Kinderfreundliches Deutschland?
Was hat die Regierung gejubelt, als die Geburtenzahlen um 0,1% (ich glaub in dem Bereich war's) gestiegen ist. Aber was für familienfreundliche Umstände haben wir in Deutschland? Das Elterngeld lohnt sich so wirklich nur für Gutverdienende (viele hätten mit der alten Regelung wohl mehr bekommen) und ein Teil des Geldes geht über den Lohnsteuerjahresausgleich auch mal flöten (statt der normalen Erstattung durch das Ehegattensplitting) [bin da kein Finanzexperte, wer mich eines besseren belehren mag, gerne, ist aber nur ein geringer Teil meines eigentlichen Anliegens). Die 2-monatige Verlängerung über eine Betreuungszeit des Vaters ist für viele Familien finanziell kaum drin, außerdem macht es für ein Kind wenig Sinn, innerhalb von 3 Monaten zweimal die Hauptbezugsperson wechseln zu müssen (von Mama zu Papa, dann von Papa zu Kita).
Aber Deutschlands wichtigster Nachwuchs ist ja eh das Auto. Weil die Abwrackprämie so ultracool angekommen ist, werden schnell noch mal 4 Milliarden nachgeschoben. Wer sich ein Auto kauft, kriegt 2500 Euro vom Staat, wer einen zukünftigen Steuerzahler großzieht, darf sich mit 100 Euro begnügen und zusehen, wie er Kinderbetreuung nach einem Jahr hinbekommt, denn Krippenplätze sind rar gesät. Aber wir sind ja ein kinderfreundliches Land, nicht wahr, Frau von der Leyen?
Übrigens: Die Finanzkrise ist noch gar nicht bei den Geburtzahlen wirksam geworden, trotzdem gehen die Zahlen schon wieder runter (Tendenz angesichts der Lage vermutlich deutlich sinkend). Der Jubel hat halt wirklich nicht lange angehalten...
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