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Michelino 01.01.2015 17:00

Zitat:

Zitat von ReDiMa (Beitrag 283491)
Ich sehe das genauso wie Dirk.

Nur wenn Du das dann öffentlich sagst, wirst Du ja immer gleich als Nazi oder Rechtsradikaler beschimpft.

Und das hat damit aber überhaupt nix zu tun !!

Naiv betrachtet kann man das so sehen.
Schaut man hinter die "Pegida"-Ideologie etwas genauer, dann erkennt man eine Form von Verschleierung, die es lohnt, genauer zu analysieren.
Bei Facebook findet sich ein Papier von 19 Punkten von Pegida. Oberflächlich runtergelesen würde ich selbst zwei Drittel davon unterschreiben. Dass man für die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen ist (1.), für dezentrale Unterbringung und einem höheren Betreuungsschlüssel von Flüchtlingen (3 und 5.. - Pegida sagt allerdings nicht, wie das finanziert werden soll), für einen gesamteuropäischen Verteilerschlüssel der Flüchtlinge (4.), Ausschöpfung der geltenden Gesetze (8.) usw. usw. bis hin zu dem Punkt "gegen Radikalismus" (18.).
Gleichzeitig bringt diese Bewegung dann aber auf ziemlich hinterhältige Art Dinge miteinander in Zusammenhang, die nichts miteinander zu tun haben, und zielen so auf unterschwellige Fremdenfeindlichkeit.
Punkt 7: "Aufstockung der Mittel für Polizei" - in diesen Zusammenhang gestellt heißt das nichts anderes als: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Migration/Islam und der inneren Sicherheit. Das darf Pegida aber so nicht offen sagen, weil es durch polizeiamtliche Statistiken leicht zu widerlegen ist.
Genau so ist es mit Punkt 13, man sei für die Erhaltung der "christlich/jüdisch geprägten Abendlandkultur". Das unterstellt, dass diese, so weit es die so überhaupt gibt oder je gegeben hat, durch den ungefähr 5-prozentigen muslimischen Anteil unserer Bevölkerung in Gefahr sei. Das Ist schlicht lächerlich.
Ich lebe inmitten eines hohen Anteils von Muslimen, die ich in ihrer Mehrheit so wenig "aggressiv" erlebe wie "christlich/jüdische" Nachbarn. Beruflich arbeite ich seit knapp 40 Jahren hart an der Integration der jeweils heranwachsenden Generation Muslime (ziemlich konstant ungefähr 15%-Anteil). Ein Verein an meinem Schulort, der sich "Türkischer Elternbeirat" nennt, baut auf dem Weihnachtsmarkt meines Schulortes einen Dönerstand auf und spendet den Erlös an die Schulen des Ortes zur Beschaffung von Differenzierungsmaterialien zur Verbesserung der deutschen Sprache der Migrantenkinder. Einfach mal ein Beispiel, wie die Dinge auch miteinander gelöst werden können.
Hier, in den Schulen, muss sich die Integration vollziehen, ohne die Identität und die Wurzeln der Menschen zerstören zu wollen. Man kann über die politische Einstellung Person sagen was man will, aber es sollte viel mehr Cem Özdemirs geben. Der zeigt zum Beispiel, wie ähnlich sich Schwaben und Türken sein können.
Wer so vorgeht wie "Pegida", der spaltet die Gesellschaft und erschwert die unerlässliche Integrationsarbeit.
Die aktuell vorliegende Umfrage dazu:
Zwei Drittel der Bundesbürger finden, dass die Gefahr einer Islamisierung Deutschlands übertrieben dargestellt wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des "Stern". 29 Prozent meinen allerdings, der Islam habe auf das Leben in Deutschland einen so großen Einfluss, dass Protestmärsche wie die Pegida-Demonstrationen in Dresden gerechtfertigt seien
zeigt diese Spaltung. Zwischendrin scheint es nichts zu geben. Zu sagen: Die Leute sind da, nicht alles läuft gut, schauen wir, wie wir das zusammen hinkriegen, das scheint im derzeitigen Meinungsspektrum nicht drinzuliegen.

ReDiMa 01.01.2015 17:25

Zitat:

Zitat von MAXX (Beitrag 283492)
das mag schon sein, aber die Regulierung der Geburten (unter welchen Gesichtspunkten und Kriterien eigentliches??? ) wäre ein weiterer Schritt ins natürliche Vermehrungsverhalten einzugreifen. (auch China hat das schon versucht; nicht nur irgendwelche rechtslastigen Ideologen)

Und wohin das bisher jedesmal führte wird ja hier jetzt grad in diesem Strang wieder mehr oder weniger bejammert.

2 Konkrete Fragen mit der Bitte um konkrete Antwort:
1. wer dürfte denn deiner Ansicht nach Null, wer 1, wer 2, wer 3 oder mehr Kinder bekommen?
2. womit sollte das begründet werden?

Schnelle Lösungen , Verbote und Kontrollen sind immer kontraproduktiv
Der einzige Ausweg aus irgendwelchen Mißständen ist weltweit so vielen Menschen wie möglich Informationen und Bildung zukommen zu lassen, damit sie die Zusammenhänge ihres Handelns erkennen können; aber dagegen wehren sich politische und wirtschaftliche Machthaber jedweder Coleur weil sie um Ihre Pfründe fürchten.


Das meinte ich nicht. Ich rede von der Islamisierung in der westlichen Welt.

pinkydiver 01.01.2015 17:51

Zitat:

Zitat von Michelino (Beitrag 283502)
Punkt 7: "Aufstockung der Mittel für Polizei" - in diesen Zusammenhang gestellt heißt das nichts anderes als: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Migration/Islam und der inneren Sicherheit. Das darf Pegida aber so nicht offen sagen, weil es durch polizeiamtliche Statistiken leicht zu widerlegen ist.
Genau so ist es mit Punkt 13, man sei für die Erhaltung der "christlich/jüdisch geprägten Abendlandkultur". Das unterstellt, dass diese, so weit es die so überhaupt gibt oder je gegeben hat, durch den ungefähr 5-prozentigen muslimischen Anteil unserer Bevölkerung in Gefahr sei. Das Ist schlicht lächerlich..

Leider ist das nicht so lächerlich wie Du denkst! Natürlich sind knapp 6% Muslime in Deutschland nicht alle potentiell gefährlich, aber knapp 10000 Gewalt bereite bekannte Salafisten mit einer Dunkelziffer von weiteren 100000 Sympatisanten werfen auf die Bewegung ein ganz anderes Licht. Da helfen auch nett gemeinte Integrationsversuche wie von Dir beschrieben nicht groß weiter. Leider ist es bei Muslimen so, wie in den 30er Jahren in Deutschland, einzelne Hassprediger haben sehr schnellen Zulauf und tausende von Anhängern. Und denen sind ja nicht nur die "ungläubigen" - allein das Wort zeigt schon eine gewisse Aggression gegen anders denkende - ein Dorn im Auge sondern auch die liberalen Moslems in andern Ländern.

