Alice im Steuerland
Nun hat auch Deutschlands Vorzeige-Feministin Alice Schwarzer (u.a. Herausgeberin der Zeitschrift "Emma") Selbstanzeige erstattet, weil sie über Jahre hinweg erhebliche Schwarzgeldsummen auf einem Schweizer Konto vorm deutschen Fiskus versteckt hat. 200000 Euro soll sie an Steuern nachgezahlt haben, und da ihre Selbstanzeige rechtzeitig kam, also bevor das Finanzamt ermittelte, kommt sie im Gegensatz zu Uli Hoeness straffrei davon.
Eigentlich geschieht es ihr recht, dass die Sache ans Licht kam, allerdings frage ich mich, warum es ein Steuergeheimnis gibt und wo die undichte Stelle ist. Lies hier |
Zitat:
Er hat ja Rechtzeitig die Selbstanzeige gestellt. Nur sein ach so toller Anwalt hat es erst nach seinem Urlaub abgegeben. Dem hätt ich aber schön in den ***** getreten. |
Dasselbe habe ich im Fall Hoeness gesagt. Bitte mal genau nachlesen, denn trotz aller Häme für Hoeness bleibt Rechtswidrigkeit eben Rechtswidrigkeit. Häme deshalb, weil sowohl Schwarzer als auch Hoeness öffentlich auftraten, als hätten sie die Moral für sich gepachtet. Und warum nun der "böse" Anwalt dran schuld sein soll, dass sein Mandant ein Steuerbetrüger ist, erschließt sich mir nicht. Hoeness ist wegen der Steuer-CDs, die im Umlauf sind, der Ar... auf Grundeis gegangen, weshalb er lediglich reagiert hat. Ich kann und will das rechtlich nicht bewerten, und ich bin auch kein SPD-Wähler, doch Gabriel hat Recht, wenn er Straffreiheit bei Selbstanzeige für Humbug hält. Die Kassiererin, die bei ALDI in die Kasse greift, hat diese rechtlichen Möglichkeiten nicht.
Doch über Hoeness können wir gerne im anderen Thread streiten. Hier geht´s um die Bundesverdienstkreuzträgerin und Obermoralapostelin Alice Schwarzer. |
Nur der guten Ordnung halber, lieber René: Ich schrieb im Hoeness-Thread am 13.12.2013 um 8:13 Uhr (Beitrag # 94):
Zitat:
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Zitat:
Außerdem kann man es auch löten, wenn öffentliches Interesse besteht. Letzteres ist, wie bei solchen Umschreibungen üblich, ein weites Feld und bietet eine riesige juristische Spielwiese. Der Schwarzer war jedes öffentliche Interesse recht, wenn sie ihren Senf zu allem und jedem gab, auch zum Steuerrecht. Da wird sie auch damit leben müssen, dass auch ihr eigenes Verhalten von öffentlichem Interesse ist (ist lediglich meine Interpretation) |
Also was mich an diesem ganzen Krempel immer nervt sind -unabhängig von den Personen- zwei Dinge:
1. und ganz prinzipiell dass es überhaupt so eine bescheuerte Straffreiheit bei Selbstanzeige gibt, und :mad: 2. dass sowohl Herr Hoeness wie auch Frau Schwarzer sich hinterher immer noch als "Opfer" darstellen. (Hoeness: "der Anwalt war Schuld", Schwarzer: "hab doch alles beglichen und die "bösen Medien" wollen mich schädigen)s4:-) Ganz ehrlich: mich kotzt sowas an von Menschen die für ein paar poplige Jahre allein an Steuern das nachzahlen müssen/können, was der Normalverdiener sein ganzes Leben lang nicht als Lohn oder Gehalt bekommt. Ich krieg bei soviel Heuchelei richtig Zorn; wobei ich ziemlich sicher bin, dass das was da rauskommt auch immer nur das ist, was sich ums Verrecken nicht mehr vertuschen ließ oder nur noch nachzuweisen ist. ....einfach nur asoziales Pack! |
Norbert, Du sprichst mir aus dem Herzen. :)
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A bissl amüsiert mich's doch, wie sich der eine oder andere, der seine Minigolfballverkäufe garantiert nicht alle der Steuer gemeldet hat, hier echauffiert und mit dem Finger auf andere zeigt. Andere haben sich vielleicht als angehende Lehrer ihre Nachhilfestunden in die Hand bezahlen lassen.
Wir sind doch fast alle ein bisschen Schwarzer. Und - wie hier zu lesen - auch gerne mit dem Moralin zur Stelle, wenn es um andere geht. Wie war das mit dem Glashaus? |
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