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MAXX 13.02.2007 13:19

Ich geh mal von aus, dass der prüfende Staatsanwalt lediglich zu überprüfen und einzuschätzen hatte, ob von Frau Mohnhaupt noch eine Gefährdung ausgeht.
Anscheinend ist er zu diesem Schluß nicht gekommen.
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Was diese immer wiederkehrenden Forderungen nach Entschuldigung und Reue anbelangt:
1.
ist -man mag das Bedauern , ändert aber nichts an den Tatsachen- Reuebekundigung nicht Vorausetzung für einen positiven Bescheid des Antrages auf Entlassung zur Bewährung. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das der Generalbundesanwalt diese Dinge völlig ausser Acht gelassen hat. Wir urteilen hier über einen rechtlichen Vorgang, dessen Ablauf wir nur sehr bedingt kennen.. Wir wissen nicht, was der Staatsanwalt und Frau Mohnhaupt miteinender gesprochen haben, und welchen Eindruck er von ihr hatte.
2.
"Entschuldigen" wie soll denn sowas gehen? Die Ermordeten sind und bleiben tot, die Hinterbliebenen sind und bleiben Geschädigte.
Und eines ist doch wohl sonnenklar: hätte es eine Entschuldigung gegeben, hätte es geheissen: "Das macht die nur um rauszukommen!" und "So eine Unverfrorenheit nach so langer Zeit die Hinterbliebenen zu belästigen und alles wieder aufzureissen".
Diese Entschuldigungsforderungen sind völig paradox, insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt.

Kurzum:
Hier wurde so entschieden, wie es das Recht vorsieht bzw. die Möglichkeit besteht.
Ob man das gefühlsmäßig nachvollziehen kann/mag, bzw. gegen so eine Regelung ist, steht da auf nem ganz anderen Blatt.

wate 13.02.2007 15:22

Die rechtliche Darlegung mußt Du nicht unbedingt aufzeigen, denn die ist hinreichend bekannt (gemacht). Vielmehr würde mich Deine persönliche Meinung interessieren. Findest Du das in Ordnung, wenn Frau Mohnhaupt jetzt entlassen wird?

EU_Golfer 13.02.2007 19:10

Zitat:

Zitat von MAXX (Beitrag 15964)
Kurzum:
Hier wurde so entschieden, wie es das Recht vorsieht bzw. die Möglichkeit besteht.
Ob man das gefühlsmäßig nachvollziehen kann/mag, bzw. gegen so eine Regelung ist, steht da auf nem ganz anderen Blatt.

Genau so ist es: Nicht immer ist die Anwendung von Recht auch deckungsgleich mit dem Gerechtigkeitsgeühl der Bevölkerung.
Dies zeigt der vorliegende Fall, wie auch die Einstellung der Verfahren gegen Geldbuße in den Strafverfahren J. Ackermann und (früher) H. Kohl.

Meine persönliche Meinung: Ja, die Freilassung ist sowohl gerechtfertigt als auch gerecht. Irgendwann muß eine Gesellschaft bereit sein, einen Schlußstrich unter ein Strafverfahren (zudem auch der Vollzug gehört) zu ziehen; zumal keine weitere Gefahr von Brigitte Mohnhaupt ausgeht.

cebolon 13.02.2007 19:31

Zitat:

Zitat von EU_Golfer (Beitrag 16081)
Irgendwann muß eine Gesellschaft bereit sein, einen Schlußstrich unter ein Strafverfahren (zudem auch der Vollzug gehört) zu ziehen; zumal keine weitere Gefahr von Brigitte Mohnhaupt ausgeht.

Seh ich auch so, ich kann aber auch nachvollziehen, dass das beispielsweise die Angehörigen der Opfer anders sehen.
Auch stell ich mir die Frage, ob man Brigitte Mohnhaupt mit der Freilassung so einen großen "Gefallen" tut ? Wo bzw.wie soll sie sich denn angesichts der Vorgeschichte resozialisieren ?
Na ja, bei der Medienwelt kann ich mir vorstellen, wie das weitergeht !