Was die Menschen in Deutschland auf die Palme bringt ist folgendes (zwei gar nicht so seltene Beispiele)

1) In meinem Wohnort wollte die Islamische Gemeinde (wir reden hier von ein paar hundert Menschen) vor ein paar Jahren eine Moschee mit Minarett und Muezin und allem was dazu gehört gebaut haben - wohlbemerkt mit öffentlichen Geldern. Der angemietete Gebetsraum würde nicht ausreichen. Das Bauvorhaben wurde untersagt, es folgten Demonstration vor dem Rathaus und Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun Handgreiflichkeiten zu unterbinden. Stell Dir mal umgekehrt vor eine Schar Christen würde in Thereran ein Kirche bauen wollen mit Glockengeläut ab 6:00 Uhr morgens. Das paßt genausowenig in die Kultur dort wie eine Moschee nach Deutschland. Seine Religion kann man auch anders leben.

2) Muslime auch weibliche machen im Sommer deutsche Frauen auf der Straße an, weil sie in Hotpants und ärmellosen T-Shirts herum laufen, da sind Hure und Schlampe noch die harmlosen Worte.Niemand hat was gegen Muslime in Deutschland solange sie unsere Sitten und Gebräuche respektieren und nicht versuchen uns Ihre Kultur aufzuzwingen.

Die fundamentalistische Islamisierung schreitet auch in rein Islamischen Staaten rasant voran. Auch hier ein kleines Beispiel: Die Malediven sind 100% moslemischer Staat seit ca 1180 n.Chr. Niemand der einen anderen Glauben hat kann dort staatsbürger werden. Dennoch ist dort, als ich 1982 die Inseln besucht habe, keine Frau mit Burka, Kopftuch oder Schleier rum gelaufen, auch nicht in der Hauptstadt Male. Als ich 1995 nach vielen auch mal wieder Male besucht habe, liefen dort ca. 80% der Frauen mit Kopftuch rum. 2000 bei meinem letzten Besuch waren es gefühlte 99% und 50% trugen eine Burka. Auch auf den Touristeninseln war zumindest Kopftuch angesagt auch bei jungen Mädchen. 800 Jahre eigene Kultur in knapp 20 Jahren über den Haufen geschmissen. :mad:

MAXX 01.01.2015 18:08

Zitat:

Zitat von ReDiMa (Beitrag 283503)
Das meinte ich nicht. Ich rede von der Islamisierung in der westlichen Welt.

die sehe ich nirgends ???
Bloß weil da im sog. Nahen Osten wiedermal wer Wildsau spielt ist die "westliche" (sorry, aber ich sehe uns im Norden von den paar islamistischen Pakistanis mal abgesehen) Zivilisation und Kultur doch nicht bedroht.
...und da komme ich jetzt vermurtlich bei dem einen oder anderen als "Rechter" in Verdacht: diese ISIS-Fuzzies versuchen nichts anderes als es auch schon die Israelis gemacht haben: sie behaupten dieses Land sei Ihnen von Ihrem (dem einzig wahren) Gott zugesprochen und wer ein Ungläubiger ist müsse sich schleunigst aus dem (Wüsten-)Staub machen.

Irrlicht 01.01.2015 18:59

MAXX, ich hoffe, daß es so wenig spektakulär ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das (diesmal?) so harmlos ist. Die wollen aus der Welt einen islami(sti)schenGottesstaat machen, und da es immer bessere und feinere Möglichkeiten der Vernetzung gibt und die Typen - wie ja auch schon Al Qaida & Co. - auch noch stinkereich sind, kann das schon ins Auge gehen... :(

wate 01.01.2015 20:21

Weil hier von Religionen die Rede ist, komme ich einfach nicht umhin, einmal zu bemerken, dass wir hier in Deutschland in einer immer gottloser werdenden Gesellschaft leben. Wenn es also einen "Krieg" der Religionen geben sollte, dann sehe ich keine große Gegenwehr für den Islam. Der wiederum hat tatsächlich die weltweite Ausbreitung des Islam festgeschrieben. Was uns Angst macht, ist die kaum erkennbare Grenze zwischen Islam und islamischem Terrorismus. Es gibt Moscheen in Deutschland, in denen Hass gepredigt und zum Kampf aufgerufen wird. Ansonsten kann aus meiner Wahrnehmung heraus nur sagen, dass ich viele türkische Menschen kenne und ich nirgendwo Hass erkenne, vielmehr ein freundliches Bemühen um ein besseres Miteinander. Wir sind nun mal Einwanderungsland und ohne unsere Ausländer ging es uns wirtschaftlich schlecht. Was ich - auch aus persönlicher Sicht heraus - nicht gut finde, ist, dass in der Klasse meines Sohnes der Religionsunterricht gestrichen wurde und das Christentum als Alternative zu anderen Religionen behandelt wird. Weil es an Lehrkräften fehlt, die z.B. den türkischen Kindern einen Islamunterricht anbieten könnten, wird aus der Not eine Tugend gemacht. Insofern greift der Islam tatsächlich mehr und mehr um sich. Es fällt mir persönlich schwer, mich mit der islamischen Lehre auseinanderzusetzen, solange Frauen vermummt herumlaufen und als Menschen 2. Klasse gehandelt werden.

MAXX 01.01.2015 20:51

Zitat:

Zitat von Irrlicht (Beitrag 283508)
MAXX, ich hoffe, daß es so wenig spektakulär ist. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das (diesmal?) so harmlos ist. Die wollen aus der Welt einen islami(sti)schenGottesstaat machen, und da es immer bessere und feinere Möglichkeiten der Vernetzung gibt und die Typen - wie ja auch schon Al Qaida & Co. - auch noch stinkereich sind, kann das schon ins Auge gehen... :(

Naja, die verfeinerten Mittel der Vernetzung und Komunikation stehen ja auch denen zur Verfügung die dagegen arbeiten. Da sehe ich ein Patt-Situation.
Und was den Reichtum anbelangt so wird sich der nicht mehr so schnell vermehren da er überwiegend auf dem Verkauf von Erdöl beruht. Aber der Höhepunkt der möglichen Fördermengen -sog. Oil-Peek- ist überschritten und in wenigen Jahrzehnten ist Schluß mit diesen Einnahmen.

Was mich die ganze Zeit schon wundert sind 2 Dinge:
1. das all die Schlapphüte in USA, Europa und Israel angeblich von der Entwicklung nichts bemerkt haben wollen, und
2., wie gelassen die politischen Verteter dieser Regionen reagieren

Ich glaube es soll ganz bewusst ein Feindbild aufgebaut werden um dann eine Rechtfertigung für die ganz "dicke Keule" (Besatzung unter dem Deckmantel die ortsansässige Bevölkerung zu schützen) zu haben. Wäre ja nicht das erste Mal das es genau so läuft.
... der aktuelle Absturz des Ölpreises spricht auch Bände.

btw: nicht jeder Moslem ist ein radikaler Gottesstaatbefürworter, aber solche -wenigstens halbwegs differenzierende Erkenntnisse - werden gerne verschwiegen.

