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wate 09.11.2009 22:12

20 Jahre Mauerfall
 


Was fällt Euch bei diesem Thema ein?

MAXX 10.11.2009 00:11

...das der Eine oder andere sich wahrscheinlich weniger (freude)trunken gegeben hätte, wenn er gewusst hätte, wie es endet bzw. weitergeht.

wate 10.11.2009 07:29

Geht´s den Leuten der ehemaligen DDR heute besser oder schlechter? Blühen die Landschaften (hatte Kohl ja aus der Portokasse versprochen)? Wäre interessant, wenn Betroffene sich äußern würden.

MAXX 10.11.2009 15:35

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 145651)
Geht´s den Leuten der ehemaligen DDR heute besser oder schlechter? [...]Wäre interessant, wenn Betroffene sich äußern würden.

ich glaube so pauschal lässt sich das gar nicht beantworten.
Dazu müssten erstmal die Wertmaßstäbe festgelegt werden, und selbst dann wäre es nur eine Momentaufnahme, regional unterschiedlich und sehr personenbezogen.
Also um was gehts denn bei "besser" oder "schlechter"?
Reisefreiheit-soziale Sicherheit-Miete-Arbeitsplätze-Kinderbetreuung-Straßenzustand-Zusammenhalt und Solidarität-??? uswusw.
Letztendlich gehts doch dabei immer darum, was einem persönlich viel Wert ist.

Lenny 10.11.2009 22:30

Viele Erinnerungen und Vorstellungen von der Zeit vor der Wende sind häufig verklärt. Vielen ist nicht klar, dass viele Dinge in der damaligen DDR nur deswegen so billig sein konnten, wenn/weil andere Dinge unerschwinglich teuer waren. Wer gewissen verlorenen "Priviligen" aus damaligen Zeiten nachtrauert, darf auch nicht Handys oder Pay-TV für selbstverständlich halten. Andersrum war erklärtes Verfassungsziel der Bundesrepublik stets die Vereinigung und dass diese nicht ohne Probleme und Kosten vonstatten gehen könnte, hat realistisch niemand erwarten dürfen. All die, die sich damals masslos gefreut haben, müssen sich auch vor Augen halten, dass die dadurch in Gang gesetzten Prozesse nicht schmerzfrei vollzogen werden konnten (auch wenn es genug Einzelpunkte gibt, die sicher anders hätten gelöst werden können, das liegt in der Natur der Sache, dass sowas vor allen Dingen rückblickend so analysiert werden kann).

(Ganz ähnlich unrealistische Gedankengänge gibt es zur Thematik D-Mark-Verklärung: Wer heute die D-Mark zurückfordert, erkennt nicht, dass die allermeisten Gründe für die - zum Teil auch normale - Teuerung gar nichts mehr mit der Umstellung zu tun haben, im Gegenteil: Eine Rückführung zur D-Mark würde die gleichen Umrechnungsteurungseffekte hervorrufen, aber bestimmt keine Waren billiger machen. Weltweite Teuerungsraten, Wirtschaftsflauten und vermehrt durch Renditedenken bestimmte Preispolitik haben ihre Ursachen kaum in einem Währungswechsel.)

Die Verklärung, die mit Sehnen nach alten Zeiten einher geht, das Festhalten an alten und überholten Werten und Vorstellungen, erhält bei vielen die Mauer im Kopf. Und die alten Klischees, vor allen Dingen die ach so lustigen DDR-Klischees, die in solchen Tagen stets wieder hervorgebuddelt werden. tragen dazu nur bei.

Lenny 10.11.2009 22:36

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 145651)
Geht´s den Leuten der ehemaligen DDR heute besser oder schlechter? Blühen die Landschaften (hatte Kohl ja aus der Portokasse versprochen)? Wäre interessant, wenn Betroffene sich äußern würden.

Wer will die Besserung/Schlechterungen für die "Nation" als solche mit denen für sich selbst wirklich realistisch abwägen? Und wer ist in der Lage, die Gründe, die zu den einzelnen Punkten geführt haben, wirklich darauf zu prüfen, ob sie mit der Vereinigung zu tun haben oder eigentlich mit völlig anderen Einflüssen?

