Mir war dieser "Grußaugust" tausendmal lieber, als die dilletantischen Politclowns, die sich an ihm gerieben haben. Wenn er sich kritisch zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr einläßt, dann ist das viel wichtiger und richtiger, als wenn unsere Bundeskanzlerin auf Deichen rumturnt, um festzustellen, dass sie noch keine nassen Füße hat. Ich habe das damals schon bei Schröder verabscheut, und mir wurde speiübel, dass seine Amtsnachfolgerin auch nur nach der Show trachtet. Wo waren Merkel und Westerwelle, als die unsäglichen Angriffe der Linken wegen des Afghanistaninterviews kamen? Köhler war in der Bevölkerung sehr beliebt - da musste er sich von solchen Politschnöseln nicht anpupsen lassen. Er hat meinen vollen Respekt.

Wenn ein Regierungschef in einer Krisenregion Präsenz zeigt, geht es nicht darum, ob dieser oder diese tatkräftig unterstützen kann, sondern darum, ein Signal zu setzen, dass die Leute mit ihren Problemen nicht allein dastehen. Inwieweit sowas letztlich sinnvoll ist, mag dahingestellt sein, ist aber einfach überall normal und wenn eine Krisenregion dadurch stärker ins öffentliche Bewußtsein kommt, ist das letztlich der Lauf der Dinge.

Zu Köhler: Seine Aussage zu möglichen Rechtfertigungen für militärische Einsätze birgt einfach genug Potential für Widerspruch. Wenn er nicht in der Lage ist, mit der daraus resultierenden Diskussion klarkommt und sich quasi wie ein beleidigtes Kind zurückzieht, verliert er einfach an Glaubwürdigkeit, auch mal völlig unabhängig davon, ob man ihm in der Sache Recht gibt, oder nicht. Er ist mit seinen Meinungsäußerungen nicht unantastbar und ein wenig dickeres Fell sollte man in der Politik schon haben, vor allen Dingen, wenn man Wert darauf, seine Statements auch wirklich machen zu dürfen.
vgl. http://www.sueddeutsche.de/politik/b...horst-1.952519

Na da wage ich es doch wiedermal etwas quer zu denken:

1. es hat acht Jahre gedauert, bis man sich nach einem riesigen Eiertanz auf der politischen Ebene dazu bekannt hat, dass es sich bei der "Schulen und Krankenhäuser für Afghanistan-Mission" um einen Kriegseinsatz handelt.

2. jetzt hat ein Herr Köhler endlich mal die Wahrheit nur in Ansätzen ausgesprochen, was auch -mag sein nicht nur- die wahren (Hinter)-Gründe für "unsere" Freiheitsverteidigung am Hindukusch sind.

3. dafür bezieht er jetzt aus allen Ecken Prügel, obwohl er Recht hat. Es ist sowohl der Regierung als auch einem Teil der (jetzigen) Opposition, die ja immer fleissig mit "Ja" abgestimmt hat wenn es um die angeblichen Friedens-Einsätze und Mandatsverlängerungen ging, wohl sehr Recht, dass
a. einer weg ist, der immer ohne Partei- und Standesdünkel gehandelt und geredet hat, und
b. sich die Diskussion nun sehr schnell um Personalien, statt um die Überprüfung der Richtigkeit seiner Aussagen dreht.

Statt ihn für seine unverstellte Ehrlichkeit zu loben wird er jetzt mit Krokodilstränen von der Regierung als "Linken- und Trittinopfer" bedauert.

Das ist an scheinheiliger Verlogenheit nicht mehr zu überbieten! (Hoffe ich jedenfalls)

btw: wo (ver)stecken (sich) eigentlich Verteidigungs- und Aussenminister in dieser Angelegenheit?

Dem ist nichts hinzuzufügen. Sehe ich genauso.