MAXX 01.01.2015 21:00

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283510)
Was ich - auch aus persönlicher Sicht heraus - nicht gut finde, ist, dass in der Klasse meines Sohnes der Religionsunterricht gestrichen wurde und das Christentum als Alternative zu anderen Religionen behandelt wird.

das Christentum ist nur eine von vielen Religionen.

wate 01.01.2015 21:11

Zitat:

Zitat von MAXX (Beitrag 283512)
das Christentum ist nur eine von vielen Religionen.

Korrekt, doch wir leben hier in Deutschland und nicht am Hindukusch. Ich kann als Vater eines 11jährigen Buben nicht akzeptieren, wenn wegen 6 % Muslime der christliche Religionsunterricht abgeschafft wird. Ich möchte, dass mein Sohn in der christlichen Lehre erzogen wird und nicht in die Fänge salafistischer Rattenfänger gerät. So viel deutsch sollte bleiben in Deutschland.

MAXX 02.01.2015 00:25

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283513)
Korrekt, doch wir leben hier in Deutschland und nicht am Hindukusch. Ich kann als Vater eines 11jährigen Buben nicht akzeptieren, wenn wegen 6 % Muslime der christliche Religionsunterricht abgeschafft wird. Ich möchte, dass mein Sohn in der christlichen Lehre erzogen wird und nicht in die Fänge salafistischer Rattenfänger gerät. So viel deutsch sollte bleiben in Deutschland.

Der christliche Religionsunterricht wird ja nicht abgeschafft, weil es 6% Muslime gibt, sondern -wie du selbst geschrieben hast- kein Geld für die Unterrichtung in islamischer Glaubenslehre da ist und man niemanden bevorzugen bzw. benachteiligen will. Und Letzteres ist auch gut so.

Wie du auf die Idee kommst, weil der christliche Religionsunterricht abgeschafft wird gerät dein Sohn in die Hände radikaler, salafistischer Rattenfänger ist mir schleierhaft; hast du da keinen Einfluß drauf?

Im Übrigen und ganz prinzipiell:
Glauben ist eine reine Privatsache; deswegen obliegt es dir als (V)erziehungsberechtigten deinen Sohn in der christliche Lehre zu unterrichten wenn du es willst. Für mich hat Religionsunterricht in welcher Konfession auch immer in Schulen absolut nichts -aber auch wirklich gar nichts!- verloren. Schulen sollte ein Ort der Hinführung zu humanistischen, ethischen und musischen Werten sein; schon schlimm genug, dass sie mittlerweile zu miserabel ausgestatteten, reinen Frischfleischproduktionsstätten für die Wirtschaft mutiert sind.

Galt manchem früher Religion als das (beruhigende, einschläfernde) Opium fürs Volk, scheint Religion heute als das Aufputsch- und Hetzmittel einiger fürs Prekariat zu sein.

wate 02.01.2015 08:05

In meiner Schulzeit wurde eingeführt, dass Eltern entscheiden durften, ob die Kinder am Religionsunterricht teilnehmen oder nicht. Es gab dann auch keine Noten für Religion, sondern nur der Vermerk "teilgenommen" oder "nicht teilgenommen".

Der Bildungsnotstand aufgrund fehlender Finanzen sollte meiner Meinung nach aber nicht dazu führen, solche Denksweisen zuzulassen

Zitat:

Der christliche Religionsunterricht wird ja nicht abgeschafft, weil es 6% Muslime gibt, sondern -wie du selbst geschrieben hast- kein Geld für die Unterrichtung in islamischer Glaubenslehre da ist und man niemanden bevorzugen bzw. benachteiligen will. Und Letzteres ist auch gut so.
Wenn ich schrieb, dass man den salafistischen Rattenfängern nicht das Feld überlassen sollte, dann habe ich das bewußt überspitzt formuliert. Was haben wir denn an Werten noch entgegenzusetzen? Wenn Du schon im Schulunterricht die anderen Religionsanhänger nicht benachteiligen willst, dann gilt genau das nicht für den Islam. Es gibt im Islam keine gleichwertige Religion. Ich frage mich gerade, was in muslimischen Ländern für ein Aufstand losbräche, wenn wegen 3 deutscher Kinder in der Klasse der Islamunterricht gekappt würde. Toleranz ist gut - aber bitte von beiden Seiten.

Deine Forderung, dass ein wie immer auch gearteter Religionsunterricht in Schulen nichts verloren habe, werden viele Menschen teilen. Und die Schar derer, die in einer zunehmend gottloser werdenden Gesellschaft ihre eigenen Götter erschaffen haben, wird immer größer. Auch deshalb, weil dem Hirnriss, der durch Internet und Smartphones kaum noch umkehrbare Dimensionen erreicht hat, nichts entgegengesetzt wird.

Hast Du mal auf der Straße mitgezählt, wie viele der Passanten ein Handy am Ohr haben? Die können sich auf Toilette nicht mal mehr den Hintern abputzen, weil sie nur 1 Hand freihaben, aber bestimmt gibt´s hierfür ja eine herunterladbare App. Diese Art der Kommunikation führt zur Entfremdung. Zeit für Religion und Sehnsüchte bleibt nicht mehr viel.

Ich würde mir etwas mehr christliches Denken wünschen. Den Religionsunterricht an Schulen abzuschaffen, finde ich deshalb eine absurde Idee.

Michelino 02.01.2015 09:54

Zitat:

Zitat von MAXX (Beitrag 283515)
Für mich hat Religionsunterricht in welcher Konfession auch immer in Schulen absolut nichts -aber auch wirklich gar nichts!- verloren. Schulen sollte ein Ort der Hinführung zu humanistischen, ethischen und musischen Werten sein; schon schlimm genug, dass sie mittlerweile zu miserabel ausgestatteten, reinen Frischfleischproduktionsstätten für die Wirtschaft mutiert sind.

