Einzelnen Beitrag anzeigen
  #10  
Alt 11.03.2009, 16:19
Benutzerbild von Michelino
Michelino Michelino ist offline
Aufreißertyp
 
Registriert seit: 26.12.2006
Ort: Winnenden
Beiträge: 1.211
Standard

Unvorstellbares Leid ist vielen Familien heute hier in Winnenden widerfahren, kaum eine eingesessene Familie, die nicht mehr oder weniger direkten Bezug zu einem verletzten oder gar toten Kind hat.
Ein Trauma war es, dass der Täter das Schulgelände verlassen konnte und in Richtung Innenstadt ging. Alle Schulen im Umkreis hielten den Atem an, aber nicht nur dort: Meine Frau ist Kindergärtnerin im verwinkelten Zentrum unseres bisher so malerischen Stuttgarter Vorstädtchens - musste Eltern, die natürlich die schrecklichen Nachrichten gehört haben, telefonisch mitteilen, dass die Kinder im fest verschlossenen Kindergarten bleiben mussten und die Eltern unter keinen Umständen herkommen sollten...
Die Stadt war abgeriegelt wie eine Festung, S-Bahnen fuhren ohne Halt vorüber, zweieinhalb Stunden lang fuhren ohne Unterbrechung Polizei- und Rotkreuzfahrzeuge herein.
Kann man noch einmal in diesem Leben ohne ganz flaues Gefühl in dieses Schul-, Sport und Erholungszentrum an der Albertviller Straße mitsamt Minigolfplatz, Erlebnisbad, Schlittschuh- und Skaterbahn, die einem bisher so vertraut waren und so heimelig schienen?
Und wenn es mir schon so geht, wie ist es dann den überlebenden Kindern und ihren Eltern zumute?
Ich sitze da und heule.
Ist das jetzt so, wie es den New Yorkern ging, als das World Trade Zentrum eingestürzt ist?
Nützt es jemand, wenn man herausfindet, welche Computerspiele der Täter gespielt hat?
Mit Zitat antworten