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Forum
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Quo Vadis, Minigolf? Wie geht´s mit unserem Sport weiter? Hier ist jede Menge Platz für Visionen und Innovation. Wie kann Minigolf mit den Trendsportarten als Konkurrenz mithalten? Wie begeistere ich Jugendliche fürs Minigolfen? Was findet Ihr toll an der Verbandsarbeit, was weniger toll? Es gibt soviel Gutes - Hauptsache, man tut es. :) |
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10.12.2008, 15:13
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Revoluzzer
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Registriert seit: 12.12.2007
Beiträge: 409
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Zitat:
Zitat von Lenny
Ob Kegeln mit seiner immensen Anerkennung als Sportart und stundenlangen TV-Präsenzen als Beispiel taugt...? Und ist da die Vermengung von Vereinssport und Betriebs-/Freizeitsport wirklich so groß?
[/color][/size]
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Ich war früher auch einige Jahre im Betriebssport- und Freizeitkegelbereich (sogenannte "Stadtmeisterschaften" mit breit angelegtem Ligenspielbetrieb) tätig. Die Unterschiede zum Sportkegeln bestanden damals nicht in einer weniger leistungs- und erfolgsorientierten Grundeinstellung der Ausübenden, sondern im Wesentlichen aus folgenden bewusst in Kauf genommenen sportlichen "Unkorrektheiten":
- man musste nicht die schlimmen ärmellosen Leibchen tragen (Stichwort: verschwitztes Achselhaar)
- man durfte mit Löcherkugeln werfen, wenn man wollte (brachte deutlich mehr Holz)
- unter den Zuschauern durfte Alkohol konsumiert und (damals noch) geraucht werden
Übertragen auf unseren Sport müsste dies in etwa bedeuten: beim "Freizeit"-Minigolf müssten alle diejenigen zweifelhaften sportlichen Regel-Verschlimmbesserungen, bei deren Einführung immer wieder ein entsetzter Aufschrei der Sportskameraden zu hören ist, nicht zur Anwendung kommen, sondern dieses Minigolf liefe nur nach solchen Regeln ab, die die "breite Basis" intuitiv als sinnvoll ansieht. Regelungstechnische Auswüchse und "Höhenflüge" der Verbandskommissionen, bisweilen vorgenommen aufgrund von außen kommender Sachzwänge, blieben in ihrer Auswirkung dem sogenannten Spitzen- und Leistungssport vorbehalten.
So weit, so gut - aber wieviele der im jetzigen Verband noch organisierten 4200 Aktiven würden dann wohl vom Aktiven-Bereich in den "Freizeit"-Bereich wechseln (in welchem man wieder alle möglichen baumerlackierten Bälle spielen, sportliche Straßenschuhe anziehen und Alkohol trinken dürfte und einen gleich hohen sportlichen Spaß hätte)? Vor allem, sobald sich dort so etwas wie ein regelmäßiger Spielbetrieb bildet?
Geändert von DiStefano (10.12.2008 um 15:45 Uhr).
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10.12.2008, 15:44
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Revoluzzer
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Registriert seit: 12.12.2007
Beiträge: 409
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@wate
Ich muss mich wieder mal in deine Gedankengänge einschalten, nicht ohne zu bemerken, dass du nun schon seit Jahren die gleichen Dinge erzählst, ohne dass sich daraus in der Praxis irgendwas Neues ergeben hätte.
[quote=wate94316]
>Die Leute wollen Action, Action und nochmals Action.
Leute, die das tatsächlich so wollen (wollen das "die Leute" wirklich?, sollte man vielleicht auch mal untersuchen?) dürften allerdings erst dann zu gewinnen sein, wenn unser Sport vor ihnen zu Kreuze kriecht und sich extrem anbiedert. Denn sie präferieren eher solche Spielchen wie Egoshooter, Gotcha oder illegale Nachtautorennen (sofern sie aktiv sind; die "Fernsehsportler" stehen dann eher auf Formel 1, Artur Abraham, Extreme-Po...ing oder einen ähnlichen Dreck).