O weh, armes Abendland!
Wenn es so wäre, müsste man ganz schnell auswandern.
Selbstverständlich gehört Religionsunterricht in die Schulen - denn Religionen sind genau so allgemeinbildendes Kulturgut wie Geografie oder Geschichte. Sie vermitteln die grundlegenden Werte, ohne die ein Zusammenleben nicht möglich ist. Auch der Islam, wenn er moderat interpretiert ist, wie es die Mehrheit der bei uns lebenden Muslime schafft. Was uns aber fehlt, sind staatlich, nach den deutschen Grundregeln ausgebildete muslimische Religionslehrkräfte. In Baden-Württemberg hat man vor zwei Jahren den Anfang damit gemacht, solche Leute auszubilden. Aber es werden noch lange Zeit viel zu wenig bleiben, und so müssen wir mancherorts die religiöse Erziehung den "Koranschulen" überlassen, die da und dort der Integrationswilligkeit schwere Schäden hinterlassen.
Über 10 Jahre ist es jetzt her, dass man uns in einer Notsituation eine kopftuchtragende Lehrerin als Aushilfe geschickt hat (der Fall war bundesweit lautstark in den Medien, wir konnten uns vor Interviewanfragen kaum retten). Wer waren die Leute, die am aufgeregtesten dagegen protestiert haben? Richtig, türkische Eltern, die zurecht einen schlechten Einfluss auf ihre Töchter befürchtet haben. Der Focus-Artikel dazu:

http://www.focus.de/politik/deutschl...id_200624.html


Nur 2 Wochen hat die baden-württembergische Politik gebraucht, um nach dem Termin der Schulleitung zusammen mit 5 Elternvertretern, davon zwei Muslimen, bei der damaligen Kultusministerin Schavan, ein grundgesetzkonformes Lehrerinnen-Kopftuchverbot für Baden-Württemberg in Gesetzform zu gießen.
So wenn es läuft, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Nicht die Religion an sich verteufeln, sondern ihre Auswüchse mit gesetzlichen Mitteln bekämpfen. Aus dieser Erfahrung bin ich überzeugt, dass Religionen, egal welche, keinerlei Bedrohung bedeuten. Welche davon ich wähle, oder auch gar keine, ist meine Entscheidung. Aber bevor ich mich entscheiden kann, muss ich von den Religionen wissen und dazu brauche ich den staatlichen Religionsunterricht!

MAXX 02.01.2015 13:09

@ michelino:
wir sind gar nicht sooo weit auseinander wie du anscheinend vermutest.

Ich differenziere lediglich zwischen
a. der Information über eine Religion bzw. alle Hauptreligionen, und
b. der Hinführung zu einer bestimmten Glaubensrichtung

Religionsuntericht der herkömlichen Art hat doch immer mehr oder weniger unterschwellig das Ziel die Kinder zu einem bestimmten Glauben hin zu führen (mehr oder weniger gut getarntes Missionieren)

Demgegenüber sehe ich die sachliche Information über Glaubensinhalte und Grundlagen aller Religionen. (wobei man schlußendlich nur zu der Erkenntnis kommen würde, dass die Inhalte eigentlich immer sehr ähnlich sind) Gegen diese Informationen ist überhaupt nichts einzuwenden.

Zu dieser Kopftuchgeschichte: wenn das Kopftuchverbot die Rettung der abendländischen Kultur- und Wertegemeinschaft bedeutet, kanns nicht weit her sein mit der Kultur. :p
(Empfehle in diesem Zusammenhang übrigens sich mal den sog. Cruzifix-Streit anzusehen!!! Da wird genau andersrum argumentiert...aber klar ist ja auch ein "christliches" Symbol.)

Ernsthaft: ich kann die sog. "christlichen" Werte auch leben ohne Kreuz, Halbmond oder sonstigen -teilweise karnevalistisch anmutenden- Mummenschanz.

[btw: der Focus ist schon immer Bildungslektüre für Flachdenker gewesen die lieber bunte Bildchen und Diagramme gucken, statt zu lesen. Das ist der drohende Untergang des Abendlandes.;) ]

wate 02.01.2015 13:40

Mir ist eine Welt mit Gott lieber, als eine Welt ohne Gott, und mir ist es auch lieber, dass ich meine Kinder auf den Weg bringe und niemand anders querschießt. Mit dem Glauben an Gott und mit der christlichen Lehre verbinden sich so viele wunderbare Dinge, die für ein Kind sehr viel wichtiger sind, als Level 176 auf einem Handyspiel. Weihnachten zum Beispiel, und das ganze Drumherum. Warum soll man den Kindern den Glauben nehmen? An was sollen sie denn ansonsten glauben? Dass sie in einer Gesellschaft ohne Traditionen und Glauben Level 177 erreichen? Ist denn wirklich alles, was uns mal wert und wichtig war schlecht? Muss denn jede sich davon abwendende Neuerung gut sein? Ich finde es erschreckend, wie sich die Gesellschaft immer mehr vom Leben wegwendet und in eine virtuelle Luftblase eintaucht. In unserem Staat ist die Kirche fester Bestandteil, und der christliche Glaube an Gott ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp. Wer gegen Hinerziehung zum Christentum ist, kann aus der Kirche austreten und seine Kinder so erziehen, wie er das möchte. Aber dieses System der Allgemeinheit überstülpen zu wollen, finde ich schon sehr abenteuerlich.

MAXX 03.01.2015 00:38

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283528)
In unserem Staat ist die Kirche fester Bestandteil, und der christliche Glaube an Gott ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp.

"In unserem Staat ist der Koran fester Bestandteil, und der islamische Glaube an Allah ist weniger schädlich als 1 Stunde DSDS oder 30 Minuten Dschungelcamp." sprach der salafistischer ISIS-Kämpfer (und verbot Musik und TV)

Kurzum: wieso wird eigentlich immer so getan, als ob der sog "christliche" Glaube der einzige sei, der Mitmenschlichkeit, Nächstenliebe soziale und caritative Werte vermittelt? All das findet sich in anderen Religionen auch.
Man braucht doch nur mal etwas genauer hinschauen bei den Christen: da gibts die Evangelen, die Katholiken, die Apostolischen, die Neu-Apostolischen, die Freikirchlichen und wenn ich nachdenke bestimmt noch n paar mehr Gruppierungen. Wer oder was vertritt denn nun den "richtigen" christlichen Glauben ?

Nach über 2000 Jahren bekommen es jetzt die zwei größten dieser Gruppierungen (ev. u. kath.) endlich langsam hin sich einer ökumenischen Denk- und Handelsweise anzunähern.
Nach über 2000 Jahren beginnen bei den Katholiken die ersten zaghaften Versuche Frauen als gleichwertige Lebewesen anzusehen.
Noch vor 50 Jahren (ein Wimpernschlag in der mesnchlichen Existenz) mussten meine Großeltern apostolischen Glaubens noch nach Geschlechtern getrennt rechts/links in der Kirche sitzen. (weis ncht ob das noch immer so ist)
Zitat:

Aber dieses System der Allgemeinheit überstülpen zu wollen, finde ich schon sehr abenteuerlich.
und wer versucht das? btw: zur Allgemeinheit gehören eben auch die hier friedlich lebenden Andersgläubigen.

wate 03.01.2015 07:23

Noch einmal: Wir leben in Deutschland.

Amüsiert bin ich, dass Du der katholischen Kirche Frauenfeindlichkeit und (weiter vorne) Mummenschanz vorhältst. Trifft das nicht im besonderen Maße auf den Islam zu? Kommt dort nicht auch noch die Menschenfeindlichkeit und Aggression hinzu, die die Christen seit den Kreuzzügen längst abgelegt hatten? Der Leipziger Imam Hassan Dabbagh weigert sich, Frauen die Hand zu geben. Soll das die gleichberechtigte Alternative zu unserer christlichen Lehre sein?

