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Dies & Das Hier kann über aktuelle Ereignisse diskutiert werden oder über Dinge, die ansonsten interessieren. Jeder kann Diskussionen eröffnen oder sich daran beteiligen. Privatgespräche bitte ausschließlich im 'Stammtisch' führen. |
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14.02.2010, 17:40
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R.I.P.
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Registriert seit: 10.12.2006
Ort: 1.Etage; rechte Wohnung
Beiträge: 4.843
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Gut, dann mal Klartext hinsichtlich deines "Vorzeige-Hartzer´s"...
Zitat:
Zitat von Düsi
Nicht jeder Arbeitslose ist so wie Arno D.
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Ich kenne A.D. persönlich und bin ehrlich entsetzt über die Darstellung seiner Person in den Medien.
Er trägt auch mit Sicherheit einen großen Teil der Schuld selbst daran, aber wenn ihr nur annähernd mitbekommen würdet, was für einen Affentanz die Medien z.Zt. um seine Person machen - es würde euch schlecht werden ! Er hat Anfang der ´80iger eine Lehre begonnen und sie dann geschmissen. Anschließend hat er Sozialhilfe - seit kurzem Harz4 - bekommen.
Vor ein paaar Jahren wurde er von "einem Freund" angesprochen, ob er nicht bereit wäre in einer Talkshow ein paar provokante (und natürlich vorher genau definierte) Thesen unter das Volk zu jubeln und nebenbei ein paar €uro Taschengeld extra zu machen. Alles ganz legal !
Der "gute Freund" wurde sein Manager und kassierte die gesammte Kohle - A.D. durfte ja offiziell kein Geld verdienen.
Aus einem Auftritt wurden zwei; dann vier im Jahr - und momentan - sechs in der Woche. Zur besten Sendezeit darf A. nun seinen Kopf öffentlich präsentieren. Nebenbei läuft die Boulevardpresse ihm z.Zt. die Türen ein - die "Online-Variante" der "4-Buchstabenzeitung" war letzte Woche fast täglich am Nachmittag vor Ort - mit Kameramann und Tontechniker. Sogar irgendso ein Musikfuzzi von Mallorca will mit ihm eine CD aufnehmen - sein "Freund und Manager" wird das schon für ihn regeln und dafür sorgen, dass A. tatsächlich kein Geld verdient - und ich meine das im wahrsten Sinne des Wortes.
A. war glücklich - wer wäre das nicht - wenn er als "Niemand" einmal im Leben im Rampenlicht stehen dürfte ?
Er hat übrigens auch gute Seiten..! Er ist unheimlich tierlieb und lässt nicht selten Leute für lau in seiner Wohnung übernachten. Er, der tatsächlich kaum Knete hat, zeigt sich oft sehr großzügig (dummerweise den falschen Leuten gegenüber). Aber warum zeigt er sich in den Medien als arbeitsscheu und faul ? Sein Manager und alle Medien haben ihm abgeraten die Wahrheit zu sagen - ups...!?
A.D. ist seit elf Jahren schwer lungenkrank und überhaupt nicht mehr arbeitsfähig; bzw. vermittelbar.
Das weiss sein "Manager"; das wissen die Medien und das weiss auch der zuständige ARGE-Chef... - aber keiner sagt was !? Warum ???
Wei A.D. der "Blödmann der Nation" sein muss und ohne ihn die o.g. drei Interessengruppen "ohne Futter" darstehen würden.
Glaubt bitte ruhig weiter, was euch die Medien als Knochen zum Ab- und Annagen für die Füße werfen - oder fangt an zu denken...
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"Neue Besen kehren gut - aber die Alten wissen, wo der Dreck steckt !"
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14.02.2010, 18:10
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Systemkritiker
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Registriert seit: 13.06.2008
Ort: Berlin
Beiträge: 719
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o.k Sorry, dann nehme ich diese Formulierung was Arno D betrifft zurück.