MAXX 13.02.2007 20:42

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 15991)
Die rechtliche Darlegung mußt Du nicht unbedingt aufzeigen, denn die ist hinreichend bekannt (gemacht). Vielmehr würde mich Deine persönliche Meinung interessieren. Findest Du das in Ordnung, wenn Frau Mohnhaupt jetzt entlassen wird?

Ich glaube, ich habs im anderen Strang schon mal sinngemäß geschrieben:
ich traue mir eine Beurteilung im Sinne von Abwägen nicht zu, weil ich weder weis, ob und wie die Fau sich in der Haft verändert hat, noch wie ihr zukünftiges Verhalten einzuschätzen ist.
( Und ich glaube, es wäre nicht unklug, wenn sich alle die über diese Kenntnisse ebenfalls nicht verfügen etwas differenzierender äusserten.)
Aber ich will nicht ausweichen; rein gefühlsmäßig: "Ja, finde ich in Ordnung !"

Heike 14.02.2007 07:48

Ich frage mich, wie das leben von so jemanden weiter geht, nach über 20 jahren gefängnis. arbeiten wird wohl schwer sein, mit dem namen und dem gesicht, also auf kosten der steuerzahler oder hat sie im knast soviel geld verdient, das es ohne geht, oder memoiren schreiben, oder, oder oder

wate 14.02.2007 08:46

Die Gesellschaft, die sie mit Füßen getreten haben, soll sie nun also auffangen. Für mich eine groteske Vorstellung. Wir könnten jetzt eine weitere Diskussion anfangen:
  • Wieviel ist ein Menschenleben wert?

Bei Brigitte Mohnhaupt (9 Morde) wären das im Schnitt 2,7 Jahre. Da kann man doch schon mal jemand für umbringen, oder? *satiremodusaus*

MAXX, Du hast geschrieben:

Zitat:

zumal keine weitere Gefahr von Brigitte Mohnhaupt ausgeht.
Wer gibt Dir diese Sicherheit? Die Erkenntnisse von Pschychologen? Das Amen unseres Bundespräsidenten?

Wir könnten auch darüber diskutieren, was es wem bringt, wenn der Staat nun eine großzügige Geste in Richtung Terrorismus macht.

Brigitte Mohnhaupt ist 57 Jahre alt. Sie muß noch ein bißchen was tun im Leben, zumal es für Mord und Totschlag keine Rentenansprüche gibt. Was wird sie also tun? Ihre Memoiren schreiben! Bei Kerner und Beckmann aufschlagen, womöglicherweise sogar Lehrvorträge in Universitäten halten (für Kohle natürlich)?

Das ist der Punkt, der mich anwidert! Wenn ihr Mörderkumpel Klar auch noch entlassen wird, wird es möglicherweise das begehrteste Pärchen Deutschlands werden. Als Symbolfiguren für Gewaltbereite in Deutschland?

Ich gebe Dir, MAXX, übrigens Recht, wenn Du weiter vorne schreibst, daß eine Entschuldigung zur jetzigen Zeit eine vorgeschobene Geste sein würde. Aber warum haben sich Mohnhaupt und Klar nicht schon früher mal entschuldigt? Ich befürchte mal, daß sie sich ihren geistigen Dünnschiss früherer Jahre bewahrt haben. Und da liegt die Gefahr für die Zukunft.

MAXX 14.02.2007 09:21

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 16177)
MAXX, Du hast geschrieben:
Zitat:

Zitat:
zumal keine weitere Gefahr von Brigitte Mohnhaupt ausgeht.
Wer gibt Dir diese Sicherheit? Die Erkenntnisse von Pschychologen? Das Amen unseres Bundespräsidenten?

Sei doch mal bitte so nett, und belege, wo ich den oben als angebliches Zitat von mir von dir ins innere graue Kästchen gesetzten Text geschrieben haben soll. :mad:
Und bitte nicht "sinngemäß" nachschieben; denn was im grauen Kasten steht ist immer aus anderen Koms übernommen; ganz unabhängig davon, das ich das auch sinngemäß so nie dachte, denke oder gar irgendwo geschrieben habe.
(Ich hab das bei viermaligem Durchlesen aller meiner Koms in diesem Strang nicht gefunden, und finde, das du deratige unlautere Manipulationen eigentlich nicht nötig hättest.)

ausserdem: der Bundespräsident hat mit der Mohnhaupt-Entlassung überhaupt nix zu tun.