Und ich finde es toll, dass es innerhalb der Christengemeinde verschiedene Gruppierungen gibt, solange der Dialog untereinander weiterbringt. Denn alle haben die gleiche Richtung.

Auch der Islam hat übrigens eine Richtung: Weltherrschaft. Der Islam als Gottesstaat, und neben Allah darf es keine gleichwertigen Götter geben. Wer den Propheten karikiert oder bezweifelt, wird mit dem Todesbann belegt und zum Morden freigegeben.

Dass ein Großteil der muslimischen Bevölkerung in Deutschland ihren Glauben anders lebt, freut mich sehr, doch die Rattenfänger und Scharfmacher sind längst unter uns, wie man auch am Beispiel der Scharia-Polizei kürzlich in Wuppertal gesehen hat.

Ich kann auch unterscheiden zwischen Islam und islamischem Terror, doch genau hier liegt das Problem: Was würde wohl passieren, wenn Terroristen im Namen Jesu Andersdenkenden öffentlich die Köpfe abschneiden würden?

Michelino 03.01.2015 10:21

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283541)
Auch der Islam hat übrigens eine Richtung: Weltherrschaft.

Und wie heißt es doch bei Matthäus, Kapitel 28, Vers 18:
"Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker."

Wenn ich will, kann ich auch der christlichen Lehre Weltherrschaftsziele unterstellen. Gemeint ist das natürlich anders, gewaltlos, mit Überzeugungskraft. Auch der Koran, den ich zugegebenermaßen nur stellenweise kenne, gibt überwiegend Botschaft zur Gewaltlosigkeit.

wate 03.01.2015 10:45

Wie Du schreibst, ist das anders gemeint, außerdem kann ich in unserer Kirche keine Gewalt ausmachen. Insofern ist Religion das eine, wie man sie praktiziert, das andere.

Ich habe Respekt vor Menschen mit anderem Glauben, doch ich verabscheue jegliche Gewalt und Rattenfängerei.

Wer sich mit dem Islam näher auseinandersetzt, wird feststellen, dass Islam und Menschenrechte zu kontroversen Ansichten führen. Religiösen Minderheiten wird nach islamischem Recht schlichtweg die Existenz abgesprochen, und obwohl christliche und jüdsiche Minderheiten anerkannt sind, ist deren Stellung in Krisensituationen prekär und ihre Exitenz gefährdet. Die Abkehr vom Islam, früher mit der Todesstrafe geahndet, wird auch heute noch streng verfolgt. Andere muslimisch geprägte Religionsgemeinschaften werden diskriminiert.

Im Privatrecht bestehen diskriminierende Vorschriften gegenüber Nicht-Muslimen. So sind Eheschliessungen in gewissen Konstellationen untersagt: Einer muslimischen Frau ist es nicht erlaubt, einen Nicht-Muslim zu heiraten; ein Muslim darf ausser Musliminnen allerhöchstens eine Jüdin oder Christin ehelichen. Ein Erbrecht zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen wird grundsätzlich nicht anerkannt.

Bei Leugnung der Existenz Gottes, der Ablehnung des Islams sowie bei Kritik am Koran oder islamischen Autoritäten ist nach der Meinung von konservativen islamischen Gelehrten die Todesstrafe zu verhängen. Nicht überall haben diese Ansichten Eingang ins nationale Strafrecht gefunden: So werden blasphemische Äusserungen etwa in Algerien oder Jordanien "nur" mit Haft bestraft. Andere Staaten wie Afghanistan, Ägypten, Pakistan oder Saudi Arabien sehen indes die Todesstrafe vor.

Wir können hier stundenlang über die drohende Islamisierung des Abendlandes diskutieren, müßten uns allerdings zunächst mal mit der Bewegung PEGIDA auseinandersetzen, weil unter derem Deckmantel die Nazis für Stimmung sorgen. So kann man mit diesem Thema nicht umgehen, und wer sich diesen Deppen anschließt, leistet braunem Gedankengut Vorschub.

Bei dieser Gelegenheit schäme ich mich mal heute vormittag für einen oder mehrere Deppen, die in einem Flüchtlingsheim Nähe Bad Oldesloe eine Rauchbombe geschmissen haben. Untergebracht waren 6 Flüchtlingsfamilien aus Syrien. Passiert ist den Menschen zum Glück nichts.

MAXX 03.01.2015 11:24

Zitat:

Zitat von Michelino (Beitrag 283543)
Und wie heißt es doch bei Matthäus, Kapitel 28, Vers 18:
"Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker."

Wenn ich will, kann ich auch der christlichen Lehre Weltherrschaftsziele unterstellen. Gemeint ist das natürlich anders, gewaltlos, mit Überzeugungskraft. Auch der Koran, den ich zugegebenermaßen nur stellenweise kenne, gibt überwiegend Botschaft zur Gewaltlosigkeit.

So isses. In allen Religionen gibt es Mißstände und/oder Fehlinterpretationen und genau das ist für mich der Grund dafür zu sein, dass an staatlichen Schulen eben kein auf eine bestimmte Religion ausgerichteter Unterricht stattfindet.

Es macht auch keinen Sinn, sich gegenseitig die aktuellen und vergangenen Fehler/Versäumnisse/Mißstände vorzuhalten (bin an dieser Diskussionsrichtung zugegebnermaßen nicht ganz unschuldig), sondern sinnvoller wären Aufklärung und Information...Bildung eben.

Schulabschluss 03.01.2015 14:26

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283544)
Wie Du schreibst, ist das anders gemeint, außerdem kann ich in unserer Kirche keine Gewalt ausmachen. Insofern ist Religion das eine, wie man sie praktiziert, das andere.

Ich habe Respekt vor Menschen mit anderem Glauben, doch ich verabscheue jegliche Gewalt und Rattenfängerei.

Auch im Christentum gibt es Gruppen, die die Lehre anders als der Durchschnitt interpretieren. In den USA gibt es stellenweise sehr agressive Gruppen, die gegen Homosexuelle und Frauen, die Abtreibungen hatten, hetzen. Auch Uganda, ein Land, in dem 85% Christen leben, ist kein schöner Platz für Homosexuelle. Es hängt nicht nur an der speziellen Religion, sondern hat eher etwas mit der Bildung zu tun.

wate 03.01.2015 16:21

Einer der Kopfabschneider der IS-Terrorgruppe hat an der University of Cambrigde studiert. Natürlich ist die Gefahr einer Eskalation in Ländern mit großer Not immer gegeben, aber das hat nichts mit irgendwelchem Glauben zu tun.

