleich auf einen Aussetzer von "Watscheck" warteten. Und der kam früher, als von den beiden erhofft: Gleich an Bahn 1 erwischte Wageck einen ärgerlichen Lochreißer, der ihm zu allem Verdruß auch noch den Ball hinter die letzte Pyramide kullern ließ. Pött verfehlt, und nach diesem Horrortrip lagen alle 3 Finalisten gleichauf. Der Krimi dauerte bis zum Labyrinth (Bahn 13), wo sich Jörn Osnabrügge mit einer 4 vom Titel verabschiedete. Czerwek und Wageck blieben auch nach 18 Bahnen schlaggleich - ein Stechen mußte entscheiden.

Andrea Reinicke und Dirk Czerwek auf dem Weg zum DM-Titel

In diesem Stechen strapazierten beide Spieler die eigenen Nerven und die der zahlreichen Zuschauer bis zum Zerreißen, genauer gesagt, bis zur Bahn 7. Dort machte Czerwek das Ass am Fenster, Wageck klopfte einmal an und bescherte damit Dirk Czerwek 14 Tage nach seinem DM-Erfolg auf den Betonbahnen in Trappenkamp auch den Titel auf Eternit.

Stechen um Gold und Silber

Der Wettbewerb der Seniorinnen I (über 45) geriet zur "One-Woman-Show" von Seniorennationalspielerin Andrea Reinicke (MC Möve Cuxhaven), die frisch gekürt als Goldmedaillengewinnerin (Seniorinnenteam) von der EM in Cheb angereist war. Nach 10 Durchgängen hatte die Cuxhavenerin (226) 15 Schläge Vorsprung auf die große Überraschungsdame in diesem Teilnehmerfeld, Beate Wiemer vom MGC Millenium Lorsch sowie Ingrid Netzband (MGC Metzingen, 245), die zuvor noch ein Stechen gegen Ursula Crößmann (SV Dreieichenhain) um den Finaleinzug zu absolvieren hatte.

Stechen Ingrid Netzband/Ursula Crößmann um den Finaleinzug

Die Deutschen Meister der Damen (Claudia Wittke) und Herren (Robert Hahn)

Hochklassig und spannend ging es bei den älteren Senioren (über 58) zu. Mit Franz Maurer führte dort zur Halbzeit einer, der vor 44 Jahren im damaligen "Allgemeinen Deutschen Klein Sportverband" (später Abteilung 5) beim MGC Schifferstadt mit dem Minigolfen begann und dort mit mehreren DM-Titeln höchst erfolgreich war. In Mannheim bekam er es in der 2. Hälfte des Turniers mit Nordlicht Kuno Otto (MGC Olympia Kiel) zu tun, der seinen Rückstand auf Maurer nach und nach aufarbeitete und dank 101 Schlägen in den letzten 5 Durchgängen (darunter 3x 19) an dem für den MGC Ludwigshafen spielenden "Maurer-Franz" (218) zum Titel vorbeiziehen konnte. Titelchancen hatte auch Dietrich Stiebeling gehabt (MC Möve Cuxhaven) , wäre da nicht die 26 in Runde 6 passiert. So blieb für den sympathischen Bremer am Ende DM-Bronze (223).

Zu einem ungefährdeten Erfolg kam Birgit Stiebeling (MC Möve Cuxhaven) bei den Seniorinnen II (über 58). Auch, wenn die neue Deutsche Meisterin mit ihrer Finalrunde (27) haderte, betrug ihr Vorsprung zum guten Schluß 23 Schläge auf Anna Kalhöfer (MGC Dortmund-Syburg). Dritte wurde Renate Wolf (BGC Northeim).

DM-Bronze für die "Meisterin der Herzen", Beatriz Grüßinger, DM-Silber für René Dippelhofer

Fotos: Walter Teupe

Die Medienbeteiligung bei diesen Deutschen Meisterschaften hat dafür gesorgt, dass Minigolf im Großraum Mannheim für eine Woche in aller Munde war. Das SWR-Fernsehen sowie das Rhein-Neckar-Fernsehen schickten TV-Teams vor Ort, außerdem berichtete das "Kurpfalzradio" live von der Anlage. Die ansässigen Tageszeitungen berichteten in großen Lettern.

Der Festabend erlebte seinen absoluten Höhepunkt, als Bauchredner Andi mit seinem "Partner" Gregor für Lachsalven sorgte. Die umwerfenden Dialoge mit seiner Handpuppe mit lockeren Witzchen und frechen Sprüchen fesselten die Zuschauer auf ihre Stühle. Es versteht sich von selbst, dass Andi und Gregor ohne Zugabe nicht von der Bühne des "Nachbarschaftshauses" in Mannheim-Rheinau durften.

Andi und Gregor

Ergebnisse der 51. Miniaturgolfmeisterschaften 2010 in Mannheim

Weitere Videos zur Veranstaltung:

Die Finalrunden (Teil 2)    Letzte Zwischenrunde    Hausmeister Krause    Die Wette 

Finale (Teil 1)    Die "Monnemer Brick"    Die Stunde der Sieger    Tolle Medienbeteiligung   Festabend  

DM im "Kurpfalzradio" 

Große Fotogalerie

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