---------------offtop-aber sehr aktuell wie man sieht---------------------------
(Falls du nicht total überarbeitet bist, möchte ich in diesem Zusammenhang auch nochmal dran erinnern, das die Zitierfunktion über mehr als eine Ebene trotz anderlautender Ankündigungen noch immer nicht funktioniert)

Lenny 14.02.2007 09:50

Das Zitat stammt von EU-Golfer, Antwort #43 unten.

wate 14.02.2007 10:45

Wo ist das Problem?
 
Okay. ersetze MAXX durch EU_Golfer (was das Zitat betrifft), und meine Aussage behält ihre Gültigkeit. Sorry für die Namensverwechslung.

MAXX 14.02.2007 11:27

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 16216)
Okay. ersetze MAXX durch EU_Golfer ...

ich bin entsetzt!!! :D :D :D
Zitat:

Sorry für die Namensverwechslung.
schon ok.

EU_Golfer 14.02.2007 13:54

:D ... ein Maxx ist durch nichts zu ersetzen; und ein EU erst recht nicht ...:D
scnr

wate 14.02.2007 13:59

Mit Euch beiden würde ich gerne mal um die Häuser ziehen! ;)

MAXX 15.02.2007 11:55

Ich befürchte, dass das zumindest in meinem Fall, für dich ziemlich langweilig wäre.

goligolem 15.02.2007 13:02

In was für einen Staat leben wir da werden Skrupellose Mörder , die immer noch nicht bedauern was sie damals gemacht haben,wieder auf freien Fuss gesetzt und dann schreibt die Presse noch das die Mohnhaupt ihre Memoriaren verkaufen kann.
Was soll da drin stehen ? Wie baue ich eine Sprengstofffalle oder wie werde ich zum feigen Heckenschützen ? Dann soll sowas noch mit einem Haus belohnt werden.

Nein Danke auch wenn laut unserem Gesetz jeder das Recht auf vorzeitige Entlassung hat das was da jetzt abgeht ist ein Schlag ins Gesicht der Hinterblieben.

MAXX 15.02.2007 17:12

Freilassen, aber mit Schreibverbot als Bewährungsauflage....auch keine schlechte Idee. ;)

Was könnte da denn drinstehen?
Ich fürchte es wird ein gaaaanz langweiliges Geschreibsel, weil sie natürlich alle möglichen begründeten und unbegründeten Mimositäten berücksichtigen muß.
Da werden vermutlich Allerwelts- und Allgemeinplätzchen drinstehen.

Schaun wir doch mal, bevors ans Aufregen geht.

So Vorschläge und Kritiken wie: Einnahmen an Opferverbände zahlen, Rechtfertigungsversuch, Verherrlichung usw... kommen schon noch aus "berufenem" Munde.

EU_Golfer 15.02.2007 20:24

Zitat:

Zitat von goligolem (Beitrag 16521)
... das die Mohnhaupt ihre Memoriaren verkaufen kann. Was soll da drin stehen ? ...

... wer will und wird denn die lesen?
... ein paar der ewig gestrigen, der alten Anhänger?
... geht dann das Buch in die Geschichte der Linken ein und wird in manchen Kreisen Pflichtlektüre?
... Titelvorschläge: "Die Mohnhaupt-Bibel" oder "Worte unseres Vorbildes Brigitte"

MAXX 15.02.2007 21:23

Zitat:

Zitat von EU_Golfer (Beitrag 16600)
... wer will und wird denn die lesen?

na wenn alle die, die das kritisieren auch vorher lesen, damit sie wissen worüber sie urteilen, hats wahrscheinlich gute Aussichten ein Bestseller zu werden. ;)

EU_Golfer 15.02.2007 21:31

... dazu noch die von mir schon angefühte Zielguppe ...

MAXX 02.03.2007 22:32

Tja, und schon geht der Troubble weiter.
Hat sich doch Herr Klar mit klaren Worten in einer Grußbotschaft an die PDS gewandt (übrigens schon im Januar), und schon stehen alle wieder auf der Matte die sowohl (aktuell erfolgreich) gegen Hafterleichterungen, als auch gegen eine vorzeitige Entlassung zur Bewährung sind.