Wir sind politisch nicht immer einer Meinung gewesen, :D doch hier erntest Du selbst bei mir weitgehende Zustimmung, MAXX. Der Afghanistan-Einsatz ist verlogen, denn unsere Soldaten sind dort im Krieg. Ihr Auftrag war ein völlig anderer. Was Köhler zu Auslandseinsätzen der Bw gesagt hat, bezog er, wie er mittlerweile klargestellt hat, auf Einsätze vor Somalia und überall dort, wo Handelsschiffe gegen Piraterie zu schützen sind.

Dass Trittin ihn mit Heinrich Lübke auf eine Stufe stellt, ist, selbst wenn man weiß, aus welch dummem Mund dieser Spruch kam, unerhört und empörend. Insofern war, und hier unterscheiden wir uns dann doch glücklicherweise, Trittin wahrscheinlich der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Das Verhalten der Kanzlerin, die Köhler hier keine Unterstützung bot, ist aus meiner Sicht genauso empörend. Ich kann nur hoffen, dass deren Posten ebenfalls bald frei wird.

das wundert mich nicht. Ich gehe davon aus, das wir durchaus die gleichen Wünsche und Ziele (Frieden, Freiheit, Wohlstand) haben, eben nur unterschiedliche Wege dahin für richtig halten. auf welche Regionen, Fälle und Einsätze er das meinte ist unwesentlich. Der vorhandene , aber gerne verschwiegene Zusammenhang von wirtschaftlichen Interessen und Kriegführung ist weltweit und zeitlich unbegrenzt inakzeptabel.

Jetzt schaun wir mal wer Nachfolger wird. Ich bin mir ziemlich sicher, wenn die Bürger den wählen dürften, hätte der Wulff keine Chance gegen Gauck.
Allein schon das typische Politikergeschwafel mit dem er, Frau Merkel und Herr Westerwelle zu argumentieren versuchten, warum ausgerechnet er nun der richtige sei, war einfach nur übel. Völlig hohles Gewäsch und Phrasendrescherei!

Da machte Herr Gauck bei der Präsentation einen viel verbindlicheren, solideren und bürgernäheren Eindruck. (Und die Polithanseln von SPD und Grünen im Hintergrund hielten sich weitgehend zurück.)
Er hätte übrigens nicht Gegenkandidat sein müssen; er wurde als parteiübergreifender Kandidat angeboten; aber die Schwarz-Gelbe Koalition glaubt ja unbedingt mal wieder einen Erfolg verbuchen zu müssen nach all dem Dilemma seit vielen Wochen. Mal schauen ob sie da richtig spekuliert.
Wenn sie den politischen Wulff nämlich auch nicht durch die Bundesversammlung gewählt bekommt, können sie ganz einpacken.

Warum stresst ihr eigentlich so rum ?
 

Geht es um den Bundestrainer unser Fussballnationalmanschaft ? Geht es um das letzte Votum zur aktuellen Big-Brother-Aussitzung ? Geht es um BundeskanzlerInnen ?
Nööö - es geht lediglich um das DEUTSCHE STAATSOBERHAUPT - so what ?

Ich persönlich wäre für LENA <--- *klick?* - die kennt "man/frau" ja mittlerweile wohl auch in ausländisch...?

MfG Crunchy Frog / (P.S.: Hauptsache es wird weder ein Frankfurter noch ein Kieler...)

"Man" sollte vllt mal hinter die Kulissen schauen.
 

Setzen! 6

Schaut Euch...
 

...DAS bitte doch mal an......


http://www.youtube.com/watch?v=Yh-zw1fDdsg

Das würde Tempo und Zeitpunkt des Rücktritts erkären.
Ich mag mir allerdings garnicht vorstellen, dass es der Regierung mit mehr oder weniger Druck gelungen sein mag, dem Ex-Präse die Unterschrift unter das "Rettungsgesetz" abzunötigen.
Wenn das stimmt hätten wir einen echten, fetten politischen Skandal-neben den vielen kleinen die man sowieso schon fast nicht mehr wahrnimmt.