Minigolf-Welt

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Michelino 05.09.2013 13:38

Immer wieder das gleiche Thema, immer wieder die gleichen Argumente und Vorschläge. Also werfe ich meine Gebetsmühle auch mal wieder an:
Wenn wir unseren Erfolg an der Zahl der Menschen messen, die sich in unser hergebrachtes megazeitverschluckendes Spielsystem mit Eingang in die Deutsche Rangliste einlassen, dann haben wir von vornherein verloren. Das werden immer weniger, weil unser Althergebrachtes einfach nicht mehr in die Zeit passt.
Ich glaube auch nicht, dass es immer Leute geben wird, die so spielen wollen, zumindest nicht so viele, dass man einen geregelten Verbandsspielbetrieb vorhalten kann.
Wenn wir also weiterhin glauben, nur das Vereinsmitglied wäre ein gutes Vereinsmitglied, das möglichst rasch ganzes Wochenende für ganzes Wochenende auf den Plätzen steht und megaviele Runden in traditionellen Mannschafts- oder Einzelturnieren investiert, den wird der Frust nicht mehr loslassen, der wird Ranglistenteilnehmer vergleichen und ganz traurig werden.
Wir müssen andere Anreize setzen.
Das Angebotsspektrum der Vereine muss sich nach den Leuten richten und nicht andersherum.
Mitglieder gewinne ich dort, wo der Verein ein attraktives Angebot macht - ob das nachhaltige Familienangebote, Deutsches Sportabzeichen, lockere Spaßturniere, Vereinsabende oder andere Programme sind. Dafür muss auch die Möglichkeit bestehen, angebotsbezogen nur für eine begrenzte Zeit Mitglied zu werden - z.B. 2 Monate bis zum Erwerb des Sportabzeichens. Um so etwas zu ermöglichen, hat der DMV das Beitragssystem pauschalisiert - so wird auch nicht gleich jedes neue Mitglied mit einem Beitragsaufschlag bestraft.
Wenn unser Denken nicht mit der Zeit geht, gehen wir mit der Zeit (pling - ein Euro für die Phrasenkasse, ich weiß)Aus diesen Spaß-Angeboten heraus kann man dann, wenn es glücklich läuft, einzelne Personen gewinnen, die den traditionellen Wettkampfsport ausprobieren wollen und vielleicht, vielleicht, gibt es auch ein paar, die dabei bleiben.
Was nützt uns die tollste Öffentlichkeitsarbeit, von Walter Teupe von null auf hundert in einskommasechs Sekunden begonnen, von Heiner Sprengkamp und seinem Team kein bisschen schlechter weiter betrieben, wenn wir als Sportart mit unserem System alle Interessenten mit unserem altertümlichen Verständnis von Wettkampfsport gleich wieder in die Flucht schlagen.
Umdenken - Breiten- und Familiensport, das wäre unsere Zukunft! Nicht die Teilnehmer an Turnieren zu Ranglisten.
Wir habe die Chance! Wir sind weiter ein populärer Sport!
Aber wir haben nicht mehr das in die Zeit passende System.

Bo-Rainer 05.09.2013 14:01

gefällt mir!!!:)

wate 05.09.2013 14:21

Wir haben mal wieder, wie oft in gemeinsamen Präsidiumszeiten eine Übereinstimmung, Michael. Dieser Beitrag von Dir gehört eingerahmt und in jedes Minigolfsitzungszimmer aufgehängt. Auch im Präsidiumszimmer. ;)

Wenn wir nicht mit der Zeit gehen, gehen wir mit der Zeit. Es gehen ohnehin genügend Sportkameraden mit der Zeit, was allerdings der Biologie geschuldet ist. Es kommt leider nichts nach.

Den Sport, den wir aus dem Freizeitvergnügen Minigolf und dem Familienspaß gemacht haben, lockt niemanden mehr in den Verein. Roger hat die Problematik angesprochen: Menschen wollen sich heutzutage nicht mehr in der Masse früherer Jahrzehnte vereinsmäßig binden, schon garnicht, wenn das Vereinsleben gleich Null ist, schon garnicht, wenn sie so viel Zeit für ihren Sport aufwenden müssen, schon garnicht, wenn diese unselige Materialschlacht im Minigolfsport nicht endlich bald aufhört.

Erschwerend kommt hinzu, dass die wenigen Macher in den Vereinen und Verbänden verbraucht sind, illusionslos - sie haben so viel probiert, und es geht trotzdem nur noch rückwärts. Das stumpft ab und bremst die Euphorie.

Auf der anderen Seite hat der Minigolfsport durch clevere Präsidiumsarbeit (Gerd!!!) seinen festen Platz in der Sportlandschaft. Der Spitzensport wird großzügig vom BMI gefördert. Das wiederum bringt natürlich auch wieder Probleme mit sich, da die Stellschrauben bezüglich der Förderungswürdigkeit angezogen werden. Es genügen nicht mehr 10 Nationen bei einer WM. Vor diesem Hintergrund sind z.B. manche WM-Teilnahmen von "Nationen" zu sehen. Ich habe großen Respekt, wie das gelingt, denn wir profitieren letztlich alle davon, wenn die Fördergelder sprudeln. Da in Übersee z.B. niemand unser Minigolf kennt, weil dort Adventuregolf gespielt wird, liegt es auf der Hand, dass wir uns anpassen müssen, wenn wir diese Länder für den Weltverband gewinnen wollen. Hier kommt natürlich auch wieder die Frage des Kommerzes auf. Wer hat etwas davon, wenn Miniatur- oder Betonanlagen in Asien oder Adventuregolfanlagen in Deutschland gebaut werden. Ist die Motivation rein geschäftlich oder im Sinne unseres Sports zu sehen? Die WM in Bad Münder war sicherlich ein Highlight, wenn da nicht gleichzeitig das Problem kontinuierlich rückgehender Mitgliedszahlen, Nachwuchsproblemen, Vereinsauflösungen sowie niedergehender Landesverbände wäre. Landesverbände sind eventuell noch entbehrlich, Vereine und Mitglieder nicht. Herbert schrieb weiter vorne, dass sein Landesverband (NBV) vor Jahren so viele Mitglieder hatte, wie heute der gesamte DMV. Das ist alarmierend, und insofern ist es gut und wichtig, dass diese Diskussion immer und immer wieder geführt wird. Totschlagargument wäre jetzt: Weniger quatschen, sondern anpacken! Aber ohne Plan anpacken bringt nichts.