Heisst das eigentlich im Umkehrschluß, wer die gleichen Worte, Argumente und Sichtweise als Grußwort aus dem Urlaub an die PDS geschickt hätte, wäre dafür bei seiner Rückkehr nach Deutschland in den Knast gekommen?

Kamantun 03.03.2007 01:18

Zitat:

Zitat von MAXX (Beitrag 19577)
Heisst das eigentlich im Umkehrschluß, wer die gleichen Worte, Argumente und Sichtweise als Grußwort aus dem Urlaub an die PDS geschickt hätte, wäre dafür bei seiner Rückkehr nach Deutschland in den Knast gekommen?

Das sicherlich nicht, aber es ist doch wohl verständlich und irgend wo auch logisch, dass solche Worte, Argumente und Sichtweisen bei einem inhaftierten Mörder, der aus genau solchen Sichtweisen heraus gemordet hat, und bei dem es aktuell um Hafterleichterungen (Vorbedingungen für eine Entlassung auf Bewährung 2009), bzw. eine Begnadigung geht, ganz anders be- und gewertet werden, als bei irgend einem No-Name-Nichtmörder-Urlauber, der dieselben Texte an die PDS geschickt hätte.

Natürlich gibt es ein Recht auf Meinungsfreiheit, aber als lebenslang verurteilter Mörder sollte man doch zumindest soviel Grips aufbringen, zu begreifen, dass jedwedes, auch nur tendenzielles, öffentliches Gerede in Richtung "Was ich gemacht habe, war doch irgend wo in Ordnung", nur dazu führt, dass man auch weiterhin als "Gefährdung für die Gesellschaft" eingestuft wird.

Nun hat Klar in seinem - wie ich finde - verheerenden Schreiben zwar nicht explizit seine Taten gerechtfertigt (durch die völlig fehlende Distanzierung davon hat er das allerdings implizit durchaus getan); aber er hat sehr deutlich gemacht, dass seine Feinde von damals auch seine Feinde von heute sind - und das sie dem unweigerlichen Untergang geweiht sind.

Und da fragt man sich dann schon: Geht dieser prophezeite Untergang der ganzen "kapitalistischen Unrechtsregime" (...hin zum "demokratischen Kommunismus"? *feix*) ganz friedlich über die Bühne, oder würde ein freigelassener Killer Klar, der sich ganz offensichtlich bis heute keines begangenen Unrechts bewusst ist, nicht doch noch hier und da dafür sorgen wollen, dass seine (scheinbar immer noch aktuellen), irrlichtigen Visionen von vor 30 Jahren auf einer erneuerten, militanten Ebene erreicht bzw. umgesetzt werden.

Nichts genaues (über die Zukunft eines freigelassenen Klar`s) weiß man natürlich, aber mit seiner "Grußbotschaft" an die "Junge Welt" hat sich Klar definitiv keinen Gefallen getan - es sei denn, er wollte sowieso noch längere Zeit im Knast bleiben... ba1:-)

MAXX 03.03.2007 02:17

Sag ich doch
 
das war schlicht Blödheit!
Ungeschickt, unüberlegt. Er hätte wissen müssen, dass sowas ein gefundenes Fressen für Journalisten und "Gegner" ist.
Allerdings, alles was Politiker der sog. demokratischen Parteien jetzt dazu verlauten lassen, muss zwangsläufig auch vor dem Hintergrund des Parteienwettstreites um Wähler gesehen werden. Und sie tun gut daran sich da nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen; u.a. nämlich auch, weil so das ganze Thema nach dreissig Jahren doch noch auf eine politische Ebene gehievt würde.
Aus dieser Sicht waren die Äusserungen eigentlich die Fortsetzung des "Kampfes" mit den Mitteln des "Gegners"; nur ich vermute dass diese Absicht ursprünglich nicht dahinter stand.

Auf jeden Fall finde ich interessant, wie unterschiedliche "Kreise" darauf reagieren, das bleibt bestmmt noch ne Weile Gesprächsstoff.


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