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Alt 23.04.2007, 09:35
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wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
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Ich denke mal, Du solltest die Kirche im Dorf lassen (besonders das "Heil Hitler"). Zuviel Unheil ist unschuldigen Menschen widerfahren. Über die NS-Verquickung von Filbinger kann man allerdings diskutieren, wenngleich die Meinungen da ziemlich auseinander gehen (ja, es gibt jenseits von links auch andere Meinungen, die weit von rechts entfernt sind ). Sei mal froh, daß Du damals nicht gelebt hast. Filbinger war in meinen Augen mehr Opfer als Täter, mißbraucht von einem verbrecherischen Regime. Über die Verquickung von aktuellen Grünen- und SPD-Politikern in die RAF-Geschichte wird übrigens nicht so gerne diskutiert.

Kommen wir zum Oettinger. Ist doch klar, daß die Lippenleser bei der Grabrede für Filbinger alle versammelt waren, um die Möglichkeit, einen Ministerpräsidenten zu verunglimpfen, zu nutzen. Es ist Wahlkampfzeit. Es vermittelt sich mitunter, daß der Zentralrat der Juden in Deutschland ab und an eine Öffentlichkeit braucht, um seine gut bezahlte (?) Rolle in Nachkriegsdeutschland zu rechtfertigen. Wenn Oettinger befand, daß Filbinger kein Nazi war, dann sollte er das auch öffentlich sagen dürfen. Wären hier keine Einwände gekommen, hätte Frau Merkel ihn ganz gewiß nicht gemaßregelt. Was hier passiert, sind inszenierte Kniefälle vor dem Zentralrat der Juden und einer leidvollen Geschichte, mit der Deutschland nur noch historisch was zu tun hat. Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn Oettinger als Ministerpräsident von Baden-Württemberg etwas vorsichtiger mit öffentlichen Reden umgehen würde, denn er mußte sich im Klaren sein, daß seine Worte auf die Goldwaage gelegt würden. Es würde dem Schwaben Oettinger übrigens besser zu Gesicht stehen, wenn er schwäbisch reden würde. Sein krampfhaftes Deutsch kommt nicht so gut rüber. Aber das hat mit der Filbinger-Rede nichts zu tun.
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