Sind Senioren-Europameisterschaften noch zeitgemäß?
Vorneweg: Ich bin ein Befürworter des Seniorensports, bin ja selbst ein Oldie, habe den Seniorensport auch während meiner DMV-Präsidiumszeit nach Kräften unterstützt und bin mir der Tatsache bewusst, dass ohne unsere Seniorinnen und Senioren der DMV-Mitgliederstand mehr als halbiert wäre.
Seniorensport wird nicht staatlich gefördert und ist nicht als Spitzensport anerkannt. Medien sehen den Seniorensport auf einer Stufe mit dem Behindertensport, wobei der mit den Paralympics eine deutliche Aufwertung erfahren hat. Für die internationalen Maßnahmen (Europameisterschaft, Nationencup, Kaderlehrgänge) werden im DMV-Haushaltsplan jährlich ca. 30000 Euro veranschlagt - eine Summe, die immer schwieriger zu stemmen war, besonders dann, wenn die Reisen zu den Events so weit waren.
Andere Nationen können aus finanziellen Gründen oft kein Team entsenden, sodass manche Europameisterschaft mit wenigen Teams ausgetragen werden musste.
Zur EM fahren 11 Spielerinnen und Spieler vom DMV und Betreuerstab (es sei ihnen von Herzen gegönnt). Meine offene Frage: Wo ist der Sinn einer solchen Veranstaltung? Förderung nein, neue Mitglieder nein, betrifft nur wenige, sportlicher Wert nach außen null.
Gegenvorschlag: Man könnte einen Teil dieses Budgets z.B. dafür verwenden, allen Senioren im DMV eine knackige Turnierserie anzubieten ("Senioren-Masters"). So etwas würde z.B. der Mehrzahl der DMV-Mitglieder Rechnung tragen. Darüber hinaus könnte eine Summe gezielt in Mitgliederwerbung und Nachwuchsarbeit investiert werden.
Ich könnte mir vorstellen, dass solche Ideen Anklang finden und hoffe jetzt mal, dass keiner unserer Seniorennationalspieler beleidigt reagiert.
|