Thema: Mythos RAF
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Alt 29.01.2007, 22:40
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Zitat von Ayla
Zitat:
WENN Klar einsichtig wäre und WENN er seine Schuld anerkennen würde, bräche sein komplettes "Weltbild" einschliesslich der Bürde von erfolgreiche Eltern abzustammen, zusammen. Das würden sehr viele Menschen kaum aushalten können, nur auf einen fehlgesteuerten brutalen Mörder reduziert zu werden. Mein gesamtes Leben ein einziger Irrtum den ich auch noch selber verursacht habe? Er wäre ein menschl. Wrack!
ich weis ja nicht wie alt/neu die im Umlauf befindlichen Fotos sind, aber für mich ist der Mensch bereits ein Wrack.
Zitat:
Zitat von Kamantun Beitrag anzeigen
Der gestern bei der Christiansen eingeblendete Ex-Terrorist von der "2.Juni"-Fraktion, machte (ganz unabhängig von dem, was er sagte), auch nicht so den Eindruck, als ob ihn irgend welche lästigen Schuldgefühle bedrücken würden, oder?
den Eindruck hatte ich auch.
Aber ich denke es gilt zu unterscheiden ob jemand Schuldgefühle hat oder äussert. Diese zwei "Nuancen" (schlechtes Wort, aber mir fällt nix Besseres ein) lassen sich meiner Einschätzung nach durchaus getrennt innrhalb einer Person wiederfinden. (Ich erklär mal weiter unten am beispile Klar wie ich das meine.)
Zitat:
Da war so mein allererster Gedanke: Der hat mit seiner eigenen Vergangenheit ein kleineres Problem, als mit seiner (hässlichen) Schrankwand im Hintergrund.
mal abgesehen davon, dass du nicht weisst, obs wirklich seine war: die kann auch manifestierter Ausdruck der Verwirrtheit sein.
Zitat:
Und vielleicht (bzw. wahrscheinlich) ist es ja wirklich so, dass man sich, um mit Taten wie Mord überhaupt leben zu können -, mit Händen und Füßen dagegen sträuben muss, eigene Schuld anzuerkennen.
Wie könnte man denn als Täter 24 oder 26 Jahre (Schuldgefühle im) Knast überleben?? - Sowas geht wohl nur in der Opfer-/Märtyrerrolle.
ich glaube, das geht auch anders. Z.B. über die Erkenntnis und Einsicht in die eigne Schuld verbunden mit der Unfähigkeit sie zu äussern bzw. nach aussen zu zeigen. Ich glaube übrigens, dass das der aktuelle Zustand des Klar ist. Dieser innere Konflikt einerseits genau zu wissen, Schuld auf sich geladen zu haben, und andererseits nach aussen dies nicht eingestehen zu können, zerfrisst ihn vermutlich und er hofft über das derzeit anstehende Gesuch auf vorzeitige Entlassung für sich da Klarheit reinzubekommen. Ich befürchte, es wird ihm nicht gelingen, weil das Bindeglied zwischen Erkennen und daraus resultierender Handlung fehlt. Eigentlich ein Fall für den Therapeuten aber (noch) nicht für Köhler.
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