Minigolf-Welt

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wate 10.07.2023 17:59

Im Fußball gibt es laut Statistik des DFB - Stand 2022 - folgendes Zahlenverhältnis:

2,21 Mio Aktive overall
867.000 Männer
188.000 Mädchen und Frauen
905.000 Jugendliche bis 14 Jahre
250.000 Jugendliche 15-18 Jahre

Der Anteil der männlichen Nachwuchskicker beträgt etwa 50 %.

wate 10.07.2023 18:14

In meinem Verein (Fußball, Turnen, Karate, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Handball) gibt es round about 1000 Mitglieder. 600 davon sind aktiv und passiv Fußballer. Unsere Jugendfußballabteilung (6-18 Jahre) umfasst ca. 260 Kids, davon ganz wenige Mädchen. Das liegt ganz knapp unterm DFB-Stand.

Jetzt kann man Fußball nicht mit Minigolf vergleichen. Eine Großzahl der Eltern meldet ihre Kids mit 6 oder 7 Jahren beim Fußball an, egal ob sie die Hacken vorne haben oder nicht. 4 Jahre später trennt sich die Spreu vom Weizen. Viele Kinder hören dann auf, und ab C-Jugend gibt es auf dem Land kaum noch eigenständige Teams. Es gibt überall Spielgemeinschaften, spätestens aber ab der B-Jugend.

Die A-Jugend-Kreisliga musste diese Saison mangels genügend Mannschaften im Kreis Kiel teilweise bis zur dänischen Grenze fahren.

Wir haben also im Landesverband mit einem Jugendanteil von etwa 50 % Probleme im Spielbetrieb. Wie will das eine Sportart zukunftsorientiert händeln mit einem Jugendanteil von nur 5,35 %?

Da muss man jetzt nicht hin- und herrechnen oder gar schönreden. Das funktioniert nicht mehr lange.

tg 10.07.2023 21:51

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 319423)
[…] Wie schlimm ist es um den Nachwuchs im deutschen Minigolfsport bestellt?

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 319435)
[…] Wir haben also im Landesverband [Schleswig-Holstein] mit einem Jugendanteil von etwa 50 % Probleme im [Fußball-]Spielbetrieb. Wie will das eine Sportart [Minigolf] zukunftsorientiert händeln mit einem Jugendanteil von nur 5,35 %?

Da muss man jetzt nicht hin- und herrechnen oder gar schönreden. Das funktioniert nicht mehr lange.

Ich denke, man sollte einsehen, Nachwuchs im Minigolfsport nicht mehr mit Jugendlichen gleichzusetzen.

Es ist nämlich ziemlich irrelevant, ob 100 Jugendliche oder 100 Erwachsene mit der Sportart beginnen – entscheidend ist nur die Anzahl. Und wie lange sie dabei bleiben. Da habe ich sogar die Vermutung, daß es bei der letztgenannten Gruppe länger sein wird.

wate 10.07.2023 22:06

Zitat:

Zitat von tg (Beitrag 319433)
Wenn ich die Jugendlichen in meinem Verein (MSC Bensheim-Auerbach) oder Landesverband (HBSV) betrachte, dann hat die Mehrzahl keine minigolfspielenden Eltern.



Verein: 5 von 6
LV: 18 von 24 (auch geschätzt anhand der Namen)

Ganz sicher gibt es da auch andere Beispiele, aber wenn das Bensheimer Beispiel so toll ist, dann muss es doch Gründe geben, warum das insgesamt nicht klappt mit der Nachwuchsgewinnung.

Sicherlich funktioniert es immer dort besser, wo ein Kümmerer ist, aber das geht auch mal zu Ende. Früher gab es regelrechte Jugendhochburgen (Mainz, Kerpen, Schriesheim...), um nur mal 3 Vereine zu nennen. Mittlerweile kommen auch diese Vereine nicht mehr in den Ergebnislisten vor.

Du hast doch die Nase immer im Wind, Thomas. Mach mir doch mal Hoffnung, dass Minigolf in seiner jetzigen Form die Kurve kriegt.

tg 11.07.2023 08:51

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 319437)
[…]

Sicherlich funktioniert es immer dort besser, wo ein Kümmerer ist, […]

Das ist schon das ganze Geheimnis.


Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 319437)
[…] Du hast doch die Nase immer im Wind, Thomas. Mach mir doch mal Hoffnung, dass Minigolf in seiner jetzigen Form die Kurve kriegt.

Kann ich leider nicht machen …

Auf Vereinsebene haben die meisten innerlich schon aufgegeben – und der (Bundes-)Verband steckt bei begrenzten Ressourcen Energien in andere Felder als die Mitgliedergewinnung.

wate 11.07.2023 10:25

Zitat:

Zitat von tg (Beitrag 319438)
Das ist schon das ganze Geheimnis.




Kann ich leider nicht machen …

Auf Vereinsebene haben die meisten innerlich schon aufgegeben – und der (Bundes-)Verband steckt bei begrenzten Ressourcen Energien in andere Felder als die Mitgliedegewinnung.

