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wate 22.01.2019 11:25

Wann ist ein Fan ein Fan?
 
Ich nehme mal eine Diskussion von Bernd und mir auf Facebook zum Anlass, dies zu hinterfragen.

wate 22.01.2019 14:58

Ich selbst bin Fußballfan und begeistere mich an guten Leistungen. Als Wormser Bub war für uns Jungs natürlich die "Wormatia" das Maß aller Dinge. Meine eigentliche Liebe aber gehörte dem HSV, weil ich Uwe Seeler verehrte und das Glück hatte, ihn mal persönlich kennenzulernen. Als Borussia Dortmund 1966 Europapokalsieger wurde, fand ich das riesentoll. und so begann meine Liebe zum BVB. Ich habe dann auch den Gladbachern und Bayern die Daumen gedrückt, als die in den 70ern für Furore gesorgt hatten. Als Hoffenheim 2009 das blitzschnelle Umschaltspiel in Deutschland einführte, war ich davon begeistert, bin jedoch immer Fußballfan geblieben. Ein Fan, der seine Freizeit für "seine" Mannschaft opfert und anderen Vereinen die Erfolge mißgönnt, war ich nie. Ich lege keinen Wert auf Haß- und Schmähtiraden. Fan kommt ja von Fanatiker. Sowas will ich nicht sein.

Michelino 23.01.2019 09:18

So, wie du dich schilderst, siehst du dich eher als das, was ich als "Fußball-Ästhetiker" bezeichnen würde:
Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 312106)
Als Wormser Bub war für uns Jungs natürlich die "Wormatia" das Maß aller Dinge. Meine eigentliche Liebe aber gehörte dem HSV, … Borussia Dortmund … Gladbachern und Bayern … Hoffenheim …

Anders gesagt: Wo es Tolles zu sehen gab, warst du gerne dabei. Warum auch nicht.
Der Fußball-Fan, wie ich ihn verstehe, ist normalerweise an einen Verein gebunden, dem er durch Dick und Dünn die Treue hält. Den Fan, der deiner Meinung nach
Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 312106)
seine Freizeit für "seine" Mannschaft opfert und anderen Vereinen die Erfolge mißgönnt

dürfte es in dieser Reinkultur aber dennoch nur selten geben. Klar, dass sich unsere Medien und asoziale Netzwerke mit Wonne sich auf solche Exemplare stürzen, die Steine werfen oder Hass verbreiten. Als friedlicher Fan riechst du solche Situationen normalerweise rechtzeitig und gehst ihnen aus dem Weg. Ich bin früher viel mit meinen beiden Buben in den Fußballstadien unterwegs gewesen und nie in eine riskante Situation gekommen.
Stattdessen hatten wir viele tolle Erlebnisse mit den Fans anderer Vereine.
Und selbstverständlich gilt es auch für die "normalen" Fans wie mich, die tollen Leistungen anderer Vereine wertzuschätzen.

wate 23.01.2019 14:15

Zitat:

Zitat von Michelino (Beitrag 312109)
So, wie du dich schilderst, siehst du dich eher als das, was ich als "Fußball-Ästhetiker" bezeichnen würde:

Anders gesagt: Wo es Tolles zu sehen gab, warst du gerne dabei. Warum auch nicht.
Der Fußball-Fan, wie ich ihn verstehe, ist normalerweise an einen Verein gebunden, dem er durch Dick und Dünn die Treue hält. Den Fan, der deiner Meinung nach

dürfte es in dieser Reinkultur aber dennoch nur selten geben. Klar, dass sich unsere Medien und asoziale Netzwerke mit Wonne sich auf solche Exemplare stürzen, die Steine werfen oder Hass verbreiten. Als friedlicher Fan riechst du solche Situationen normalerweise rechtzeitig und gehst ihnen aus dem Weg. Ich bin früher viel mit meinen beiden Buben in den Fußballstadien unterwegs gewesen und nie in eine riskante Situation gekommen.
Stattdessen hatten wir viele tolle Erlebnisse mit den Fans anderer Vereine.
Und selbstverständlich gilt es auch für die "normalen" Fans wie mich, die tollen Leistungen anderer Vereine wertzuschätzen.

Diese von Dir beschriebene Fußball-Romantik gab es wirklich mal, allerdings hat sich die Gesellschaft massiv verändert. Mit ihrem Verein durch dick und dünn gehen verwechseln einige mit Randale. Wenn Du heute mit Deinem Kind in den falschen Block gerätst, kann das weniger lustig enden, als Du das mit Deinen Buben erlebt hast.

Die Grenze zwischen Fan und Fanatismus liegt dicht beieinander. Das äußert sich zum Beispiel auch in grenzwertigen Fangesängen oder beim Hochhalten von ehrverletzenden Plakaten. Kinder, die so alt sind wie Deine Buben damals waren, hören und sehen das. Dietmar Hopp im Fadenkreuz der Gewalt, Raketen in den Gästeblock. Du weißt, dass das Fußballalltag ist.

Wo hört Fan auf und fängt Fanatismus an?