Richtig ist, dass sich die katholische Kirche auch heute noch schwer tut mit Themen wie Homosexualität, Wiederheirat nach Scheidung oder dem Zölibat. Der jetzige Papst nannte seine Kardinalskollegen bei der Weihnachtsandacht im Vatikan theologisch Demente. Wunderbar. Ich hoffe, dass er noch Zeit genug hat, die alten Zöpfe abzuschneiden, denn eine grundlegende Reform ist längst überflüssig.

Trotzdem macht es einen Unterschied, wenn ich Andersgläubigen vor laufender Kamera den Kopf abschneide. Auf solche Gedanken wäre im Namen Jesus niemand gekommen. Deshalb können wir über Mißstände im Christentum reden, ohne zu vergleichen.

Brandi 03.01.2015 17:22

Mir fällt hier immer wieder auf das hier Religion mit staatlichem Tun vermischt wird. Und wie hier schonmal geschrieben: auch im Christentum gab/gibt es Missstände, und das nicht zu knapp.
Sei es das Eheverbot der katholischen Priester, die sexuellen Übergriffe einiger Theologen an Minderjährigen oder der Umgang mit den Finanzen. Wie war das z.b. mit Tebartz van Elst (oder wie der Kerl sich schreibt?)
Und wie hier schonmal geschrieben wurde, auch das Christentum wurde mit dem Schwert verbreitet (Kreuzzüge), das einzige was man vielleicht unterscheiden kann ist die Informationsflut die heute sicher eine andere ist.

Am Rande fällt mir dazu noch eine Geschichte aus meinem Konfirmationsunterricht ein:
Frage des Pfarrers in die Runde warum man sich konfirmieren lassen möchte. Anwort einer Mit-Konfirmantin: Wegen der Geschenke - macht Religion da überhaupt Sinn, sollten wir uns dann nicht auf die Ethik beschränken?
Wobei wir zum Thema Religionsunterricht kommen: Zu meiner Zeit gab es da für die "Atheisten" noch sogenannten Ethik-Unterricht. (ok, ist auch bei mir schon ca. 30 Jahre her ) - gibts das heute auch noch für die "Andersgläubigen)

Ich denke wir müssen acht geben, das wir nicht die Religion(en) als ganzes verteufeln, wenn es doch um ganz anderes geht. Und mit ISIS, Pegida usw müssen wir in alle Richtungen aufpassen was passiert, wir hatten da vor ca. 70 - 80 Jahren auch so eine engstirnige Führung an deren Untaten wir noch heute teilweise zahlen - und das obwohl die Geldempfänger teilweise heute das selbe im "eigenen Land" leben - aber uns noch immer 2 oder gar 3 Generationen später vorgeworfen wird.

Ich hoffe meine Gedanken dazu lesen sich jetzt für Euch nicht zu wirr, aber vieles wird leider unter dem Deckmantel der Religionen "verbrochen" obwohl es doch eigentlich um anderes geht.

Brandi 03.01.2015 17:26

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283552)
Trotzdem macht es einen Unterschied, wenn ich Andersgläubigen vor laufender Kamera den Kopf abschneide. Auf solche Gedanken wäre im Namen Jesus niemand gekommen. Deshalb können wir über Mißstände im Christentum reden, ohne zu vergleichen.

und wie war das mit den "Endlösungen"? Gut das es damals noch kein TV gab, aber es damals "vor Ort" teilweise vor "Publikum" zu praktizieren ist nichts anders.

ist unsere moderne, kommunikationsintensive Welt nun Segen oder Fluch?

wate 03.01.2015 18:33

Zitat:

Zitat von Brandi (Beitrag 283556)
und wie war das mit den "Endlösungen"? Gut das es damals noch kein TV gab, aber es damals "vor Ort" teilweise vor "Publikum" zu praktizieren ist nichts anders.

ist unsere moderne, kommunikationsintensive Welt nun Segen oder Fluch?

Was haben denn die "Endlösungen" mit der christlichen Lehre zu tun? Du solltest den Koran lesen, um zu verstehen, wie Religion mit staatlichem Tun vermischt ist.

Angesichts der Rattenfänger, die hier unterwegs sind, um Gotteskrieger zu generieren, erscheint mir der Vergleich mit sexuellen Übergriffen von Priestern als an den Haaren herbeigezogenes Beispiel. Ich weiß nicht, ob sexuelle Übergriffe nur ein Problem von Geistlichen ist. Dass dies in Kirchen vorgekommen ist und stillgeschwiegen wurde, ist schlimm genug, besonders für die Betroffenen.

Aber Du versuchst hier zu relativieren, bringst Hitler, sexuelle Übergriffe von Priestern, Kreuzzüge (wann war der letzte im Christentum?) und sogar den Raffzahn Tebartz-van Elst als Beleg für Missstände in der Kirche.

Das geht am Thema vorbei.

head202 03.01.2015 22:59

Diese ganzen Diskussionen über die sogenannte Fremdenfeindlichkeit in Deutschland, sind doch nur auf das Versagen der Politik in den letzten 50 Jahren zurückzuführen.

Da werden seit etlichen Jahren Milliarden als Entwicklungshilfe verschwendet. Mit diesen Geldern, die eigentlich in diesen Ländern für Bildung und Stärkung der Wirtschaft eingesetzt werden sollten, wurden Regime gestärkt oder aufgebaut, die wir heute mit dem Einsatz von noch mehr Geld wieder bekämpfen. Sinnvoll eingesetzt würden diese Hilfen dafür sorgen, dass es einen derartigen Strom an Wirtschaftsflüchtlingen gar nicht, oder zumindest nicht in dieser Form gäbe. Allein in die jetzigen Ebolagebiete sind Milliarden geflossen. Einen Zuwachs an Bildung in der Bevölkerung suchen wir aber vergebens. Wie sonst ist die Reaktion der Bevölkerung auf den Umgang mit dieser Krankheit zu erklären. Von der fast nicht vorhandenen medizinischen Ausstattung, gar nicht erst zu reden.

Nun kommen diese Menschen zu uns, was ich ihnen gar nicht verübeln kann und will. Egal ob diese nun aus Krisengebieten, aus Armutsgründen oder wegen politischer Verfolgung zu uns kommen, haben alle nur das Ziel, das Elend aus dem sie kommen, hinter sich zu lassen. Ich frage mich, wie schlecht es diesen Menschen ergangen sein muss, dass sie ihre Heimat aufgeben und sich derartigen Gefahren, wie bei einer solchen Flucht, aussetzen. Diese Menschen haben eindeutig unsere Hilfe verdient.

Bei allem Mitgefühl, diese Menschen haben sich aber selbst entschieden zu uns zu kommen. Es wird niemand gezwungen, hier zu bleiben, wenn er oder sie das nicht will. Wollen diese Menschen aber bleiben, haben sie unsere Wertevorstellungen und Traditionen, vor allem aber unsere Gesetze zu achten. Wenn hier manche ganzjährig in ihren Karnevalskostümen herumrennen wollen, sollen sie es tun. Mit Ausnahme einer Burka, damit wird eindeutig gegen das Vermummungsverbot verstoßen, ist es mir egal ob diese Menschen in ihren Verkleidungen in das Bild einer modernen Gesellschaft passen oder nicht.