Zitat:
Zitat von Crunchy Frog
A. war glücklich - wer wäre das nicht - wenn er als "Niemand" einmal im Leben im Rampenlicht stehen dürfte ?
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Ich wehre nicht glücklich, mit so einer Ansicht in der Öffentlichkeit zu stehen, denn es wer mir peinlich.
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15.02.2010, 01:32
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von Düsi
Ganzehrlich gesagt ich wurde lieber arbeiten als Hatz IV zu bekommen.
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das dürfte wohl für die meisten gelten die sich nicht durchs Proll-TV profilieren.
Zitat:
Das Arbeitsamt wollte mich ja schon ins Call Center vermitteln, was durch meine Sprachstörung nicht grad das sinnvollste ist.
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Das Arbeitsamnt hat doch aus 3 Gründen gar kein Interesse an der Senkung der Arbeitslosenquote.
1. wenns weniger Arbeitslose gibt, könnte es passieren, das sich die Mitarbeiter ratzfatz auf der anderen Seite ihres Schreibtischs wiederfinden.
2. die Mitarbeiterzahl ist sowieso schon zu hoch, weil sie noch aus den Zeiten der noch höheren Arbeitslosenquote stammt
3. die Mitarbeiter die nicht entlassen werden können weil sie den Beamtenstatus haben fürchten um Ihre Bequemlichkeit und Versetzung in Bereiche oder Ämter in denen mehr zu tun ist.
...also ist man froh um jeden den man nicht los wird.
Hinzu kommen ein hohes Maß an fachlicher und sozialer Inkompetenz auf Grund schlechter Ausbildung/Schulung, Unflexibilität die über reines computermäßig-stereotypes Verwalten nicht hinauskommt, und Anonymität so dass du fast jedesmal mit anderen Mitarbeitern zu tun hast (und praktisch bei jedem Kontakt von vorne anfangen musst), extreme Lahmarschigkeit wenn etwas nicht ins "Schema" passt, sowie schlechte Erreichbarkeit.
...und das alles fängt schon bei ALG I an, dürfte also somit bei ALG II (Hartz IV) noch schlimmer sein.
(So jedenfalls meine wiederholten Erfahrungen der letzten Jahre)
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SiegNatur !
Geändert von MAXX (15.02.2010 um 01:39 Uhr).
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15.02.2010, 07:58
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Pantoffelheld
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Registriert seit: 16.12.2006
Ort: 46485 wesel
Beiträge: 1.932
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Zitat:
Zitat von michens
Interessant was Du schon wieder interpretierst. Vielleicht solltest Du Dich von komplexeren Themen wirklich fernhalten. Danke
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Nicht ich habe auf unsere Geschichte hingewiesen
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15.02.2010, 16:19
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Registriert seit: 30.11.2006
Ort: Frankfurt/M.
Beiträge: 1.607
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@ michens und lehrling:
Das was ihr hier grade abzieht ist genau das, was beabsichtigt ist.
Nennt sich Entsolidarisierung, gegenseitiges Schuldzuweisen wegen Lächrlichkeiten in der Wortwahl, persönliche Scharmützel, und Verzettelung in Nebenschauplätzen...und das alles während sich allein in Bayern die Zahl der Selbstanzeigen (von Sozialschmarotzern) beim Finanzamt auf über 300 erhöht hat.
Alles klar?!
(Ich finds übrigens gut, wenn Einstellungen wie die von Lehrling gepostet werden; da kann man wenigstens drauf reagieren, argumentieren und sachlich mit umgehen. Ist mir allemal lieber, als wenn sowas hinter vorgehaltener Hand geflüstert wird und sich unwidersprochen im Wahlverhalten manifestiert)
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SiegNatur !
