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Alt 23.01.2019, 15:15
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wate wate ist offline
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Zitat von Michelino Beitrag anzeigen
So, wie du dich schilderst, siehst du dich eher als das, was ich als "Fußball-Ästhetiker" bezeichnen würde:

Anders gesagt: Wo es Tolles zu sehen gab, warst du gerne dabei. Warum auch nicht.
Der Fußball-Fan, wie ich ihn verstehe, ist normalerweise an einen Verein gebunden, dem er durch Dick und Dünn die Treue hält. Den Fan, der deiner Meinung nach

dürfte es in dieser Reinkultur aber dennoch nur selten geben. Klar, dass sich unsere Medien und asoziale Netzwerke mit Wonne sich auf solche Exemplare stürzen, die Steine werfen oder Hass verbreiten. Als friedlicher Fan riechst du solche Situationen normalerweise rechtzeitig und gehst ihnen aus dem Weg. Ich bin früher viel mit meinen beiden Buben in den Fußballstadien unterwegs gewesen und nie in eine riskante Situation gekommen.
Stattdessen hatten wir viele tolle Erlebnisse mit den Fans anderer Vereine.
Und selbstverständlich gilt es auch für die "normalen" Fans wie mich, die tollen Leistungen anderer Vereine wertzuschätzen.
Diese von Dir beschriebene Fußball-Romantik gab es wirklich mal, allerdings hat sich die Gesellschaft massiv verändert. Mit ihrem Verein durch dick und dünn gehen verwechseln einige mit Randale. Wenn Du heute mit Deinem Kind in den falschen Block gerätst, kann das weniger lustig enden, als Du das mit Deinen Buben erlebt hast.

Die Grenze zwischen Fan und Fanatismus liegt dicht beieinander. Das äußert sich zum Beispiel auch in grenzwertigen Fangesängen oder beim Hochhalten von ehrverletzenden Plakaten. Kinder, die so alt sind wie Deine Buben damals waren, hören und sehen das. Dietmar Hopp im Fadenkreuz der Gewalt, Raketen in den Gästeblock. Du weißt, dass das Fußballalltag ist.

Wo hört Fan auf und fängt Fanatismus an?
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