Abgesehen zeugt die Tatsache, dass diese unglückliche Formulierung von damals immer noch kursiert, davon, dass diese für die gesamte Nachwende-Zeit ziemlich kontraproduktiv war, vielleicht mehr als jedes andere Statement jener Zeit. Letztlich ist es eh schade, dass viele von denen, die wahrhaftig die damalige Entwicklung nachhaltig mit in Gang gebracht haben, heute vergessen sind, während sich andere, denen diese Zeit qausi vor die Füsse gefallen ist, als Helden der Einheit feiern (lassen).

MAXX 10.11.2009 23:55

Zitat:

Zitat von Lenny (Beitrag 145741)
Letztlich ist es eh schade, dass viele von denen, die wahrhaftig die damalige Entwicklung nachhaltig mit in Gang gebracht haben, heute vergessen sind, während sich andere, denen diese Zeit qausi vor die Füsse gefallen ist, als Helden der Einheit feiern (lassen).

das sehe ich ähnlich, und bezweifle auch, dass Erstere sich wirklich das gewünscht haben, was jetzt daraus geworden ist.
Stichwort: "Vom Regen in die Traufe gekommen!"

MAXX 11.11.2009 12:48

Zitat:

Zitat von emetem (Beitrag 145768)
Was hier noch völlig untergegangen ist:

Wir reden hier von einem ganzenLand, welches in Unterdrückung gelebt hat. Keine Pressefreiheit, Wahlen die eine Farce waren, nicht dahin reisen zu können wohin man wirklich möchte, Menschen wurden bespitzelt etc.. Deutschland war ein geteites Land; Menschen sind an der Grenze gestorben.
Ist nicht alleine aus diesen Gründen der Mauerfall etwas wundervolles :) ?

jaja, fast alles richtig; nur waren das -so jedenfalls mein Verständnis- nicht wates Fragen!
Zitat:

Geht´s den Leuten der ehemaligen DDR heute besser oder schlechter? Blühen die Landschaften?
...und da ich dort weder gelebt habe, noch lebe wäre meine Antwort eine lediglich wessi-basierte theoretische. ;)
(was natürlich nicht heisst, dass ich keine Meinung dazu habe)

Didgeridoo 11.11.2009 12:50

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 145647)


Was fällt Euch bei diesem Thema ein?

Mauer wieder aufbauen, aber diesmal 250 km weiter östlich !!

wate 11.11.2009 13:06

Zitat:

Zitat von Lenny (Beitrag 145741)
Wer will die Besserung/Schlechterungen für die "Nation" als solche mit denen für sich selbst wirklich realistisch abwägen? Und wer ist in der Lage, die Gründe, die zu den einzelnen Punkten geführt haben, wirklich darauf zu prüfen, ob sie mit der Vereinigung zu tun haben oder eigentlich mit völlig anderen Einflüssen?

Abgesehen zeugt die Tatsache, dass diese unglückliche Formulierung von damals immer noch kursiert, davon, dass diese für die gesamte Nachwende-Zeit ziemlich kontraproduktiv war, vielleicht mehr als jedes andere Statement jener Zeit. Letztlich ist es eh schade, dass viele von denen, die wahrhaftig die damalige Entwicklung nachhaltig mit in Gang gebracht haben, heute vergessen sind, während sich andere, denen diese Zeit qausi vor die Füsse gefallen ist, als Helden der Einheit feiern (lassen).

Naja, so ganz sehe ich das nicht so, Lenny. Ich bezweifle ganz stark, dass unter einem sozialdemokratischen Kanzler diese Einheit möglich gewesen wäre. Gerhard Schröder z.B. hat Gedanken an eine mögliche Wiedervereinigung ad absurdum geführt, und insofern war es folgerichtig, dass ein Unionskanzler die Gunst der Stunde nutzte. Helmut Kohl hat durch sein damaliges 10-Punkteprogramm den Weg zur Einheit geebnet. "Vor die Füße gefallen" kann man das wirklich nicht nennen. Dass die aufbegehrende DDR-Bevölkerung ihr Ziel erreichte, war Männern wie Gorbatschow, Bush senior und Kohl zu verdanken. Dies wird in heutigen Diskussionen zu gerne vergessen.


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