Aber wenn ein "Bundesverband" das wichtigste Feld, das es zu beackern gibt (Mitgliedergewinnung), brach liegen lässt, könnte man böse sagen: "Denn sie wissen nicht, was sie tun" oder aber, die Verantwortlichen ziehen ihr Ding durch (Leistungssport und Förderungswürdigkeit) bis zum bitteren Ende und die Verantwortlichen verspielen die Zukunftsfähigkeit des Verbandes, dem sie vorstehen.

Dabei will ich jetzt nicht ehrenamtliche Arbeit von Leuten, die sich Mühe machen und überlegen, wie man Jugendliche zum Minigolfsport hinlockt, schlechtreden. Ich kann mir vorstellen, dass es einige Leute im DMV und in den Landesverbänden gibt, die das vorantreiben möchten und sich den Hintern deswegen aufreißen. Ihnen gehört mein Respekt.

Letztendlich werden solche Bemühungen im Großen nichts bewirken, weil die Rahmenbedingungen des Minigolfsports ganz einfach nicht geeignet sind, junge Leute an die Schläger zu bringen.

tg 11.07.2023 11:13

Zitat:

Zitat von wate (Beitrag 319439)
Aber wenn ein "Bundesverband" das wichtigste Feld, das es zu beackern gibt (Mitgliedergewinnung), brach liegen lässt, […]

Ich finde nicht, daß der DMV in diesem Bereich nichts tut – was ich meinte, ist, daß offensichtlich einiger Aufwand in Feldern betrieben wird, die nicht der Mitgliedergewinnung dienen. Könnte man vielleicht machen, wenn die Ressourcen unbegrenzt wären – sind sie aber nicht.



Get woke, go broke.

wate 11.07.2023 12:21

Zitat:

Zitat von tg (Beitrag 319441)
Ich finde nicht, daß der DMV in diesem Bereich nichts tut – was ich meinte, ist, daß offensichtlich einiger Aufwand in Feldern betrieben wird, die nicht der Mitgliedergewinnung dienen. Könnte man vielleicht machen, wenn die Ressourcen unbegrenzt wären – sind sie aber nicht.

Get woke, go broke.

Ich würde das, was Du geschrieben hast, erweitern: Es wird offensichtlich ein Aufwand "in Feldern" betrieben, der für Mitgliedergewinnung kontraproduktiv ist.

Der Verband (und besonders der davor) haben durch den Minigolfboom der 70er-Jahre eine falsche Motivation erhalten. Minigolf sollte der "große Leistungssport" werden (z.B. Thema "Championsleague" in der Ära Schrod). Die Abteilung 5 z.B. (früher ADKS) wurde müde belächelt von der Abteilung 2, wo man Ergebnisse gespielt hat, die für die "Kleingolfer" kaum erreichbar waren. Dass der Spaßfaktor in der Abteilung 5 viel größer war, weil er sich nicht ausschließlich auf Superergebnisse konzentriert hat, sondern das Miteinander gepflegt hat, wurde geringgeschätzt.

Heute fliegt das "hin zum Leistungssport" dem Verband um die Ohren. Zurück geht nicht mehr, weil dadurch die 5- oder 6stellige (?) Förderung durch den Bund entfällt. Aus dem Spaß ist für viele plötzlich Zwang geworden, weshalb viele Minigolfer(innen) aufgehört haben.

Minigolf ist zu aufwendig geworden. Dieser zeitliche Aufwand passt nicht mehr in die heutige Zeit. Punkt. Nimm mal Tischtennis: Dort wird auf Kreisebene 2x die Woche trainiert + 1 Spiel am Wochenende, das nach 2 Stunden beendet ist.

Beim Minigolfen trainierst Du auf unterer Leistungsebene vielleicht auch nicht mehr als 2x die Woche, allerdings oft auf auswärtigen Anlagen. Dazu braucht es die Ballauswahl, die Geld und Zeit kostet, und wenn´s ganz blöd kommt, sind manchmal die Regenunterbrechungen länger, als ein TT-Turnier dauert.

Und je höher die Spielklassen, desto intensiver und aufwendiger wird das. Kids wollen am Wochenende Spaß haben und zocken, mit Freunden oder Freundinnen abhängen. Geht nicht, weil ein Minigolfturnier über den gesamten Sonntag stattfindet.

Kids gehen dem Sport schnell verloren, wenn er so dominant das Freizeitverhalten bestimmt. Übrig bleiben die Unentwegten, die es immer geben wird und die das wundertoll finden, wie das so läuft. Und es sind diese Unentwegten, die ein Umdenken verhindern. Ich vergleiche das mal mit einem Kind, dem man im Sandkasten die Schippe wegnimmt.

ReDiMa 23.07.2023 11:48

Zitat:

Zitat von tg (Beitrag 319441)



Get woke, go broke.


Der Satz beschreibt es am besten ;-)


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