Am meisten stört mich aber, dass, wenn von der Integration gesprochen wird, damit gemeint ist, dass wir uns ändern müssen. Da stellt sich mir dann aber die Frage, wie weit müssen wir uns verändern? Vielleicht solange, bis wir die Verhältnisse aus den Herkunftsländern geschaffen haben? Hätten diese Menschen dann nicht dort bleiben können, wo sie herkommen? Ich denke, niemand hat das Recht von mir zu fordern, das ich mein Verhalten dahingehend ändere. Wer mich deshalb in die „Rechte Ecke“ stellen will, soll das gerne tun.

Noch ein Wort zum Politikversagen. Wer heute nach Duisburg oder Dortmund kommt, wird auf viele Sinti und Roma stoßen, die aus Rumänien, Bulgarien oder anderen Ländern wegen politischer Verfolgung zu uns kommen. Irre ich mich, oder handelt es ich bei diesen Ländern etwa nicht um Mitgliedsstaaten der EU? Nun erkläre mal den Menschen, die in diesen Städten leben, warum sie jetzt noch mehr Einschnitte hinnehmen müssen, um auch noch diese Zuwanderer zu versorgen. Ich wundere mich nicht über den Zulauf, den Veranstaltungen wie die PEGIDA haben. Das heißt aber nicht, dass ich die Gesinnung derer gutheiße, die diese Veranstaltungen organisieren.

Brandi 03.01.2015 23:56

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283541)

Ich kann auch unterscheiden zwischen Islam und islamischem Terror, doch genau hier liegt das Problem: Was würde wohl passieren, wenn Terroristen im Namen Jesu Andersdenkenden öffentlich die Köpfe abschneiden würden?

die Braunen taten es nicht im Namen Jesu, aber es waren Andersdenke (Juden)

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283544)
Wir können hier stundenlang über die drohende Islamisierung des Abendlandes diskutieren, müßten uns allerdings zunächst mal mit der Bewegung PEGIDA auseinandersetzen, weil unter derem Deckmantel die Nazis für Stimmung sorgen. So kann man mit diesem Thema nicht umgehen, und wer sich diesen Deppen anschließt, leistet braunem Gedankengut Vorschub.

Der erste Ansatz des braunen Packs kam von dir ;-)

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283558)
Was haben denn die "Endlösungen" mit der christlichen Lehre zu tun? Du solltest den Koran lesen, um zu verstehen, wie Religion mit staatlichem Tun vermischt ist.

Angesichts der Rattenfänger, die hier unterwegs sind, um Gotteskrieger zu generieren, erscheint mir der Vergleich mit sexuellen Übergriffen von Priestern als an den Haaren herbeigezogenes Beispiel. Ich weiß nicht, ob sexuelle Übergriffe nur ein Problem von Geistlichen ist. Dass dies in Kirchen vorgekommen ist und stillgeschwiegen wurde, ist schlimm genug, besonders für die Betroffenen.

Aber Du versuchst hier zu relativieren, bringst Hitler, sexuelle Übergriffe von Priestern, Kreuzzüge (wann war der letzte im Christentum?) und sogar den Raffzahn Tebartz-van Elst als Beleg für Missstände in der Kirche.

Das geht am Thema vorbei.

Ich wollte damit nur aufzeigen das es in wohl keiner Religion (bzw. Interpretation der jeweiligen Bücher) nur „brave Gläubige“ gab/gibt. Und das man Religion und Staat nie ganz trennen kann. Wen hätte Hitler als "internen Feind" ausmachen wollen, wäre Deutschland damals mehrheitlich jüdischen Glaubens gewesen?
Es gibt überall positives und negatives, und es ist auch immer eine Frage wie das ganze ausgelegt wird. Wie viel Prozent oder Promille der Muslime sind Salafisten?
Schlimm empfinde ich nur den Zulauf, den diese Gruppen haben. DAS macht mir Angst, nicht der Islam an sich! Leider hat wohl ein Teil unserer Bevölkerung keine bzw falsche Lehren aus der Vergangenheit gezogen - sowohl was den Zulauf an Pegida betrifft, als auch die "deutschen Gotteskrieger" die sich auf den Weg nach Syrien etc machten.
Extreme in beide Richtungen und beides finde ich schlimm!.

Zitat:

Zitat von pinkydiver (Beitrag 283505)

Stell Dir mal umgekehrt vor eine Schar Christen würde in Thereran ein Kirche bauen wollen mit Glockengeläut ab 6:00 Uhr morgens. Das paßt genausowenig in die Kultur dort wie eine Moschee nach Deutschland. Seine Religion kann man auch anders leben.

Das ist zwar nicht Teheran, aber auch die Türkei ist heute ein muslimischer Staat. Und wo Erdogan mit seiner Politik hinmöchte ist auch sehr zweifelhaft, aber: neue kirche in istanbul
Laut wikipedia ist der Anteil der Christen an der Bevölkerung 0,2 %. Nur so als Info am Rande

Schulabschluss 04.01.2015 16:47

Zitat:

Zitat von head202 (Beitrag 283564)
Mit Ausnahme einer Burka, damit wird eindeutig gegen das Vermummungsverbot verstoßen, ...

Zur Information: Das Vermummungsverbot gilt nur auf Demonstrationen (und im Stadion).


Zitat:

Zitat von head202 (Beitrag 283564)
Am meisten stört mich aber, dass, wenn von der Integration gesprochen wird, damit gemeint ist, dass wir uns ändern müssen. Da stellt sich mir dann aber die Frage, wie weit müssen wir uns verändern?

Eine ausgezeichnete Frage. In wie weit musstest du dich bis jetzt ändern? Was glaubst du, musst du in Zukunft an dir ändern?

Rolf Lenk 04.01.2015 16:53

Zitat:

Zitat von Schulabschluss (Beitrag 283583)
Eine ausgezeichnete Frage. In wie weit musstest du dich bis jetzt ändern? Was glaubst du, musst du in Zukunft an dir ändern?

Zum Islam konvertieren.s5:-)

Schulabschluss 04.01.2015 17:07

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283552)
Trotzdem macht es einen Unterschied, wenn ich Andersgläubigen vor laufender Kamera den Kopf abschneide. Auf solche Gedanken wäre im Namen Jesus niemand gekommen.

Bei den Anschlägen von Oslo und Utoya kann man zumindest darüber streiten, ob Breiviks christlicher Glaube teilweise für seine Taten verantwortlich war.