Meines Erachtens müsste das Minigolf endlich viel mehr mit seinen wirklichen Stärken protzen:
- angenehme, nette Grundstimmung während eines Wettkampfes (z. B. im Vergleich zu körperbetonten Kampfsportarten wie Handball, Eishockey, wo es nicht selten darum geht, den Gegner auch durch bewusstes Zufügen körperlicher Schmerzen und taktischer Fouls aus dem Spiel zu nehmen), die insbesondere zärter besaiteten Personen ohne Metzgershund-Gemüt entgegenkommt - sozusagen ein "Cool"-Sport im Gegensatz zum "Action"-Sport
- Abwesenheit des leistungssteigernden Betruges mit Dopingmitteln; wenn es noch einen Sport jenseits des Dopings gibt, dann doch wohl unserer; zumindest müssen Eltern, die ihr Kind in unserem Sport anmelden, nicht befürchten, dass dieses von klein auf heimlich mit sogenannten Leistungsmittelchen vollgestopft wird
- was natürlich zusammenhängt mit der Abwesenheit des "großen Geldes" von Sponsorenfirmen, die die in den Sport gesteckten Millionen vorher in anekelnder Weise ihren Kunden oder gar den eigenen Mitarbeitern abgepresst haben
Minigolf als eine der letzten Bastionen der Moral im Sport sozusagen.
Aber das allerwichtigste ist, dass die Maßnahmen zur Modernisierung des Minigolf endlich auf einen einheitlich erkennbaren roten Faden gebracht werden. Es darf nicht weiter sein, dass zur Anbiederung des Minigolf bei den Massenmedien Maßnahmen eingeleitet werden, die das wesentliche Gesicht unseres Sports im Kern verändern, und die bei der Mitgliedermasse, welche den Sport ja letztlich trägt, nur Irritation hervorrufen.
Geändert von DiStefano (10.12.2008 um 15:53 Uhr).
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10.12.2008, 17:27
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Mensch
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Beiträge: 15.169
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Hi Stephan,
die Umsetzung von Ideen ist schwierig, solange es z.B. Sportausschüsse gibt, die auf einmal all das wieder lieb haben, was von vielen hier die ganze Saison über verteufelt wurde. Nichtsdestotrotz wäre es verkehrt, zu resignieren. Du sprichst wiederholt davon, dass Minigolf vor den Medien zu Kreuze kriechen soll. Wer sagt das? Minigolf ist sicherlich in der von uns gespielten Turnierform nicht sonderlich medientauglich, und ich will die vielen Argumente dafür jetzt nicht zum xten Male wiederkäuen. Vielmehr taugt unser Minigolfsport in der jetzigen Form nicht zur Mitgliederhaltung, geschweige denn zur Mitgliedergewinnung. Wer vor dieser Realität die Augen verschließt und so weiterwurschteln will, verpennt die Zukunftsfähigkeit unseres Sports. Es ist exakt dieser Punkt, der mich vorantreibt. Wir müssen den Menschen einen Sport oder ein Hobby anbieten, das zeitgemäß ist. Wir brauchen dringend neue Mitglieder. Mit unserem Spielsystem verscheuchen wir die Mitglieder von den eigenen Anlagen, sodass ein Vereinsleben nicht mehr stattfindet. Wo kein Vereinsleben stattfindet, kann sich auch nichts Neues entwickeln (und die Alten sterben aus). Punkt. Ich habe Beides auf meiner Agenda, möchte das Interesse der Medien für unseren Sport gewinnen (was mit großem Erfolg läuft) und mithelfen, die Basis fitzumachen für eine bessere Minigolfzukunft (in Kürze nachlesbar auf der DMV-Seite bezüglich eines kürzlich durchgeführten Seminars in der Sportschule Duisburg-Wedau). Was wir vor uns haben, ist eine gewaltige Aufgabe und Anstrengung für uns alle.
