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-   -   OETTINGER (=oder: "Heil Hitler, Herr Filbinger") (http://www.mein-auwi.de/forum/showthread.php?t=1033)

Crunchy Frog 21.04.2007 08:16

OETTINGER (=oder: "Heil Hitler, Herr Filbinger")
 
...neee, nicht das Bier - den Politiker meine ich...:rolleyes:

Hmmmm - so langsam wird es eng, newa ? Peinlich genug waren folgende Umstände:

1. seine Laudatio auf die Aktivitäten seines Parteifreundes Filbinger (ehemaliger NS-Richter !)
2. seine Empörung über die öffentliche "Abklatsche" der Bundeskanzlerin Merkel für eben diese Rede
3. seine "Pseudo-Relativierungen" ohne Entschuldigung zu seiner Rede auf die korrekte "Abklatsche"

...das reicht eigentlich allein schon aus, um sich selbst ins politische "Abseits" zu dirigieren ?
Oettinger kann das Ganze aber noch toppen: Er ist Mitglied des öffentlich geförderten rechtslastigen und "christlich getarnten" STUDIENZENTRUM WEIKERSHEIM (<-- *anklick*).

Wann darf der "geneigte Demokrat" denn nun auf den Rücktritt der "Altlast Oettinger" hoffen ? :rolleyes:

wate 23.04.2007 09:35

Ich denke mal, Du solltest die Kirche im Dorf lassen (besonders das "Heil Hitler"). Zuviel Unheil ist unschuldigen Menschen widerfahren. Über die NS-Verquickung von Filbinger kann man allerdings diskutieren, wenngleich die Meinungen da ziemlich auseinander gehen (ja, es gibt jenseits von links auch andere Meinungen, die weit von rechts entfernt sind ;)). Sei mal froh, daß Du damals nicht gelebt hast. Filbinger war in meinen Augen mehr Opfer als Täter, mißbraucht von einem verbrecherischen Regime. Über die Verquickung von aktuellen Grünen- und SPD-Politikern in die RAF-Geschichte wird übrigens nicht so gerne diskutiert.

Kommen wir zum Oettinger. Ist doch klar, daß die Lippenleser bei der Grabrede für Filbinger alle versammelt waren, um die Möglichkeit, einen Ministerpräsidenten zu verunglimpfen, zu nutzen. Es ist Wahlkampfzeit. Es vermittelt sich mitunter, daß der Zentralrat der Juden in Deutschland ab und an eine Öffentlichkeit braucht, um seine gut bezahlte (?) Rolle in Nachkriegsdeutschland zu rechtfertigen. Wenn Oettinger befand, daß Filbinger kein Nazi war, dann sollte er das auch öffentlich sagen dürfen. Wären hier keine Einwände gekommen, hätte Frau Merkel ihn ganz gewiß nicht gemaßregelt. Was hier passiert, sind inszenierte Kniefälle vor dem Zentralrat der Juden und einer leidvollen Geschichte, mit der Deutschland nur noch historisch was zu tun hat. Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn Oettinger als Ministerpräsident von Baden-Württemberg etwas vorsichtiger mit öffentlichen Reden umgehen würde, denn er mußte sich im Klaren sein, daß seine Worte auf die Goldwaage gelegt würden. Es würde dem Schwaben Oettinger übrigens besser zu Gesicht stehen, wenn er schwäbisch reden würde. Sein krampfhaftes Deutsch kommt nicht so gut rüber. Aber das hat mit der Filbinger-Rede nichts zu tun.

MAXX 23.04.2007 14:07

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 26901)
Ich denke mal, Du solltest die Kirche im Dorf lassen (besonders das "Heil Hitler"). Zuviel Unheil ist unschuldigen Menschen widerfahren. Über die NS-Verquickung von Filbinger kann man allerdings diskutieren, wenngleich die Meinungen da ziemlich auseinander gehen (ja, es gibt jenseits von links auch andere Meinungen, die weit von rechts entfernt sind ;)). Sei mal froh, daß Du damals nicht gelebt hast. Filbinger war in meinen Augen mehr Opfer als Täter, mißbraucht von einem verbrecherischen Regime.

ein dickes, fettes *rofl* wenns nicht so traurig wäre.
Da wird aus jemandem der nachgewiesernermaßen Unrechtsurteile gefällt und vollstreckt hat, durch Hern Oettinger ein Gegner des NS-Regimes, und durch Herrn wate jetzt sogar Opfer.
Das gilt doch denn bestimmt auch für die Mauerschützen und Richter des DDR-Regimes, oder?
Zitat:

Über die Verquickung von aktuellen Grünen- und SPD-Politikern in die RAF-Geschichte wird übrigens nicht so gerne diskutiert.
Ablenkung!!! Mach n Strang zu auf, und wir diskutieren. Sehr gerne sogar!
Zitat:

Wenn Oettinger befand, daß Filbinger kein Nazi war, dann sollte er das auch öffentlich sagen dürfen.
natürlich darf er sein Empfinden/seine meinung/seine Sichtweise ausdrücken. Nur er hat es ja nicht als seine persönliche Sichtweise betitelt (und er weis genau warum, dann wär er nämlich noch viel mehr in die Schußlinie geraten) sondern er hat Filbinger sogar als "Gegner des Nationalsozialismus" bezeichnet.
Zitat:

Wären hier keine Einwände gekommen, hätte Frau Merkel ihn ganz gewiß nicht gemaßregelt.
das allerdings steht wirklich zu befürchten. Schlimm genug!
Zitat:

Es wäre sicherlich besser gewesen, wenn Oettinger als Ministerpräsident von Baden-Württemberg etwas vorsichtiger mit öffentlichen Reden umgehen würde, .....
stimmt auffallend. Hätte er z.B. gesagt: "Die Rolle F. in der NS-Zeit hat immerwieder zu Diskussionen geführt" oder "Filbingers Rolle in dieser Zeit war nicht unumstritten" oder sowas ähnliches, hätt sich wahrscheinlich niemand aufgeblasen, aber Herrn F. als "Gegner" des Nationalsozialismus zu betiteln zeugt entweder von absoluter Unwissenheit über die Geschichte und Geschichten seiner Amtsvorgänger (dann hat er auf dem derzeitigen Posten nix verloren: ist also eine Fehlbesetzung) oder schlichter Verleugnung der Wahrheit.

wate 23.04.2007 21:23

Letzter Absatz findet im Wesentlichen meine Zustimmung. Ich kann auch nicht verstehen, warum er Filbinger ohne Not als "Gegner" der Nazidiktatur bezeichnen mußte. Aber warum sollte ein Mensch nicht auch mal was Blödes von sich geben. Wir reden schließlich von Politik, wo Blödsinn oder für dumm verkaufen angesagt ist. Ich sehe das alles nicht so tragisch. Filbinger war Militärrichter, leider zur falschen Zeit. Er hat weisungsgemäß gehandelt, und insofern sollten wir froh sein, daß weder Du noch ich das Pech hatten, in der Hitlerzeit groß geworden zu sein. Filbinger war für mich mehr Opfer, als Täter, aber das hatte ich ja schon geschrieben. Daß die linke Hetze allerdings über den Tod eines Menschen hinausgeht, finde ich mindestens so beschämend, wie Oettingers blödsinnige Rede.

Crunchy Frog 24.04.2007 22:59

..."linke Hetze" ?
 
Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 26980)
Daß die linke Hetze allerdings über den Tod eines Menschen hinausgeht, finde ich mindestens so beschämend, wie Oettingers blödsinnige Rede.

Die jüngeren im Forum mag es verwundert haben, dass ich im Titel dieses treads ein "Heil Hitler, Herr Filbinger" eingeflochten habe; die älteren dürften sich allerdings noch an dieses Zitat (;)) erinnern ?
Der ("seelige") Herr Filbinger war mitnichten vor seinem Tod als "aktiver Antifaschist" bekannt - sollte sein Tod diesen Umstand nun ungeschehen machen und ihm nachträglich die Absolution erteilen ?
Soll die "Ungnade der frühen Geburt" (= verfälschtes Zitat) Unrecht relativieren ??? Ich meine nein ! ---

P.S.: @wate: wir haben jetzt in Echtzeit "nach Mitternacht" - warum stimmt die Forumszeit in diesem tread nicht mit der Wirklichkeit überein ? :confused::confused:

wate 25.04.2007 07:24

(Bei mir stimmt die Zeit, Crunchy .. :confused:)

Ich finde, wir sollten in Einzelfällen vorsichtiger mit der "Schuldfrage" bezüglich der NS-Diktatur umgehen. Ein Militärrichter unterliegt keiner eigenen Motivation sondern der Justiz.

Crunchy Frog 25.04.2007 23:02

...TEST...(kurz nach Mitternacht)...
 
Posting: 00:03 Uhr. ---

über meinem Kommentar sehe ich die gepostete Uhrzeit 22:02 Uhr ?????????????????

cebolon 25.04.2007 23:12

Zitat:

Zitat von Crunchy Frog (Beitrag 27204)
Posting: 00:03 Uhr. ---

über meinem Kommentar sehe ich die gepostete Uhrzeit 22:02 Uhr ?????????????????

Meister der Formatierung: Hast du vielleicht etwas verkehrt formatiert?:D
Bei mir stimmt die Uhrzeit

Cambria 26.04.2007 07:57

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 27101)
(Bei mir stimmt die Zeit, Crunchy .. :confused:)

Ich finde, wir sollten in Einzelfällen vorsichtiger mit der "Schuldfrage" bezüglich der NS-Diktatur umgehen. Ein Militärrichter unterliegt keiner eigenen Motivation sondern der Justiz.

Ich finde nicht, dass wir vorsichtiger mit der Schuldfrage umgehen sollten. Man kann ,wenn man will, alles relativieren, aber ich aus dem Osten kommend, bin da ja etwas anders "sozialisiert". Dass z.B. Ex-Nazis Richter oder Lehrer wurden, kann ich nicht nachvollziehen. Man hat immer eine Wahl.

MAXX 26.04.2007 08:44

Zitat:

Zitat von Cambria (Beitrag 27221)
Man hat immer eine Wahl.

genau das ist die wichtige und richtige Erkenntnis!
Allerdings ist das Treffen der Wahl abhängig vom Mut (Risikobereitschaft), der Persönlichkeit und dem Fleiß des Handelnden.


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