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Zitat von head202
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Das war schon ein starkes Stück – und hat natürlich zumindest mittelbar mit dem Fußballspiel zu tun. Inzwischen hat sich aus der ersten (von Herbert zitierten) Schnellschuss-Sensationsmeldung, in der die Polizeibeamten angeblich „in einen Hinterhalt gelockt“ worden seien, folgender Tatsachenbericht herausgeschält, den ich aus der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung zitiere:
„80 Stuttgarter Hooligans entdeckten gegen 23 Uhr in der Eisenbahnstraße zwei Beamten, die vor ihrem Einsatzwagen standen. Im Laufschritt
von der König-Karl-Straße kommend, so ein Sprecher der Polizei, sei die Gruppe mit Holzlatten, Eisenstangen, Flaschen und Steinen bewaffnet auf die Beamten zugekommen. „Die Situation wurde immer bedrohlicher, nachdem Flaschen und Steine geworfen wurden“, so der Polizeisprecher. Als die Beamten am Kopf getroffen wurden und bluteten, gab einer von ihnen mit der Dienstwaffe drei Warnschüsse in die Luft ab, wodurch Bundespolizisten in der Nähe alarmiert wurden. Die Angreifer flüchteten.“
Die organisierten Fans des VfB Stuttgart gehen davon aus, dass diese „Hooligans“ nichts mit der VfB- Fanszene zu tun hätten. Es ist zu wünschen, dass das stimmt, aber auch, dass dies zumindest im Ansatz ermittelt werden kann. Nach dem Vorgehen unserer Polizei darf man da getrost skeptisch sein: Das Spiel war schon über eine Stunde zu Ende – die Eisenbahnstraße und die König-Karl-Straße sind mindestens 2 Kilometer vom Stadion weg, da kommen schon Fragen auf. Zum Beispiel, was eine Streifenwagenbesatzung in der vom Brennpunkt des Geschehens, dem Bahnhof Bad Cannstatt, abgewandten und eigentlich abgelegenen Eisenbahnstraße vor ihrem Streifenwagens stehend wollten und warum sie Schüsse abgeben mussten, um auf sich aufmerksam zu machen … wo sie doch eigentlich Funkgeräte haben müssten.
Fest steht in jedem Fall: Außenstehende, Familien mit Kindern, die noch vom Spiel her auf dem Heimweg waren, sind in keiner Weise gefährdet gewesen. Das „Aufmarschgebiet“ der Hooligans war fernab von den Abmarschwegen vom Stadion.
Gefährdet wurden sie bereits vor dem Spiel durch einen „klugen“ Polizeischachzug, zumindest soweit sie Fahrgäste der S 1 aus Herrenberg/Böblingen waren. Ich zitiere weiter aus der Stuttgarter Zeitung:
„Am Bahnhof in Bad Cannstatt wurden gegen 19.45 Uhr offenbar gewaltbereite KSC- und Hertha-Fans von der Polizei in diesen Zug gedrängt, um sie eine Station weiter bis zum Neckarpark zu befördern. Es habe in der Bahn eine extrem aggressive Stimmung geherrscht, die jederzeit hätte eskalieren können, haben Leser der Stuttgarter Zeitung mitgeteilt.“
So schützt man die Bürger – drängt die mutmaßlichen Gewalttäter mit Gewalt in den Zug, dann sind wir sie los – die Leute im Zug werden sie schon in Schach halten. Hier darf man Angst um seine Kinder bekommen. Die offizielle Polizeiausrede dazu:
„Stuttgarter Hooligans haben die am Cannstatter Bahnhof aussteigende Gruppe in der Daimlerstraße erwartet. Um dort eine Eskalation zu vermeiden, wurden die Fans aus Karlsruhe und Berlin wieder zurück in S-Bahn geleitet.“ In dieser S-Bahn seien dann zur Sicherheit auch Beamte der Bundespolizei bis zum nächsten Halt Neckarpark mitgefahren.
Diese Beamten im Zug haben sich dann wohl sehr erfolgreich getarnt, sind zumindest dort nicht aufgefallen.
Warum, bitte, haben diese vielen Beamten die Hertha- und KSC-Leute nicht an der Daimlerstraße vorbei „geleitet“ – zum Beispiel über die Elwertstraße und den Cannstatter Wasen?
Ja, gewaltbereite Hooligans, die sind gefährlich und gehören komplett aus dem Verkehr gezogen. Aber so, wie die Polizei das immer wieder anstellt, wird das nix –
Übrigens: In den Stadien direkt ist die Polizei in der Regel nicht präsent…Irgendwie finde ich das tröstlich. Wenn du mal drin bist, passiert dir nix mehr.