Thema: Mythos RAF
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Alt 28.01.2007, 07:32
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wate wate ist offline
Mensch
 
Registriert seit: 20.11.2006
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Standard Vorsicht mit dem wort "Mythos"

Du hast das in einem Deiner Beiträge wunderbar beschrieben, Kamantun und mir damit Recht gegeben: Das Tun dieser Kriminellen wurde in der Presse "weichgespült". Und zwar von einer linken Schreibergilde, die mehr Mitleid mit den Tätern, als mit den Opfern empfand. Restbestände dieses Wahnwitzes existieren auch heute noch. Auch Du bist versucht, Rechtfertigungen für das Tun der RAF zu suchen. Mach das mal mit der Nazigeschichte, und Dir wird aus besonders Deiner Gesinnungsecke ein böser Wind ins Gesicht wehen. Auch die Nazis kamen wegen irgendwelcher Umstände bzw Mißstände an die Macht. Auch die Juden haben schwarze Flecken auf ihrer Weste, und so könnten wir eine zweite Unsinnsdiskussion entfachen. Wenn Du einerseits zur Erkenntnis kommst, daß die RAF in Wirklichkeit ein höchst krimineller Haufen war, dann solltest Du mit dem Titel "Mythos" umso vorsichtiger sein. In ihrer ursprünglichen Bedeutung sind Mythen Überlieferungen und Erzählungen von Helden und Göttergeschlechtern. Über feige Mörder, die 18 Jahre lang ein Land in Angst und Schrecken versetzt haben, sollte man höchstens mal nachdenken, wenn irgendein Wahnsinniger auf die Idee kommt, sie frühzeitig aus dem Knast zu entlassen. Und man sollte unserer Jugend, die mit dem Begriff "RAF" nicht unbedingt was anfangen kann, weil in den Schulen mehr über Spendenaffären à la Helmut Kohl gelehrt wird, keine Geschichten oder Mythen über feige Mörder erzählen und schon gar nicht Rechtfertigungen für deren Morde suchen. So schlimm waren die Zustände vor 1968 auch wieder nicht, daß sie hinterlistiges Bomben und Morden gerechtfertigt hätten. Deshalb empfinde ich diese von Dir angezettelte und nun in epischer Breite fortgesetzte Diskussion schlichtweg als Schlag ins Gesicht für alle, die unter der RAF zu leiden hatten. Mir fällt da spontan die Witwe des früheren Arbeitgeberpräsidenten Hanns-Martin Schleyer ein, oder aber der Sohn vom früheren Generalbundesanwalt Buback, der bis heute nicht weiß, wer seinen Vater erschossen hat, weil die zur Entlassung anstehenden Mörder Klar und Mohnhaupt keinerlei Reue zeigen. Ich werde, da ich gesagt habe, was aus meiner Sicht hierzu zu sagen war, auch nicht mehr weiterdiskutieren, weil ich menschlichem Abschaum keine Bühne geben will.
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