Und bei den aktuellen Geiselnahmen und Morden durch IS werden nicht zufällig Personen aus westlichen Ländern vor Kameras hingerichtet. Die Erpressung von Lösegeld ist sehr denkbares Motiv. Ich mute mir nicht an zu urteilen, ob die Taten eher durch intesives Studium des Korans oder durch Macht- und Geldgier getrieben sind.

Schulabschluss 04.01.2015 17:08

Zitat:

Zitat von Rolf Lenk (Beitrag 283585)
Zum Islam konvertieren.s5:-)

Hast du auch eine ernsthafte Antwort auf die Frage? Falls nicht, warum musst du zum Islam konvertieren? Was passiert, wenn du es nicht machst?

dersven 04.01.2015 18:59

Wenn ich kurz was dazwischen werfen darf :

Ihr verschenkt mit diesem Thema nur Lebenszeit. Auch wenn Ihr Euch aufregt, wird das nichts ändern.

Und jetzt geniesst den Sonntagabend !! Das ist ein Befehl ! :D

head202 04.01.2015 19:39

Zitat:

Zitat von Schulabschluss (Beitrag 283583)
Zur Information: Das Vermummungsverbot gilt nur auf Demonstrationen (und im Stadion).

Eine ausgezeichnete Frage. In wie weit musstest du dich bis jetzt ändern? Was glaubst du, musst du in Zukunft an dir ändern?

Zu 1) Leider! Und das meine ich grundsätzlich und nicht nur in Bezug auf die Burka.

Zu 2)
Mir geht es in der Integrationsfrage nicht nur um islamische Zuwanderer. Ich habe aber schon diverse Einschränkungen erlebt. Zum Beispiel das Kinder dieser Familien in städt. Kindergärten und Sportvereinen bevorzugt wurden, weil dies von der Stadt so gewollt war. Das ganze geht heute sogar soweit, das Migranten bei der Einstellung von Bewerbern im öffentlichen Dienst bevorzugt werden, weil hier Quoten erfüllt werden müssen. Hinzu kommen Verhaltensweisen, insbesondere bei Moslems, unter dem insbesondere Frauen zu leiden haben und zwar nicht nur die Frauen dieser Familien.
Hinzu kommt, das man versucht, unsere Sprache zu ändern. Aus Weihnachtsmarkt wird Wintermarkt, aus Weihnachtsfeier wird Jahresabschlußfeier, aus dem Mohrenkopf wurden Schaumküsse. Das sind nur wenige Beispiele, die Liste läßt sich aber durchaus beliebig erweitern.
Hinzu kommen wirtschaftliche Veränderungen. Zum Beispiel der Lohnverfall, beginnend mit dem Zuzug von Spätaussiedlern und aktuell der Zuzug von Sinti und Roma, wo heute selbst im untersten Lohnniveau Mitarbeiter ausgetauscht werden. Da hilft auch keine Einführung des Mindestlohns etwas. Es gibt nämlich eine, von der Politik tolerierte Schattenwelt, wo derartige Dinge nichts zählen.
Ich könnte an dieser Stelle stundenlang weitermachen und negative Dinge auflisten. Das würde aber den vielen Migranten nicht gerecht, die sich in vorbildlicher Weise in unsere Gesellschaft eingefügt haben, auch unter der Beibehaltung ihres Glaubens.
Was ich aber dringend anmahnen möchte ist, das sich moslemische Mitbürger eindeutig von Salafisten und anderen Hasspredigern abgrenzen. Im Gegenzug erwarte ich aber auch von meinen Landsleuten, dies gegen alle Strömungen von Rechts zu tun.

pinkydiver 04.01.2015 21:51

Religion ist seit mehr als 2000 Jahren der Ausgangspunkt für Krieg, Unterdrückung, Diskriminierung und vieles anderes. Und sie wird es immer bleiben. Daher wird es Zeit, daß sich die Menschheit davon befreit.

Religion ist einfach nicht mehr zeitgemäß.

..außerdem glaube ich immer noch an das Gute

Religion ist heilbar

wate 05.01.2015 06:37

Zitat:

Zitat von pinkydiver (Beitrag 283606)
Religion ist seit mehr als 2000 Jahren der Ausgangspunkt für Krieg, Unterdrückung, Diskriminierung und vieles anderes...[/b][/size]

Interessante These, Dirk. Ich dachte, die meisten Kriege seien von Gottlosen verursacht.

Rolf Lenk 05.01.2015 12:32

Zitat:

Zitat von pinkydiver (Beitrag 283606)
Religion ist seit mehr als 2000 Jahren der Ausgangspunkt für Krieg, Unterdrückung, Diskriminierung und vieles anderes. Und sie wird es immer bleiben. Daher wird es Zeit, daß sich die Menschheit davon befreit.

Religion ist einfach nicht mehr zeitgemäß.

..außerdem glaube ich immer noch an das Gute

Religion ist heilbar

Gebe Dir ja nicht gerne recht, aber in diesem Falle, "VOLLE ZUSTIMMUNG".
Die größten Verbrechen und das größte Blutvergiessen, sind und im Namen von Kreuz und Halbmond begangen worden, daran hat sich nichts geändert.
Seid ich Bibel und Koran und große Teile des Talmud gelesen habe, ist für mich jede Art von Religion gestorben.

cebolon 05.01.2015 13:47

Also ich mache gerade keine Religion, ich bereite mich auf die Zugheimfahrt von der Nordseeküste Richtung Süden vor, mit der Ungewissheit, ob ich ähnlich der Herfahrt wieder 4 Stunden Verspätung habe:D

wate 05.01.2015 18:32

Bei der Deutschen Bahn gibt es keine Verspätung. :D Bin gerade nach Arbeit für 2 Stunden auf dem Schreibtischstuhl eingeschlafen. Jetzt tut mir der Nacken weh.

pinkydiver 05.01.2015 21:59

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 283612)
Interessante These, Dirk. Ich dachte, die meisten Kriege seien von Gottlosen verursacht.

.. ja gottlose in der Denkweise der Muslime:D

Ghostwriter 06.01.2015 16:19

Ohne Religion wäre die Welt bestimmt keine bessere.

wate 06.01.2015 19:11

Wie hier Kirche in einen Topf geschmissen wird, kann ich nicht verstehen. Die Kreuzzüge liegen Jahrhunderte zurück, und die christliche Kirche hat seitdem keine Kriege mehr geführt. Auch ist im Namen des Christentums kein Krieg mehr entfacht worden. Im Islam dagegen gibt es terroristische Strömungen, Mord und Totschlag.

Wer Religionen abschaffen will, will Menschen den Glauben nehmen. Außerdem definiert sich Christentum auch auf anderen Ebenen. Es gibt so viele kirchliche Kindergärten und Altenbetreuungen, Pfadfinder und Seelsorge. Ohne Kirche wäre die Welt ärmer und kälter.

Unsere Gesellschaft hat sich mittlerweile leider immer mehr an Armseligkeit gewöhnt, Armseligkeit im Denken, im Handeln, im Geiste und in den Ansprüchen.


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