Meine erste Zwischenbilanz:
Eine von Jogi Löw und seinem Trainerstab taktisch hervorragend eingestellte deutsche Mannschaft setzt ein richtiges Ausrufezeichen. Das Gejammer über den falschen Trainer oder die falschen mitgenommenen Spieler hat sich als falsch herausgestellt. Mit dieser Mannschaft kann man viel erreichen.
In Euphorie muss allerdings noch niemand verfallen, zu schwach waren die Portugiesen, allen voran Ronaldo, der alsbald seine Laufbereitschaft einstellte, keinem verlorenen Ball hinterdrein wollte und einfach nur noch beleidigt war. Also noch kein objektiver Maßstab für die wirkliche Klasse der deutschen Mannschaft.
Zweitens: Die Höhe des Sieges war für mich auch dem Schiedsrichter geschuldet, drei wichtige, nicht eineindeutige Szenen hat er durch die Bank für Deutschland entschieden:
- Elfmeter für Götze kann man, muss man aber nicht unbedingt geben
- Rote Karte für Pepe kann man, muss man aber nicht unbedingt geben. Der Serbe sieht die Geste nach dem Foul als Kopfstoß und damit als Tätlichkeit. Wie gesagt, kann man, muss aber nicht unbedingt.
- Elfmeter gegen Höwedes muss man nicht, kann man aber geben.
Der serbische Schiedsrichter hat alles regelkonform im Rahmen seines Ermessensspielraums entschieden, auffallend halt, dass er im Zweifel immer für "weiß" gepfiffen hat.
Als Portugiese wäre ich stinksauer auf den Schiri.
Eine US-amerikanische Zeitung bringt heute etwas Nettes: Sinngemäß heißt es da, als Superstar muss man nicht unbedingt durchgestylt mit Brillis herumlaufen (wie Ronaldo), sondern man kann auch so schlicht aussehen wie ein Verkäufer bei "Foot Locker" - gemeint ist Müller.
Ach ja, wie war das mit den Experimenten ohne Stoßstürmer, die immer in die Hose gegangen seien? Der Müller hat ständig Räume für andere geschaffen und selber auch drei Kisten gemacht, die letzte im Stile eines Gerd Müller - an der richtigen Stelle vor dem Tor stehen und mit dem Fuß dran.
Wir können uns auf weitere tolle Spiele freuen. Deutschland vor!
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