|
|
Forum
|
|
|
|
Fussball Mit dem beliebten Bundesliga-Tippspiel! Ligen, Clubs, Nationalteam .... Aktuelle Ergebnisse, Entwicklungen, Transfers, Frust und Jubel - tut Euch keinen Zwang an. |
|
|
13.02.2007, 10:14
|
|
Graf Zahl
|
|
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
|
|
Fußball vor leeren Rängen
Als wir die Nachrichten aus Italien hörten, machte es uns betroffen, aber nun sehen wir, dass dieselben Probleme auch vor der eigenen Haustür lauern. Mit den schlimmsten Krawallen seit Jahren ist auch der deutsche Fußball wieder in Verruf geraten. Während die oberen Ligen eher verschont bleiben, werden immer mehr die unteren Ligen Zielscheibe randalierender Störenfriede. Die kleinen Vereine stehen dem ziemlich machtlos gegenüber, die Polizei fühlt sich im Stich gelassen und überfordert.
Ein Hauptproblem dürfte aber auch in der mangelnden Vorbildfunktion der Spieler selbst sein; Handgreiflichkeiten gegenüber Gegenspielern und Schiedsrichtern stehen bei vielen Amateurspielen inzwischen auf der Tagesordnung und fördern sicherlich die Gewaltbereitschaft auf den Tribünen. Viele schwelende, soziale Konflikte enzünden sich auf und am Rande des Fußballfeldes.
|
14.02.2007, 05:36
|
Auwi-Ehrenmitglied
|
|
Registriert seit: 30.11.2006
Beiträge: 1.073
|
|
Als Folge der Krawalle in Leipzig sind alle Spiele der sächsichen Fußballligen für das kommende Wochenende abgesagt worden.
|
14.02.2007, 09:56
|
|
Mensch
|
|
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.169
|
|
Die Gewaltbereitschaft besonders in den neuen Bundesländern macht mir Angst. Wenn z.B. Magdeburg hier in Kiel zur Regionalliga aufschlägt, ist das gesamte Viertel ums Holsteinstadion von Hundertschaften (!) der Polizei abgeriegelt. Wenn dort die Probleme nicht in den Griff zu kriegen sind, wird der Fußballbetrieb, so hat sich DFB-Boss Zwanziger jedenfalls geäußert, möglicherweise ganz eingestellt. Was ist los dort, was sind die Gründe?
|
14.02.2007, 10:59
|
|
Graf Zahl
|
|
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
|
|
Das Einstellen des Fußballbetriebes würde nichts bringen. Die Ursachen der Konflikte kommen nicht aus dem Fußball selbst und würde die Aggressionen nur an andere Stellen leiten (und wahrscheinlich auch noch verstärken). Dennoch müssen sich die verstärkt betroffenen Vereine überlegen, wie sie das Problem offensiver und erfolgreicher angehen können. So wie es aussieht, könnten bei Lok Leipzig jetzt (wieder) die Lichter ausgehen...
|
14.02.2007, 12:15
|
|
Mensch
|
|
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.169
|
|
Das wäre sehr schade um diesen Traditionsverein, der für diese Umstände ausnahmsweise mal nichts kann. In den neuen Bundesländern gibt es ganz offensichtlich ein gesellschaftliches Problem. Trostlosigkeit, Perspektivlosigkeit? Hier sind wohl die Wurzeln zu suchen, wenn sich Menschen gewalttätigen Banden anschließen. Möglicherweise ist für dieses weltweite Phänomen ein besonderer Nährboden in den neuen Bundesländern vorhanden.
|
14.02.2007, 12:48
|
|
Aufreißertyp
|
|
Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
|
|
Gesichtskontrolle vor dem Stadion
Ich fürchte, dass manche sich die Sache dadurch recht einfach machen, dass sie die Problematik auf die neuen Bundesländer eingrenzen. Als Dauerkartenbesitzer der Stuttgarter Kickers, das laut Auskunft des baden-württembergischen Innenministeriums (und meiner eigenen Beobachtung) nicht einen einzigen "Alpha"-Fan (=gewaltsuchend) in seinen Reihen hat, musste ich miterleben, wie im Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin im Herbst einige Personen, die keiner von uns kannte, aus dem Kickers-Fanblock "B" heraus plötzlich begannen, Gegenstände in Richtung Linienrichter zu werfen. Natürlich, da war als Auslöser die Katastrophenleistung des Schiedsrichters Weiner, im Gegensatz dazu waren die Ereignisse in Leipzig wohl vorher verabredet. Aber dennoch, wenn so etwas im sonsten friedlich-beschaulichen Stuttgart-Degerloch möglich ist, wo eine wirtschaftliche Prosperität herrscht, sollte man nicht ausschließen, dass Randale wie bei Hertha II - Dresden oder jetzt bei Leipzig - Aue II bald auch im Westen Nachahmer findet.