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15.02.2010, 20:33
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Revoluzzer
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Registriert seit: 14.12.2006
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 363
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Wie ich in einer „Geschichte-Nachhilfe" durch Heiner Geißler via Tageszeitung erfahren durfte, bestand die „spätrömische Dekadenz", vor der Westerwelle in Zusammenhang mit den Hartz IV Leistungen gewarnt hatte, darin, dass sich die Reichen nach ihren Fressgelagen in Eselsmilch gebadet haben und Kaiser Caligula einen Esel zum Konsul ernannt hat. Wenn man jetzt „Kaiser Caligula" durch „Bundeskanzlerin" und „Konsul" durch „Außenminister" ersetzt ist es ein Leichtes, zu erschließen, wer der Esel ist, wobei man wahrscheinlich noch der Intelligenz eines Esels Unrecht tut !
Westerwelles populistisches Geschwätz legt die Fiktion nahe, dass Typen wie ihm auferlegt werden müsste, einmal über einen längeren Zeitraum mit den Hartz IV-Sätzen auskommen zu müssen.
Statt Schnee hätte in den letzten Wochen Hirn vom Himmel fallen sollen, vielleicht wär ihm dann noch was zu den „Leistungsträgern" eingefallen, die ihr Schwarzgeld im Ausland bunkern.
Aber ist oder war von einem, der sich mal freiwillig im Big-Brother-Haus einkerkern ließ, mehr zu erwarten ? Man hätte ihn gar nicht mehr herauslassen sollen
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17.02.2010, 14:08
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Registriert seit: 30.11.2006
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Beiträge: 1.607
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Zitat:
Zitat von cebolon
Aber ist oder war von einem, der sich mal freiwillig im Big-Brother-Haus einkerkern ließ, mehr zu erwarten ? Man hätte ihn gar nicht mehr herauslassen sollen
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...oder ihn zumindest drauf hinweisen, dass er jetzt wieder draussen ist.
(auch wenn die Unterschiede zunehmend verschwimmen)
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SiegNatur !
Geändert von MAXX (17.02.2010 um 15:00 Uhr).
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17.02.2010, 15:06
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@ cebolon
Jetzt diffamierst du aber die BB-Gucker und vergeltest gleiches mit gleichem.
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18.02.2010, 10:20
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Graf Zahl
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Registriert seit: 05.12.2006
Ort: bei Berlin
Beiträge: 8.819
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Ganz grundsätzlich ist der Gedanke ja richtig: Wer arbeitet, sollte mehr Geld (übrig) haben, als der, der nicht arbeitet. Aber nur weil sich bei uns ein von höchster Stelle geduldeter (weil's die Statistik verschönt) Billiglohnsektor entwickelt hat, das Existenzminimum beschneiden zu wollen und einen leider nicht zu geringen Anteil der Bevölkerung zum öffentlich Beschuß freizugeben, ist schon arg populistisch. Auch die Ausweitung von "Zwangsarbeiten" wird kaum helfen, der Einkommens-Erosion im Niedriglohn-Bereich Herr zu werden. Das ist es doch leichter mal eine Steuererleichterung für Hoteliers einzuführen, die Lobby ist halt zahlungskräftiger als die anderer Bereiche, in denen es wirklich klemmt.
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18.02.2010, 11:57
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Beiträge: 1.607
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Klar ist die Idee, dass Arbeit mehr einbringen muß als der Erhalt von "Lohnersatzleistungen" (schönes Wort in dem Zusammenhang, gelle) richtig.
Aber den Weg dorthin kann man auf zwei Arten beschreiten:
1. man sorgt dafür, dass Menschen leistungsgerecht (Westerwelle: "Leistung muß sich wieder lohnen") bezahlt -eben entlohnt- werden
2. man senkt die Lohnersatzleistungen.
Herr Westerwelle glaubt (oder besser "propagiert", denn so blöd kann er nicht sein) nun fälschlicherweise, das der zweite Weg der Richtige ist, weil er keine Ahnung von der Lohnstruktur hat, die mittlerweile Menschen zu zusätzlichen Sozialhilfeempfängern macht obwohl sie einen Vollzeitjob haben.
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SiegNatur !
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