Nina T. 05.09.2013 14:45

Vielleicht sollte man das auch alles nicht zu ernst/schwer nehmen:

Denn was gibt es dagegen auszusetzen, wenn die Leute andere Dinge unternehmen und andere Hobbys haben, die ihnen Freude machen? Ist doch gut dann!

Und wie gesagt: Wenn doch mal einer größeres Interesse an Minigolf zeigt, dann sollte er natürlich einfach nur freundlich und nett empfangen werden. Fertig.

wate 05.09.2013 14:47

Das setzt natürlich voraus, dass irgendwann noch jemand da ist, der nett empfängt. :D

Nina T. 05.09.2013 14:52

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 262546)
Das setzt natürlich voraus, dass irgendwann noch jemand da ist, der nett empfängt. :D

Ja, oder es ist so wie so oft in der Geschichte: Der Neue gründet was Neues. Und es läuft einige Zeit. Und dann kommt was Neues.
Alles fließt.;)

Michelino 05.09.2013 14:54

Zitat:

Zitat von Nina T. (Beitrag 262545)
Vielleicht sollte man das auch alles nicht zu ernst/schwer nehmen:

Denn was gibt es dagegen auszusetzen, wenn die Leute andere Dinge unternehmen und andere Hobbys haben, die ihnen Freude machen? Ist doch gut dann!

Und wie gesagt: Wenn doch mal einer größeres Interesse an Minigolf zeigt, dann sollte er natürlich einfach nur freundlich und nett empfangen werden. Fertig.

Kann man durchaus so sehen - allerdings wird man das nicht so sehen, wenn einem die Sportart Minigolf sehr am Herzen hängt, dann möchte man sich schon mit allen gegebenen Möglichkeiten gegen die Entwicklung stemmen.
Achherrje - schon wieder eine Übereinstimmung mit Walter;)

Nina T. 05.09.2013 15:14

Zitat:

Zitat von Michelino (Beitrag 262549)
Kann man durchaus so sehen - allerdings wird man das nicht so sehen, wenn einem die Sportart Minigolf sehr am Herzen hängt, dann möchte man sich schon mit allen gegebenen Möglichkeiten gegen die Entwicklung stemmen.
Achherrje - schon wieder eine Übereinstimmung mit Walter;)

Ja, gut, dann bin ich lieber nicht jemand, dem Minigolf so sehr am Herzen liegt, dass er um jeden Preis, den Leuten Zugunsten von Minigolf ihre anderen Freuden nehmen will.
Kann man dann ja auch mal so klar ausdrücken, oder?

head202 05.09.2013 15:14

Das ist alles wunderschön was Michael so schreibt. Die Sache hat nur einen Haken, nämlich den, daß das nicht das ist, was die jetzigen Mitglieder so wollen.

Die Vereinsmitglieder die unser Hobby als Sport betrachten, die wollen den Ligenspielbetrieb, Landes- und deutsche Meisterschaften. Ohne diesen Spielbetrieb werden wir viele von denen verlieren. Kaum jemand von denen wird etwas gegen zusätzliche gemütliche Abende einzuwenden haben. Aber auch diese müssen organisiert werden, genauso wie Spassturniere etc... Und genau da beißt sich die Katze sprichwörtlich selber in den Schwanz.

Nach meiner Erfahrung wollen diejenigen, die sich nicht an Vereine mit unseren heutigen Strukturen binden wollen, wollen das auch nicht tun, selbst wenn wir uns verbiegen sollten. Und schon gar nicht werden sich diese Leute an der Vereinsarbeit beteiligen. Es ist immer wieder bei Welcome-Cup Turnieren zu beobachten, daß diese Leute zwar immer wieder teilnehmen. Rückt man ihnen aber zu dicht auf die Pelle, sind sie auch ganz schnell wieder weg. Man bekommt nicht mal die Gelegenheit zu fragen, wie sie sich ihren Verein so vorstellen.

allesroger 05.09.2013 16:42

Zitat:

Zitat von head202 (Beitrag 262551)
Das ist alles wunderschön was Michael so schreibt. Die Sache hat nur einen Haken, nämlich den, daß das nicht das ist, was die jetzigen Mitglieder so wollen.

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Ganz recht - die Jetzigen ! Darum geht es aber nicht, Wir reden davon, was werden soll in der Zukunft.
Vielleicht sollten wir mal versuchen, uns aktive, oder teilaktive Minigolfer mit den Augen anderer zu sehen. Wie kommen wir da wohl rüber ? Ich würde sagen wie FREAKS in des Wortes wahrer Bedeutung ! Vielleicht bauen wir unbewußt eine Schranke auf ?
Wie auch immer - Bahnengolf auf weiß Gott welchen System wird es immer irgendwie geben.
Es fragt sich nur, ob es in Zukunft noch das Verbandswesen und den Spielbetrieb wie heute gibt.
Ich möchte es bezweifeln.


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