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Alt 02.01.2015, 08:54
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Michelino Michelino ist offline
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Zitat von MAXX Beitrag anzeigen
Für mich hat Religionsunterricht in welcher Konfession auch immer in Schulen absolut nichts -aber auch wirklich gar nichts!- verloren. Schulen sollte ein Ort der Hinführung zu humanistischen, ethischen und musischen Werten sein; schon schlimm genug, dass sie mittlerweile zu miserabel ausgestatteten, reinen Frischfleischproduktionsstätten für die Wirtschaft mutiert sind.
O weh, armes Abendland!
Wenn es so wäre, müsste man ganz schnell auswandern.
Selbstverständlich gehört Religionsunterricht in die Schulen - denn Religionen sind genau so allgemeinbildendes Kulturgut wie Geografie oder Geschichte. Sie vermitteln die grundlegenden Werte, ohne die ein Zusammenleben nicht möglich ist. Auch der Islam, wenn er moderat interpretiert ist, wie es die Mehrheit der bei uns lebenden Muslime schafft. Was uns aber fehlt, sind staatlich, nach den deutschen Grundregeln ausgebildete muslimische Religionslehrkräfte. In Baden-Württemberg hat man vor zwei Jahren den Anfang damit gemacht, solche Leute auszubilden. Aber es werden noch lange Zeit viel zu wenig bleiben, und so müssen wir mancherorts die religiöse Erziehung den "Koranschulen" überlassen, die da und dort der Integrationswilligkeit schwere Schäden hinterlassen.
Über 10 Jahre ist es jetzt her, dass man uns in einer Notsituation eine kopftuchtragende Lehrerin als Aushilfe geschickt hat (der Fall war bundesweit lautstark in den Medien, wir konnten uns vor Interviewanfragen kaum retten). Wer waren die Leute, die am aufgeregtesten dagegen protestiert haben? Richtig, türkische Eltern, die zurecht einen schlechten Einfluss auf ihre Töchter befürchtet haben. Der Focus-Artikel dazu:

http://www.focus.de/politik/deutschl...id_200624.html


Nur 2 Wochen hat die baden-württembergische Politik gebraucht, um nach dem Termin der Schulleitung zusammen mit 5 Elternvertretern, davon zwei Muslimen, bei der damaligen Kultusministerin Schavan, ein grundgesetzkonformes Lehrerinnen-Kopftuchverbot für Baden-Württemberg in Gesetzform zu gießen.
So wenn es läuft, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Nicht die Religion an sich verteufeln, sondern ihre Auswüchse mit gesetzlichen Mitteln bekämpfen. Aus dieser Erfahrung bin ich überzeugt, dass Religionen, egal welche, keinerlei Bedrohung bedeuten. Welche davon ich wähle, oder auch gar keine, ist meine Entscheidung. Aber bevor ich mich entscheiden kann, muss ich von den Religionen wissen und dazu brauche ich den staatlichen Religionsunterricht!

Geändert von Michelino (02.01.2015 um 09:01 Uhr).
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