Es wird nicht ausbleiben, dass man ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen muss, bevor man als Zuschauier bei einem Fußballspiel zuschauen darf.
|
14.02.2007, 13:22
|
|
Mensch
|
|
Registriert seit: 20.11.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 15.169
|
|
Hallo Michael,
es gab schon Hooliganismus in Deutschland, als die Mauer noch nicht gefallen ist. Insofern ist es nicht typisch für die neuen Bundesländer. Eine ganz harte Szene bestand zudem vor 10-15 Jahren in Saarbrücken, Neunkirchen, Mannheim. Diese Hooligans suchten sich die populärsten Spiele der Region am Wochenende aus und fielen dann in die Stadien ein. Ich habe selbst hautnah mit Helmut Haller und Franz Beckenbauer sowie meiner großen Tochter Ramona (damals 8) einen brutalen Hooliganüberfall beim WM-Halbfinale 1990 in Turin (1 Toter) erlebt. 2 Wochen vorher waren Ramona und ich Zeuge eines brutalen Hooligan-Überfalls auf den Mailänder Domplatz. Da gab´s zwar schon jede Menge Fans aus der früheren "DDR", aber noch keine Hooligans von dort. Natürlich ist der Nährboden für gewaltbereite, ja, wie sollen wir sie nennen, Idioten, dort am größten, wo die Unzufriedenheit groß ist, und vielleicht stehen deshalb die neuen Bundesländer derzeit im Fokus. Die Randale, die dort in die Stadien getragen wird, ist nicht wegzuleugnen. Ich habe übrigens keine Idee, wie dem Einhalt zu gebieten sein soll. Bei den "Australien Open" im Januar d.J. fielen ebenfalls Hooligans über die Zuschauer her. Solche Bühnen eignen sich halt am besten für diese kriminellen Subjekte. Was tun also? Schärfste Sicherheitsvorkehrungen überall dort, wo was los ist .... unglaubliche Aussichten. Auf jeden Fall müßten Hooligans viel härter bestraft werden, damit vielleicht eine abschreckende Wirkung erreicht wird.
|
14.02.2007, 16:52
|
|
Graf Zahl
|
|
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
|
|
Zitat:
Zitat von wate
Das wäre sehr schade um diesen Traditionsverein, der für diese Umstände ausnahmsweise mal nichts kann.
|
Bleibt nur die Frage, ob die Tatsache, dass derart viel Feuerwerkskörper und ähnliches in Stadion gebracht werden konnten, nicht auch dem Verein anzurechnen ist. Auch die Arbeit des Vereins mit ihren Fans muß hinterfragt werden. Schließlich wird die Wahl des Krawallorts nicht völlig willkürlich gefallen sein?
|
14.02.2007, 23:57
|
Anfänger
|
|
Registriert seit: 31.12.2006
Beiträge: 27
|
|
...*Supi!*...
__________________
"Werde ich träumen...?"
(Frage des Computers HAL-9000 an seinen Erbauer im SF-Film "2010 - Das Jahr in dem wir Kontakt aufnahmen")
|
15.02.2007, 22:08
|
|
R.I.P.
|
|
Registriert seit: 10.12.2006
Ort: 1.Etage; rechte Wohnung
Beiträge: 4.843
|
|
...stimmt, Admin...!
@Michelino / wate
Gewalt vor (!) den Stadien ist leider eine "alte Tradition" ! Meine Schalker waren in diesem Sumpf aus Gewalt & Dummheit in den 80´igern eine zeitlang "gut vertreten". Der Verein hat sich aber von diesen "Fans" klar distanziert und rigoros abgegrenzt.
Im Stadion bin ich aber auch schon Zeuge von Gewalt geworden. Beispiele:
(harmlos) Vor jedem Spiel gegen Dortmund begrüßt der Stadionsprecher die gegnerischen Fans.
Beim Satz "...und wir begrüßen auch ganz herzlich die Sportfreunde aus Dortmund..." wird der gegnerische Fanblock mit Silvesterraketen und Signalspurgeschossen eingedeckt.
(bedenklich) Nach einem DFB-Semifinale gegen eine münchener Manschaft (6:6) habe ich mit eigenen Augen sehen können/müssen, wie ein Fan der anderen Manschaft (kopfüber und ohne Hosen) an den Füßen nach oben einen Fahnenmasten hinaufgezogen wurde.
(besser) Als "meine" Manschaft zu einem Auswärtsspiel in Nürnberg antreten mußte (1:0 für uns; kurz vor Weihnachten; Anno Domini...) wurde uns von den "gegnerischen Fans" schon heftig gewaltsam vor dem Bahnhof <eingeheizt> !
Wir wurden mit "Christkindel Glühwein" und "Rostbratwürstchen" beschenkt und sind gemeinsam fröhlich singend ins Stadion gefahren. Nach dem Spiel haben uns die Nürnberger Fans noch auf einen Bummel über den Christkindelmarkt begleitet. Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen an diesem Abend die nürnberger Bierreserven bedenklich knapp an ihre Grenzen gestossen sein. Auch die anwesenden Polizisten wurden von den Fans "attackiert" - kaum ein Staatsdiener hatte nach dem Spiel keinen Freundschaftsschal um den Hals hängen. SO geht es auch...!
__________________
"Neue Besen kehren gut - aber die Alten wissen, wo der Dreck steckt !"
|
Themen-Optionen |
|
Ansicht |
Linear-Darstellung
|
Forumregeln
|
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge anzufügen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.
HTML-Code ist Aus.
|
|
|
|
|
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:16 Uhr.
|