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Alt 19.01.2009, 10:12
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wate wate ist offline
Mensch
 
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Ich sehe das differenzierter, Lenny.

Wenn von "extrem schlechtem Ergebnis" und "verpaßter Chance der SPD" die Rede ist, sollte mal die Realität Einzug nehmen: Extrem schlecht hat die SPD abgeschnitten, und zwar mit dem miserabelsten Ergebnis, das die Partei in Hessen jemals hatte. Das auf die Ypsilanti-Lüge zu schieben, hieße, den Trend zu verkennen. In einigen neuen Bundesländern liegt die SPD hinter den Linken, und auch im Saarland dürften die Linken der SPD 2009 den Rang ablaufen. Die SPD kriselt an breiter Front. Indiz für die Orientierungslosigkeit dieser Partei sind auch die ständigen Führungswechsel an der Parteispitze. Deine Ausführungen würden eine gewisse Logik erhalten, wenn sich die Stimmenverluste der SPD in Hessen bei den Linken wiedergefunden hätten. Hessen will kein Linksbündnis. Die Leute, die diesmal FDP gewählt haben, wußten genau, dass sie damit Roland Koch unterstützen. Ich wüßte nicht, wann zuletzt ein Ministerpräsident in Hessen mit solcher Mehrheit regieren konnte. Ich fand die Instrumentalisierung der Ausländerkriminalität von Roland Koch in der letzten Hessenwahl auch völlig daneben. Trotzdem haben wir in Deutschland eine zunehmende Kriminalität, ausgehend von Ausländern und Eingedeutschten. Ich weiß nicht, wer ein Interesse daran haben kann, an diesem Thema vorbeizugehen, aber wahlkampftauglich ist so etwas nicht. Andererseits hat Roland Koch eine wirtschaftspolitische Kompetenz, wie kaum ein anderer Ministerpräsident. Seine politischen Gegner erkennen diesen Sachverhalt auch unverwunden an (wie gestern z.B. Klaus Wowereit bei Anne Will). Hessen hat zwei Hauptübel gesehen: SPD und CDU, und die Wähler(innen) haben sich für das kleinere davon entschieden.
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