Kate 23.01.2019 15:27

Ich bin Fan meines Lieblingsvereins und werde es immer bleiben, von Kindesbeinen an. Und da kann der ungeliebte Nachbar namens BXB noch so gut spielen, umschwenken werde ich niemals und werde mich weiter im stillen Kämmerlein über ein nicht erfolgreiches Spiel dieses Konkurrenten freuen. Auch wenn ich nicht ins Stadion gehe und auch kein Pay-TV habe, informiere ich mich so gut es geht über die Spiele usw. Auch bin ich nicht mit allem zufrieden, aber Fan war ich und werde ich immer sein. Glück auf!
Also kurz gesagt: Ein Fan ist derjenige, der sein Leben lang nur einen Verein liebt!

wate 23.01.2019 15:58

Zitat:

Zitat von Kate (Beitrag 312114)
Ich bin Fan meines Lieblingsvereins und werde es immer bleiben, von Kindesbeinen an. Und da kann der ungeliebte Nachbar namens BXB noch so gut spielen, umschwenken werde ich niemals und werde mich weiter im stillen Kämmerlein über ein nicht erfolgreiches Spiel dieses Konkurrenten freuen. Auch wenn ich nicht ins Stadion gehe und auch kein Pay-TV habe, informiere ich mich so gut es geht über die Spiele usw. Auch bin ich nicht mit allem zufrieden, aber Fan war ich und werde ich immer sein. Glück auf!
Also kurz gesagt: Ein Fan ist derjenige, der sein Leben lang nur einen Verein liebt!

Das nennt man dann wahre Liebe. So eine Liebe überlebt manchmal mehrere Ehen, denn man muss schon den passenden Partner haben, der das mitlebt. :D

Michelino 23.01.2019 16:21

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 312113)
Diese von Dir beschriebene Fußball-Romantik gab es wirklich mal, allerdings hat sich die Gesellschaft massiv verändert. Mit ihrem Verein durch dick und dünn gehen verwechseln einige mit Randale. Wenn Du heute mit Deinem Kind in den falschen Block gerätst, kann das weniger lustig enden, als Du das mit Deinen Buben erlebt hast.

Die Grenze zwischen Fan und Fanatismus liegt dicht beieinander. Das äußert sich zum Beispiel auch in grenzwertigen Fangesängen oder beim Hochhalten von ehrverletzenden Plakaten. Kinder, die so alt sind wie Deine Buben damals waren, hören und sehen das. Dietmar Hopp im Fadenkreuz der Gewalt, Raketen in den Gästeblock. Du weißt, dass das Fußballalltag ist.

Wo hört Fan auf und fängt Fanatismus an?

Die Romantik, wie du das schreibst, gibt es selbstverständlich immer noch.
Und richtig schreibst du ja auch: "einige" verwechseln da etwas. Das Gros der Fußballzuschauer in den Stadien ist im Grunde friedlich.
Auch früher konnte man im falschen Block landen, aber wie gesagt - als häufiger Schlachtenbummler hat man das rechtzeitig gerochen, wenn die Kacke zum Dampfen kam. Manchmal war es auch sinnvoll, gleich mit dem Schlusspfiff aus dem Stadion zu gehen (wenn wir auswärts gewonnen haben, was nicht so häufig vorkam), bevor sich Unbill aufbauen konnte.
Ich werde auch mit meinen Enkeln Fußballspiele besuchen, meine Söhne sind immer noch oft im Stadion.
Kate kann ich nur zu ihrem Verein beglückwünschen, ich war wohl dreimal dort und dreimal war ich begeistert von der Stimmung vor, während und nach dem Spiel. So macht es Spaß, selbst bei Niederlagen.

wate 23.01.2019 16:48

Schalke ist ein großer Traditionsverein. Hier werden auch aufgrund der vielen Tragödien Gefühle gelebt, wie kaum woanders. Und wenn ich denke, welche Galgenvögel dort am Ruder waren, tun mir diese Fans leid. Nun wird der Club solide geführt, doch die Leistungen stimmen nicht.

RALF N. BALLARTIST 29.01.2019 12:15

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 312117)
Schalke ist ein großer Traditionsverein. Hier werden auch aufgrund der vielen Tragödien Gefühle gelebt, wie kaum woanders. Und wenn ich denke, welche Galgenvögel dort am Ruder waren, tun mir diese Fans leid. Nun wird der Club solide geführt, doch die Leistungen stimmen nicht.

Mitgliederversammlung bei Schalke 04. Das neue Stadion soll einen Namen erhalten. Man
überlegt, diskutiert, streitet. Den Namen eines verdienten Spielers, das unterstützen viele - und kommt doch auf keinen gemeinsamen Nenner.
Da steht die Frauenbeauftragte des FC Schalke auf und hält eine flammende Rede über Gleich-
Berechtigung, vor allem jetzt auch mal im Fußball, und als der Jubel und die Begeisterung über
ihren Vorschlag, auch mal eine Frau als Namensgeberin zu wählen, verebben...

...wird der Vorschlag einstimmig angenommen:

Das Stadion heißt ab sofort "Dem Ernst Kuzorra seine Frau ihr Stadion".

Kate 30.01.2019 10:06

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 312117)
Schalke ist ein großer Traditionsverein. Hier werden auch aufgrund der vielen Tragödien Gefühle gelebt, wie kaum woanders. Und wenn ich denke, welche Galgenvögel dort am Ruder waren, tun mir diese Fans leid. Nun wird der Club solide geführt, doch die Leistungen stimmen nicht.

Das macht Schalke doch so besonders, neben den vielen unvergesslich schönen Fußballspielen, an die man heute noch gern denkt. Und wir brauchen niemandem leid zu tun, da wir uns die Liebe zum Verein selbst ausgesucht haben.


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