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Alt 04.02.2022, 13:26
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wate wate ist offline
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Zitat von goligolem Beitrag anzeigen
Es gibt nicht nur Impfverweigerer bei der AfD die fallen aber auf weil es die Mehrheit ist die auch einen Test verweigern.
Es gibt aber auch im Bundestag genügend Stimmen die gegen eine allgemeine Impfpflicht sind, nur mal am Rande bemerkt.
Gibt es tatsächlich noch andere Impfverweigerer auf der Parlamentstribüne außerhalb der AFD? Okay, wenn dem so ist, dann gilt das auch für die. Sie sind außen vor. Oder ausgegrenzt, um mit Deinen Worten zu antworten.

Über die Impfpflicht gäbe es viel zu diskutieren. Hätte die Vorgängerregierung CDU/CSU und SPD beizeiten eine Impfpflicht als Gesetz eingebracht, hätte es z.B. vor einem Jahr, als wir im Winter 20/21 für einige Wochen täglich 600-1200 Tote hatten, keinen großen Aufschrei gegeben. Die permanente Beteuerung, es werde keine Impfpflicht kommen, hat überhaupt erst zu diesem Theater beigetragen. Denn natürlich fällt es nun schwer, besonders, wenn man die FDP als Partner hat, gegen seine eigenen Versprechungen zu handeln.

Aber Versprechen hin oder her: Eine hohe Impfquote ist die einzige Chance, diese Pandemie ohne große Verluste zu beenden. Wer auf Durchseuchung setzt, der kann das vielleicht in Dänemark probieren (ich kriege Gänsehaut, wenn ich "probieren" schreibe). Dort sind fast alle Menschen 2x geimpft, mehr als die Hälfte geboostert.

Von der dänischen Impfquote sind wir weit entfernt.

Um was geht´s eigentlich den Impfverweigerern? Dass die Impfungen kaum schwerwiegende Nebenwirkungen gezeigt haben, ist milliardenfach bewiesen. Dass vollständige Impfung vor schweren Krankheitsverläufen schützt, ebenfalls. Die Ausnahmen bewegen sich im 0,00001-Bereich. Argument: "Geimpfte können ja auch andere infizieren!" Das ist richtig, aber auch hier ist bewiesen, dass das Ansteckungsrisiko, das von geboosterten und trotzdem infizierten Menschen ausgeht, deutlich geringer ist. Es gibt meist überhaupt keine Symptome bei diesen Fällen. Nächstes Argument: "Diese Impfungen helfen ja möglicherweise nicht gegen eine Virusvariante, die im Herbst vielleicht kommt." Okay, kann man drüber reden. Die bekannten Impfungen waren auf das ursprüngliche Virus abgestimmt, und nun zeigt es sich, dass sie auch bei "Omikron" zumindest vor schweren Verläufen schützen. Nach alledem, was die Wissenschaft mittlerweile weiß, darf man davon ausgehen, dass auch nachfolgende Varianten durch Biontech/Pfizer, AstraZeneca oder Moderna abgewehrt werden können. Außerdem sind mRNA-Impfstoffe ohne großen Aufwand anpassbar an neue Varianten.

Anstatt dankbar zu sein, dass es Wissenschaftler geschafft haben, innerhalb kurzer Zeit Impfstoffe zu entwickeln, die schützen und unbedenklich eingesetzt werden können, wird über Sinn und Unsinn einer Impfpflicht nachgedacht. Mir wird, entschuldige bitte, speiübel. Wir haben die Werkzeuge zur Beendigung dieser Pandemie in der Hand, und eine kleine Minderheit sorgt dafür, dass sie zu spät oder möglicherweise garnicht umfänglich eingesetzt werden können.

Das ist - für mich - absurd.
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