Ich behaupte mal, dass die Öffentlichkeit nicht etwa deshalb von uns Notiz nimmt, weil sie die Präzision o.ä. so fasziniert - das ist nämlich bei noch keinem Bericht wirklich rübergekommen, weil das in 3 bis 15 Minuten auch gar nicht möglich ist -, sondern weil der Wiedererkennungswert so groß ist. Nahezu jede Anmoderation begann in etwa mit: "...jeder von uns hat das schon mal in seiner Freizeit oder im Urlaub gemacht...". Das ist doch der springende Punkt. Und hier müssen wir das "normale" Publikum abholen. Wir machen uns daher viel zu viele Gedanken, was man bei Deutschen Meisterschaften, in den Bundesligen oder bei anderen hochrangigen Veranstaltungen anders machen könnte. Vielmehr sollten wir uns fragen, was wir bei unseren Pokalturnieren "um die Ecke" anders bzw. besser machen können, denn hier findet der Einstieg in unseren Sport statt und nicht bei der Weltmeisterschaft.
Und zum Thema Identität: Für mich ist Minigolf in erster Linie eine Individualsportart, die man bei passender Gelegenheit auch in einer Mannschaft spielen kann. Ich denke, wir sehen viele Dinge zu sehr aus dem Mannschafts- oder Ligenblickwinkel. Und hier werden wir kaum eine Struktur schaffen können, die alle möglichen Einzelinteressen wirklich gerecht werden kann. Aber wenn wir aus den Einzelturnieren ein Ereignis - ein Event - machen können, verbunden mit einem vernünftigen Spielmodus, werden sich hier die Individualisten ebenso wiederfinden wie die Familiensportler und die Vereinscliquen.
Und was Minigolf in der Halle angeht: Ich hätte nichts dagegen, wenn unser Sport nur noch unter dem Dach stattfinden würde. Nichts hasse ich mehr, als an einem kalten und nassen Tag irgendwo auf einer Anlage (möglichst auf einer ohne vernünftigen Unterstand oder Clubhaus) zu stehen und ein Pflichtspiel absolvieren zu müssen.
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