Zitat:
Zitat von der Münchner
Sehr blauäugig zu glauben, dass mit einem neuen Dachverband (oder eben keinem) alles besser wird. Nach der französischen Revolution versandeten auch die Ideale und es kam Napoleon.
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Unterschied zum DMV: Wir haben bereits unseren Napoleon.
Es ist in der Tat blauäugig, zu glauben, dass man nur mit Reden etwas verändern kann. Mich verwundert allerdings die Stimmung nicht, denn sie spiegelt einen unzufriedenen Zustand wider, der ernstgenommen werden sollte.
Ich spreche jetzt aus meiner Sicht:
Das DMV-Präsidium vertritt schon lange nicht mehr die Interessen seiner mehrheitlichen Mitglieder. Der Grund, warum es immer wieder gewählt wird: 1. will sich kaum jemand Arbeit auflasten und 2. haben wir nicht wirklich ein demokratisches Verhalten, vielmehr wird die Mehrheit durch die rein leistungssportorientierten Sachzwänge mundtot gemacht. Es könnte ja die Förderungswürdigkeit auf dem Spiele stehen. Spuren die Mitglieder nicht, droht der Präsident mit Rücktritt und Ruhe ist.
Wir haben mittlerweile ungefähr noch 10000 Mitglieder, denen z.B. Dopingbestimmungen übergestülpt werden, obwohl sie längst nur noch aus Spaß an der Freude spielen. Einige ältere brauchen sogar ihr Bierchen, um besser zu spielen, dürfen es aber nicht mehr trinken. Also spielen sie schlecht und verlieren die Lust. Das soll jetzt kein Werbefeldzug für Alkohol sein, aber es ist ein Stück Wahrheit. Es gibt Leute, die es nicht verstehen, dass sie ihre Rheuma-, Asthma-, Blutdruck- und Herzpillen auflisten müssen, wenn sie zu einer Deutschen Meisterschaft fahren. Ich rede von Menschen zwischen 60 und 70 oder noch älteren.
Die Spitzensportförderung geht 1:1 in den Spitzensport. Wir reden jetzt von vielleicht 200 Minigolfern.
Europameisterschaften der Senioren werden nicht gefördert. Wir reden hier von 11 Senioren.
Abgesehen davon, dass sich andere Nationen internationale Wettkämpfe kaum noch leisten (können), bleibt eine große Gruppe von Minigolfern, denen es wurscht ist, wer auf Welt- und Europameisterschaften erfolgreich ist. Dagegen pulsiert das Leben und die Freude bei Deutschen Systemmeisterschaften, denen man jetzt noch das Etikett "DM" wegnehmen will, damit der Frust auch dort einkehrt.
Wir sind auf dem berühmten Holzweg. Da keine neuen Mitglieder kommen, sind wir zum Aussterben verurteilt. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern erlebte Realität.
Wenn es nun Leute gibt, die einen neuen Verband gründen wollen, in dem nicht nur die unzufriedenen DMV-Mitglieder eine Heimat finden könnten, sondern der vielleicht auch attraktiver ist für neue Mitglieder, dann ist das für mich kein abwegiger Gedanke und keine Feigheit vor Mitarbeit, sondern ein kosequenter Schritt mit Zukunftschancen für verbandsmäßiges Minigolf.
Ich gebe weiter meine persönliche Meinung zur Kenntnis: Es wird immer wieder bemängelt, dass die Leute nur sabbeln und zur Arbeit nicht bereit seien. Vielleicht wollen sie mit dieser Verbandsführung nicht zusammenarbeiten? Ich selbst kann mir jedenfalls beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Verband mit dieser Führung die Kurve kriegt. Ich rede nicht vom Erhalt der Spitzensportförderung, für die unser Präsident alle möglichen Ämter anhäuft und Verbindungen herstellt. Alles super. Doch wem nutzt das? Dass 11 Damen und Herren auch nächstes Jahr international spielen können? Wir werden im nächsten Jahr erneut (mehr als 11) Mitglieder verlieren, und das ist für alle Überlegungen viel wichtiger.
Unser komplettes Verbandssystem ist dermaßen verkrustet, dass Änderungen im DMV aus meiner Sicht kaum möglich sind.
Warum sollte ein neuer Verband sofort wieder einen Ligenspielbetrieb haben?
Reicht es nicht, den Leuten eine sonntägliche organisierte Freude zu bieten, aus der möglicherweise etwas Neues erwächst?
Ich würde mir wünschen, Konkreteres zu erfahren, denn diese revolutionären Anwandlungen hier sind für mich derzeit nicht mehr als ein Stum im Wasserglas.