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Lars wie der kleine Eisbär: Eiskalt zum Titel

Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in der Kombinationswertung Beton und Eternit in Wallenhorst/Rulle gab es mit Stefanie Kern und Lars Greiffendorf (Foto) zwei neue deutsche Meister. Die Titelverteidiger landeten auf den Rängen 4 (Nicole Warnecke) und 8 (Marco Henning). Für die für den MGC Mainz spielende Stefanie Kern war es nach 2003 der 2. DM-Titel bei den Damen, zuvor hatte sie u.a. mit ihrem WM-Triumph 2002 bereits in der Jugend Akzente gesetzt.

Nach der Vor- und Zwischenrunde (6 Durchgänge 18-Loch-Betonbahn, 6 Durchgänge 18-Loch-Eternitbahn) waren die Favoriten allerdings andere, denn sowohl Achim Braungart Zink (5 Schläge voraus), als auch Nicole Warnecke (4 Schläge vor) hatten eindrucksvoll ihre Titelansprüche angemeldet. Während der Niederkasseler Braungart Zink (spielt für Arheilgen 1. Bundesliga) mit Kombirunden von 48,48,48,48,49 und 46 konstant auf höchstem Niveau spielte, wird sich die Braunschweigerin Warnecke (spielt mit Cuxhaven 1. Bundesliga)  im Nachhinein fragen, ob es klug war, die Karten bereits in der Vorrunde aufzudecken, denn in den späteren K.O.-Duellen werden die Karten ganz neu gemischt. Der schmunzelnde Leser dieser Zeilen weiß natürlich, worauf der Schreiber hinauswill: Die Regelung, ab Achtelfinale (Herren) bzw. Viertelfinale (Damen) die Meister im K.O.-System zu ermitteln, bleibt umstritten. Dazu passt die Neuerung dieser Titelkämpfe, nach den 5 Kombinationsvorrunden für die besten 32 Herren und 16 Damen eine zusätzliche Kombirunde anzuhängen, nach der dann das Feld für die K.O.-Duelle im Bahnenwertungssystem feststanden. Während der Veranstalter all denen, die etwas mehr Gerechtigkeit bei der Titelvergabe eingefordert hatten, Tribut zollte, war es für Nicole Warnecke eine völlig neue Erfahrung. 2008 war sie bei ihrem ersten Titelgewinn in Bamberg noch als Zufallsmeisterin belächelt worden, 2009 bei ihrer erfolgreichen Titelverteidigung in Künzell schon nicht mehr, und diesmal zeigte sie ihren Konkurrentinnen bereits in Vor- und Zwischenrunde, dass sie hochmotivert den Titelhattrick im Auge hatte.

Video vom 2. Vorrundentag

Die Besten nach Vor- und Zwischenrunde: Nicole Warnecke und Achim Braungart Zink

Was war mit den anderen Favoriten? Die lauerten im Herrenfeld auf den Rängen 2 (Harald Erlbruch), 3 (Sascha Spreier), 5 (Walter Erlbruch), 6 (Miroslav Stoparic) 8 (Marcel Noack), 15 (Marco Henning) oder waren überhaupt nicht am Start (Marco Balzer, Daniel Klosek, Alexander Geist, Marco Templin). Bei den Damen reihten sich hinter der Titelverteidigerin alle anderen Favoritinnen wie an der Perlenschnur aufgezogen: Steffi Kern (2.), Nicole Gundert-Greiffendorf (3.), Nicole Piechotta (4.), Bianca Oberweg (5.) und Alice Kobisch (6.). Zwischen Platz 3 und 4 klaffte allerdings eine Lücke von 10 Schlägen. Nicht im Feld war die oftmalige Deutsche Meisterin Gaby Rahmlow, die am gleichen Wochenende (wir berichteten) bei der Senioren-DM in Bad Münder ran mußte und dort den Titel holte.

Stand nach der Zwischenrunde

Im Achtelfinale der Herren gab es einige Überraschungen: Danny Hense setzte sich gegen Marcel Noack durch, Martin Stöckle eliminierte Miroslav Stoparic, und Titelverteidiger Marco Henning warf den großen Harald Erlbruch aus dem Rennen.

Der Vorrundenbeste Achim Braungart Zink  präsentierte sich nach seinem klaren Achtelfinalsieg gegen Stephan Behrens auch im Viertelfinale in bestechender Form (8:2 gegen Danny Hense). Altmeister Walter Erlbruch löste die schwierige Aufgabe Stefan Kellershohn (6:4), während sowohl der Hamburger Martin Stöckle (5:3 gegen Sascha Spreier) und Lars Greiffendorf (5:4 gegen Marco Henning) Ausrufezeichen setzten.

Im Viertelfinale der Damen erwischte es mit Nicole Piechotta (2:8 gegen Bianca Oberweg und Alice Kobisch (4:7 gegen Nicole Gundert-Greiffendorf) zwei große Namen gegen allerdings ebenfalls erstklassige Spielerinnen. Nicole Warnecke blieb nach dem 5:2 gegen die Kielerin Jasmin Astrid Uhl ebenso auf Titelkurs wie Steffi Kern, die Simone Kohfeld das Nachsehen gab (5:3).