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11.12.2008, 10:19
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Ich denke, wir sollten in diesen Diskussionen nicht immer alle Baustellen miteinander vermengen. Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, muss man feststellen, dass Dinge wie KO-System usw. im Sptzensportbereich zu den m.E. richtigen Maßnahmen gehören, um den Sport für Außenstehenden (und damit auch für die Medien) interessanter und vielleicht auch nachvollziehbarer zu machen. Medieninteresse gewinnt ein Sport nun einmal nur mit seinem Spitzensport. Ich möchte im Fernsehen schließlich auch Ballack und Co. sehen und nicht Hackis Horde aus der Kreisliga C.
Das heißt aber nicht, dass wir gleich das gesamte Sportsystem entsprechend umstellen müssen. Da gebe ich DiStefano durchaus Recht. Für die breite Masse (und hier gewinnen wir letztlich die Mitglieder und nicht am Fernseher oder bei der WM) muss der Sport familientauglich bleiben oder z.T. wieder werden. Damit meine ich aber nicht solche Alibi-Aktionen wie Damen in Herrenmannschaften. Es muss auch nicht zwingend die ganze Familie Minigolf spielen, denn es würde schon genügen, wenn ein Familienmitglied diesen Sport betreiben kann, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben, weil die Familie ganze Wochenenden auf der Strecke bleibt. Es geht um flexible und neue Angebote auf dem Pokalturniersektor. Hier gibt es den einen oder anderen guten Ansatz, aber insgesamt sind unsere Vereine überwiegend zu wenig experimentierfreudig.
Was Lenny schreibt, ist sicherlich auch ein zutreffender Aspekt, aber man sollte es nicht überbewerten. Wenn ein Oberliga-Club im DFB-Pokal gegen Bayern spielen darf, dann ist das für den einzelnen Spieler sicherlich der Karrierehöhepunkt, weil man gegen seine eigenen Idole antreten darf. Haben aber in unserem Sport die Top-Spieler wirklich diesen Idol- oder Vorbild-Status? Für einen Neuling ist wohl eher jeder Spieler, der mindestens einen 22er Schnitt spielt, ein Held, egal ob der Erlbruch oder Müller-Lüdenscheid heißt. Will sagen, diesen Begegnungsaspekt kann man auf dieser unteren oder Einsteiger-Ebene eher vernachlässigen.
Wir müssen endlich daran arbeiten, unterschiedlichen Zielgruppen auch unterschiedliche Angebote zu machen. Daran fehlt es derzeit leider noch. Wir machen letztlich nur ein Angebot und wundern uns, warum aus verschiedenen Ecken darüber Unzufriedenheit herrscht.
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12.12.2008, 08:14
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Zitat:
Für die breite Masse (und hier gewinnen wir letztlich die Mitglieder und nicht am Fernseher oder bei der WM) muss der Sport familientauglich bleiben
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Ist er das? Familien werden durch den Ligabetrieb auseinandergerissen, Spieltage dauernd ätzend lange und du bist das ganze Wochenende fort. Familientauglich? Und welche Freundin macht das auf Dauer mit wenn sie selbst nicht spielt? Umkehrschluss: Glaubst du dass junge Leute in den Verein kommen wenn sie fürchten müssen dass ihre Beziehung wegen Minigolf kaputtgeht?
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12.12.2008, 09:11
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@leisetreter:
Genau das glaube ich eben nicht. Aber viele Minigolfer reduzieren den Minigolfsport ausschließlich auf dieses Ligensystem. Das ist aber letztlich nur etwas für Minigolf-Junkies und lässt sich beim besten Willen nicht so gestalten, dass es vom Extrem-Leistungssportler bis zum Neueinsteiger allen gerecht werden könnte.
Das Angebot für den Gelegenheits- oder Familiengolfer muss neben oder außerhalb von Ligen und Meisterschaften geschaffen werden. Wir haben über 100 Pokalturniere pro Jahr, aber davon sind bestenfalls mal 1 oder 2 dabei, die etwas anderes anbieten als noch ein weiteres komplettes Wochenende Minigolf.
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