Enge Duelle, was wiederum für die Akttraktivität eines K.O.-Systems spricht, gab es in den Halbfinals. Hier kam für Nicole Warnecke trotz heftiger Gegenwehr (4:5) gegen Ex-Weltmeisterin Bianca Oberweg das Ende ihres Traums vom Titel-Hattrick. Im anderen Duell behauptete sich Steffi Kern gegen ihre Mainzer Teamkameradin Nicole Gundert-Greiffendorf mit 4:3.

Video vom Halbfinale Warnecke - Oberweg

Die beiden Hamburger Jungs ganz groß in Form: Florian Wietz (links) führte in den Vorrunden zeitweise die Konkurrenz an, Martin Stöckle pöttete sich aufs Treppchen, worauf er beim Festabend den legendären "Stöckle-Move" hinlegte.

Stöckle-Move

Im Herrenhalbfinale zwischen Walter Erlbruch und Achim Braungart Zink führte Alfred Hitchcock Regie. Gleichstand nach 17 gespielten Bahnen und dann ein unglaubliches Drama an der letzten Bahn (Bahn 15 Beton) dieser selektiven Kombirunde (9 Bahnen Eternit, 9 Bahnen Beton). Braungart Zink trifft 2x nicht den Auflauf und kassiert eine 4, Walter Erlbruch hat wenigstens 2 "Elfmeter" zum Erreichen des Finals, doch auch er zeigt Nerven. Nach dem 1. Fehlschlag schaut er noch ungläubig seinen Ball an, beim 2. wird jedem klar, dass hier die Nerven blank lagen, aber Wally hatte ja noch eine 3. Chance, denn in den Vorrunden hatte der mehrmalige Welt- und Europameister drei Asse an diesem Feld fabriziert. Diesmal traf er, der Ball lief planmäßig links am Loch vorbei und war für den Rücklauf einen Hauch zu schnell. War der Ball nach den Fehlversuchen etwas zu warm geworden? Das bessere Ende hatte Achim Braungart Zink dann an der nächst erforderlichen Stechbahn für sich und erreichte somit das Finale.

Das Drama an Bahn 15 auf Video

Dort sollte er auf Lars Greiffendorf treffen, der in einem ebenso engen Duell den Höhenflug von Martin Stöckle beendete (4:3), doch der hielt sich im "kleinen Finale" gegen Walter Erlbruch (7:4) schadlos und feierte mit der DM-Bronzemedaille den bislang größten Erfolg seiner Minigolflaufbahn. Bei den Damen sicherte sich Nicole Gundert-Greiffendorf Platz 3, Titelverteidigerin Nicole Warnecke blieb der undankbare 4. Platz aber trotzdem der Respekt der Konkurrenz für eine abermals vorzügliche Leistung.

Das Herrenfinale wurde zu einer überraschend klaren Angelegenheit für Lars Greiffendorf, der beim Showdown der beiden verbliebenen Spieler seinem Kontrahenten Braungart Zink keine Schnitte ließ. 5:0 hieß es am Ende, vielleicht hatte der Unterlegene im Halbfinale zu viele Nerven gelassen. Lars Greiffendorf dagegen war happy. Nach der DM 2008 in Bamberg (3.) stand er diesmal auf dem Treppchen ganz oben.

Das Damenfinale war bis zum Schluß sehr ausgeglichen - zum Schluß durfte Steffi Kern nach 2:1 gegen Bianca Oberweg jubeln.

Deutsche Meister 2010: Stefanie Kern und Lars Greiffendorf, beide vom 1. MGC Mainz

Video: Die Stunde der Sieger

Beim Festabend gab Bundestrainer Michael Neuland die Spieler bekannt, die Deutschland im August anläßlich der Europameisterschaften in Predazzo (Italien) vertreten.

Damen: Nicole Gundert-Greiffendorf, Stefanie Kern, Bianca Oberweg, Nicole Piechotta

Herren: Harald Erlbruch, Walter Erlbruch, Alexander Geist, Marco Henning, Marcel Noack, Miroslav Stoparic, Achim Braungart Zink

Die Onlinepräsentation des ausrichtenden VfB Osnabrück war beispielhaft und hat Maßstäbe gesetzt, wofür die Verantwortlichen reichlich Lob erhielten. Für einen Eklat sorgte DMV-Präsident Dr. Gerhard Zimmermann, als er in seiner Rede am Festabend harsche Kritik am nordrheinwestfälischen Landesverband wegen mangelnder Unterstützung des ausrichtenden Vereins bezüglich fehlender Anzeigetafeln für die Finalrunden sowie Windschutzvorrichtungen übte.

Ein Fernsehteam war nicht zur Stelle.

Fotos: Archivfotos (4) Walter Teupe, Stefan Härtel (2)

Homepage des Ausrichters

Endergebnisse

Berichterstattung Deutscher Minigolfsport Verband

 

19.07.2010

 

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